Landkreis Landshut

64-jährige Frau ertrunken - Sickergraben birgt Gefahren in sich


Der Sickergraben sieht auf den ersten Blick eher harmlos aus. (Foto: ar)

Der Sickergraben sieht auf den ersten Blick eher harmlos aus. (Foto: ar)

Von Gabi Lössl

Ein tragischer Unglücksfall mit tödlichem Ausgang: Am Dienstag vor einer Woche ist eine 64-jährige Frau im Sickergraben bei den Kernkraftwerken Isar ertrunken. Die Kripo Straubing hat dies auf Anfrage der Landshuter Zeitung so bestätigt. Die Ursache ist nach Mitteilung von Polizeihauptkommissar Alexander Schraml ungeklärt. Dass der Sickergraben ein großes Gefahrenpotenzial in sich birgt, ist seit vielen Jahren bekannt. Zwei Essenbacher Bürger, darunter vor 16 Jahren Kreis- und Gemeinderat Max Wimmer, sind gerade noch rechtzeitig gerettet worden. Wimmer war es auch, der das Drama im Gemeinderat publik machte und sich vehement dafür einsetzt, dass die Gefahrenstelle entschärft wird.

Der Ehemann der Ertrunkenen ist wütend, dass die Gefahr bis jetzt von Eon Wasserkraft nicht so erkannt wird. "Ich bin einfach nur sprachlos", sagt er gegenüber der LZ. Seine Frau war am Dienstag vor einer Woche wie immer mit dem Hund in der Gegend spazieren, er selbst lag zu diesem Zeitpunkt noch im Krankenhaus. Als seine Frau bis zum Abend nicht auftauchte, hat er sie als vermisst gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war die 64-Jährige bereits tot. Am Mittwochmittag - nachdem Hubschrauber und Rettungsdienst bereits abgezogen waren - hat der Sohn an der Brücke die Leiche seiner Mutter, die als sehr gute Schwimmerin bekannt war, entdeckt.

Vater und Sohn gehen davon aus, dass sie den Hund retten wollte, der in den Strudel gekommen war, und dabei ertrunken ist. Der Vierbeiner wurde zwei Tage später tot geborgen. Auch wenn seiner Frau und seinem Hund nicht mehr geholfen werden konnte, hofft er doch, dass Eon-Wasserkraft endlich reagiert, damit nicht noch weitere Unfälle passieren. "Meiner Frau und meinem Hund hilft das nichts mehr."

"Wir sind von dem Unfall sehr betroffen", gibt Eon Wasserkraft-Pressesprecher Theodoros Reumschüssel zu verstehen. Das sei das Tragischste, was passieren kann. Der Pressesprecher hat sie die Stelle, an der die Frau ertrunken ist, angeschaut. Er versichert, dass Eon Wasserkraft konkrete Maßnahmen ergreifen wird, um die Stelle zu entschärfen. Problem sei, dass der Sickergraben einen Höhensprung hat, was bedeutet, dass das Wasser abstürzt und nach unten schießt. Heute seien nochmals Mitarbeiter von Eon Wasserkraft vor Ort, um zu prüfen, was getan werden kann.

Der Essenbacher Bürgermeister Dieter Neubauer hat gestern einen Brief an Eon-Wasserkraft verfasst, in dem er um einen Gesprächs- und Besichtigungstermin bittet. Er sieht, dass der Sickergraben eine Gefahrenquelle darstellt und diese entschärft werden muss - zum Wohl und zur Sicherheit der Essenbacher Bürger.

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