Politik

Scholz bei Modi in Indien: In der Bringschuld

AZ-Korrespondent Torsten Henke über Scholz' Mission in Indien.


Von Torsten Henke

Indiens Premierminister Narendra Modi weiß um seine Position. Er hat Bundeskanzler Olaf Scholz selbstbewusst empfangen. Sein Land hat zwar vielfältige Probleme, die es nur mit internationaler Hilfe bewältigen kann. Gleichzeitig ist sich Indien seiner Position als gefragter Handelspartner bewusst. Nicht nur Deutschland und die Europäer umgarnen den Subkontinent.

Der Krieg in Europa ist für die Inder weit weg. Ihre Aufmerksamkeit gilt nicht nur günstiger Energie, die Moskau verspricht, wenn Indien sich weiter neutral verhält, sondern auch der eigenen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft. Die indischen Streitkräfte sind zum Großteil mit Waffen aus russischer Produktion ausgestattet.

Modi kann es sich nicht erlauben, Knall auf Fall die Zeitenwende auszurufen. Scholz weiß das. Wer Indien dazu bewegen will, sich aus der Abhängigkeit Russlands zu lösen und sich stärker dem Westen zuzuwenden, muss attraktive Angebote machen.