Ein interessantes Spiel bekamen die Plattlinger Fußballfans am Dienstagabend im Karl-Weinberger-Stadion zu sehen. Es testeten die Reservemannschaften der Münchner Löwen und der Ingolstädter Schanzer gegeneinander. Am Ende siegten die Talente aus der Landeshauptstadt verdient mit 3:2. Dabei konnte der FCI eine frühe Führung zwischenzeitlich zwar in einen 2:1-Vorsprung zur Halbzeit drehen, die Münchner die Partie in Durchgang zwei jedoch wieder zu ihren Gunsten wenden.
Neben vielen Talenten bekamen die rund 300 Zuschauer bei dem Freundschaftskick auch drei ehemalige Bundesligaspieler zu sehen. Das Trainergespann von 1860, bestehend aus Torsten Fröhling (4 für HSV und St. Pauli) und Collin Benjamin (146 für den HSV) hat insgesamt 150 Erstligaspiele auf dem Buckel. Ralf Keidel, Mitte der zweiten Halbzeit bei den Ingolstädtern eingewechselt, stand immerhin dreimal für den MSV Duisburg in der Beletage des deutschen Fußballs auf dem Platz.
Das Spiel begann gleich mit einer sehr kniffligen Szene. Nach acht Minuten gab Schiedsrichter Tobias Baumann einen fragwürdigen Elfmeter, den Kasim Rabihic sicher verwandelte. Doch die Schanzer drehten die Partie noch vor dem Halbzeitpfiff zu ihren Gunsten. Julian Günther-Schmidt mit einem Doppelpack (15., 36.) war für die Elf von Tommy Stipic erfolgreich. Es war eine glückliche Pausenführung, die Ingolstadt einer sehr guten Chancenverwertung zu verdanken hatte.
Im zweiten Durchgang waren es dann wiederum die Löwen, die die Partie dominierten und durch einen Doppelpack von Robert Glatzel das Ergebnis erneut drehten. Entsprechend zufrieden zeigte sich Löwen-Coach Torsten Fröhling auch nach der Partie über die zweite Halbzeit: "Ich habe gesehen, dass die Jungs sehr lernwillig sind und dass sie versucht haben, das umzusetzen, was wir in der Halbzeitpause angesprochen haben."
Der 47-Jährige zeigte sich allgemein zufrieden mit dem ersten Test, "aber es geht immer besser." Da beide Teams noch am Anfang der Vorbereitung stehen, wollte Fröhling das Ergebnis nicht zu hoch bewerten: "Ich denke, es können beide Mannschaften zufrieden sein. Es war ein sehr laufintensives und auch technisch gutes Spiel." Was der Trainer, der in seine zweite Saison als U21-Trainer der Löwen geht, in den nächsten Wochen verbessern will? "Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass wir noch nicht fit sind", so Fröhling, der als Saisonziel einen einstelligen Tabellenplatz ausgibt: "Wir müssen noch ein bisschen mehr machen, damit wir das auch über 90 Minuten spielen können."
Ähnlich wie sein Kollege äußerte sich auch Tommy Stipic nach den 90 Minuten: "Uns ging es heute nicht um Sieg oder Niederlage. Es war uns wichtig, viele Informationen zu sammeln, die für unsere Teamentwicklung wichtig sind. Damit bin ich zufrieden und das Ergebnis ist mir egal."
Besonders gefreut hat den 34-jährigen Kroaten, dass "wir dem Ziel, ein eingeschworenes Team zu werden, durch den heutigen Kick ein Stück näher gekommen sind. Es gibt Momente in einem Spiel, so ab der 50., 60. Minute und besonders nach zehn Tagen harter Arbeit, die eine Mannschaft ausmachen. Wenn man Wege geht, den Mitspieler unterstützt und bedingungslose Bereitschaft zeigt, auch wenn es nicht mehr geht."
Das Trainingslager, in dem sich Stipic und sein Team derzeit befinden, will der Coach dafür nutzen, um den Teamgeist weiter zu stärken. "Danach werden wir an der Frische, der Dynamik und am Zusammenspiel im letzten Drittel, wenn es um den Torerfolg geht, arbeiten", erklärte er.
Einen bestimmten Tabellenplatz will der U23-Trainer der Schanzer für die kommende Saison nicht als Ziel ausgeben, sondern will mit seiner Truppe "erfrischenden Fußball spielen, mehr laufen wie der Gegner und sich mehr Torchancen herausspielen als der Gegner." Denn schließlich sei die zweite Mannschaft eine "Ausbildungs-Mannschaft", deren Ziel es ist, die jungen Spieler zu entwickeln und an den Profibereich heranzuführen. Und genau dort, da darf man sicher sein, wird man einige Spieler, die am Dienstagabend in Plattling auf dem Platz standen, schon bald wiedersehen.