AZ-Kommentar

Vermögensteuer: Reichtum verpflichtet


Fordert die Abgabe: Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD).

Fordert die Abgabe: Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD).

Von Tabitha Nagy

Die AZ-Redakteurin Julia Sextl zu den Plänen einer Vermögensteuer.

Natürlich ist es nachvollziehbar, dass sich Deutschlands Superreiche nicht schröpfen lassen wollen - viele sehen ihr Vermögen als Ausdruck ihrer Leistung und ihres persönlichen Könnens. Aber wer fähig ist, seinen Besitz stetig zu vermehren, muss doch auch den Weitblick haben und klug genug sein, seine soziale Verantwortung zu erkennen. Eine Gesellschaft funktioniert nur über Zusammenhalt. Die Starken helfen den Schwachen. Steuern sorgen für einen Ausgleich und soziale Infrastruktur.

Zudem ist es längst an der Zeit, etwas zurückzugeben. Denn: Unter Helmut Kohl verschwand 1997 die Vermögensteuer. Unter Gerhard Schröder sank der Spitzensatz der Einkommensteuer von 53 auf 42 Prozent. Unter Angela Merkel reduzierte sich die die Erbschaftssteuer, und die Steuer auf Kapitalerträge sank von maximal 42 auf 25 Prozent. Auf die meisten Deutschen hatte das alles kaum Einfluss. Auf die Reichen und ihre wachsenden Vermögenden allerdings einen großen.

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