Leitartikel

Krawalle

Macron muss die Jugend nun zu seiner Priorität machen


Seit den tödlichen Schüssen rollt eine Welle der Gewalt über das Land.

Seit den tödlichen Schüssen rollt eine Welle der Gewalt über das Land.

"Mein Frankreich tut mir weh." Den Satz von Kylian Mbappé müssen alle nachempfinden, die das Land kennen und lieben, die manchmal an ihm verzweifeln und nun erschüttert das Chaos in den Städten und Vororten mitansehen. Geschrieben hat ihn der französische Star-Fußballer, aufgewachsen in der Banlieue Bondy als Sohn einer Algerierin und eines Kameruners, am Tag, an dem ein Polizist den 17-jährigen Nahel bei einer Verkehrskontrolle in Nanterre erschossen hat. Seitdem rollt eine Welle der Gewalt über das Land. In vielen Fällen geht sie von Minderjährigen aus, die vor nichts Halt machen. Es herrscht eine Art Ausnahmezustand, ohne dass er bislang ausgerufen wurde.

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1 Kommentare:


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Frank H.

am 02.07.2023 um 19:06

Nach Chancengleichheit zu rufen ist leicht, aber auch eine wirksame populistische Parole. Ich halte es für eine sehr problematische Vereinfachung. Viele verstehen darunter anscheinend weniger den gleichberechtigten Zugang zu beruflichen Karrieren, sondern eher das Erreichen eines bestimmten gesellschaftlichen Status mit ähnlicher Mühe für alle. Letzteres ist jedoch völlig illusorisch, weil man zwar einzelne Begabte fördern, aber nicht dem ganzen Nachwuchs eines großen Prekariats per staatlicher Bringschuld den bequemen Wohlstand von Firmenerben garantieren kann. In einem anderen IDOWA-Artikel geht es um Respekt. Wo ist dieser Respekt bei Jugendlichen wie Nahel, die in Protz-Sportwagen bewußt Verkehrsregeln mißachten und andere Verkehrsteilnehmer gefährden ? Wo ist der Respekt des Mobs gegenüber dem Prinzip der Ordnung, das der Gesellschaft doch erst nachhaltige Erfolgspfade eröffnet ?



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