Machtwechsel in Syrien

Iran hofft weiterhin auf gute Beziehungen mit Syrien


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In den vergangenen Tagen hatte sich die Bundesregierung mit einer Einschätzung der dynamischen Lage in Syrien zurückgehalten. Jetzt sagt die Außenministerin: «Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes.»

Von dpa

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Konfliktparteien in Syrien nach dem Ende der Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad zum Schutz der religiösen und ethnischen Minderheiten aufgerufen. Die Grünen-Politikerin sagte: "Das Land darf jetzt nicht in die Hände anderer Radikaler fallen - egal in welchem Gewand."

Dazu gehöre der umfassende Schutz von Kurden, Alawiten, Christen und anderen Minderheiten, sagte Baerbock. Ein politischer Prozess, "der einen Ausgleich zwischen den Gruppen schafft", sei notwendig.

Die Assad-Familie, die die Geschicke des arabischen Landes seit den 1970er Jahren bestimmte, gehört zur Minderheit der Alawiten.

Auch die internationale Gemeinschaft sei jetzt gefragt, damit Syrien aus dem Kreislauf von Krieg und Gewalt herausfinde, sagte Baerbock. Die Bundesregierung sei dazu in intensiver Abstimmung mit den Vereinten Nationen, EU-Partnern sowie regionalen Akteuren und Nachbarstaaten Syriens.

Klar sei auch: "Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes." Mehrere Hunderttausende Syrer seien seit 2011 getötet, Millionen Menschen seien vertrieben worden. Assad habe gemordet, gefoltert und Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt.

Kämpfer der Islamisten-Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) haben die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus gemeldet. Zuvor hatten verschiedene Rebellen-Gruppen in anderen Provinzen die Kontrolle übernommen. Vielerorts zogen sich die Regierungskräfte kampflos zurück.


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