Verlust der Regierungsbeteiligung, Umfragewerte unter fünf Prozent - wäre die Stimmung bei der FDP schlecht, könnte das kaum jemanden verwundern. Wer in diesen Tagen im Regierungsviertel auf den Parteivorsitzenden Christian Lindner trifft, wird indes eines anderen belehrt. Die Entlassung durch Kanzler Olaf Scholz (SPD) mag noch nicht überwunden sein, dafür hat Lindner den Job zu gerne gemacht. Aber Hadern und Zaudern war - zumindest nach außen hin - noch nie die Sache des Rekord-Parteivorsitzenden. Und seine Leute ziehen mit. FDP-Faktotum Wolfgang Kubicki hat weiterhin zu vielen Dingen eine Meinung und äußert sie lauthals. Im Hans-Dietrich-Genscher-Haus, der Bundesgeschäftsstelle der Freien Demokraten, scheint eine eher optimistische Stimmung vorzuherrschen, die sich nicht aus einem Mut der Verzweiflung speist. Die Liberalen kämpfen dafür, im nächsten Bundestag wieder vertreten zu sein. Eine erneute Regierungsbeteiligung wird dabei von ihnen nicht ausgeschlossen.