Wirtschaft
Für Bayern ein dickes Plus bei Exporten in den Iran
19. Januar 2016, 12:41 Uhr aktualisiert am 19. Januar 2016, 12:41 Uhr
Im Iran schlummert Potenzial für die hiesige Wirtschaft. Nachrichten aus Wien vom Wochenende lassen Hoffnungen auf einen Ausbau der Exporte wachsen. Vorher müssen aber noch Probleme behoben werden.
Nach dem Fall der Wirtschaftssanktionen für den Iran rechnet der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) kurzfristig mindestens mit einer Verdopplung der Exporte in das Land. "Mittelfristig können die Ausfuhren aus Bayern sogar die Schallgrenze von eine Milliarde Euro durchbrechen", sagte Hauptgeschäftsführer Peter Driessen am Dienstag in München.
Wichtig sei, dass schnell Rechts- und Planungssicherheit geschaffen werde, und dass der Iran an das internationale Bankensystem angebunden werde. Vor allem der bayerische Mittelstand könne beim Aufbau der Infrastruktur, Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, beim Maschinen-/Anlagen- sowie Fahrzeugbau und der Medizintechnik helfen. In den ersten drei Quartalen 2015 hatte der Iran nach Angaben Driessens mit einem Exportvolumen von 150 Millionen Euro unter Bayerns Exportpartnern weltweit noch eine schwache Rolle gespielt.
Am Samstag hatte die internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien grünes Licht für die Aussetzung der mehr als zehn Jahre dauernden Sanktionen gegen den Iran wegen des Nuklearprogramms gegeben.
Die bayerischen Maschinenbauer hoffen ebenfalls auf gute Geschäfte. "Der Markt bietet ein besonders großes Potenzial: 87 Millionen Menschen sowie ein immenser Nachholbedarf für Infrastruktur und Industrie, aber auch in Grundlagenbranchen wie Nahrungsmittel- oder Textil- und Bekleidungsherstellung, zeigen welche Chancen sich hier verbergen", hatte VDMA-Geschäftsführer Elgar Straub am Montag gesagt.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatte im Herbst eine Auslandsvertretung in Irans Hauptstadt Teheran eröffnet. Die Phase der Öffnung sollten Unternehmer "unbedingt nutzen", sagte sie damals.