Cantal
Zwischen Wasserfällen und idyllischen Dörfern
18. Juli 2018, 7:00 Uhr aktualisiert am 18. Juli 2018, 7:00 Uhr
Auszeit in der Natur: Mitten im französischen Zentralmassiv versteckt liegt die Auvergne. Dort, wo mehr Kühe als Menschen leben, können Touristen malerische Orte entdecken und geheime Schluchten und Wasserfälle erkunden.
Wer Frankreich einmal von einer ganz anderen Seite kennen lernen und dabei fernab der Touristenmassen wandern möchte, der ist in der Auvergne genau richtig. Großstädte wie Paris, Lyon oder Marseille gibt es hier nicht, dafür beeindruckende Berge, Wasserfälle und tiefe Schluchten.
Nicht weit von Aurillac, der Hauptstadt des Cantals, entfernt zwischen Vic-sur-Cère und Thiézac versteckt sich ein kleines Naturparadies. Kleine Pfade neben wild wuchernden Wiesen führen zu den Schluchten "Les Gorges du Pas de Cere". Vorbei an einer kleinen Pferdekoppel schlängelt sich der Weg in den Wald hinein. Über eine kleine Brücke gelangt man zu den Wanderwegen, die sich durch riesige Schluchten ziehen, die vor über 20.000 Jahren entstanden sind.
Eine völlig unberührte Natur zwischen riesigen Felsen und tosendem Gewässer breitet sich vor den Wanderen aus. Ein schmaler, nach dem Regen leicht schlammiger Pfad führt sie vorbei an einem ehemaligen, uralten Stauwerk, dessen Ruinen sich die Natur schon längst zurück erobert hat. Zwischen den leicht vergilbten dunklen Steinen sprießen verschiedene Pflanzenarten hervor, während am Fuße des Stauwerks Treibholz angeschwemmt wurde. Der schmale Weg führt nun weiter nach oben. Er wird immer steiler und schlägt Haken.
Dann ist es endlich geschafft: Die letzten Schritte geht es hinauf auf eine Aussichtsplattform mit einem atemberaubenden Blick über die Schluchten. Auf der gegenüberliegenden Seite fährt ein Zug nah am Abgrund vorbei, von unten hört man leise das Toben des Flusses Cere. Und überall sieht man noch immer die Spuren, die einst ein Gletscher dort hinterlassen hat. Ein weiteres Überbleibsel hat der Gletscher hinterlassen: Links von der Plattform zeigt sich der Wasserfall Roucolle, dessen Wasser, geteilt durch einen Felsen auf zwei Seiten herunterfließt.
Salers - eines der schönsten Dörfer Frankreichs
Ein Besuch des kleinen Ortes Salers darf natürlich nicht fehlen. Salers zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Mit knapp über 300 Einwohnern ist das mittelalterliche Örtchen zwar nicht groß, aber dafür sehr gut erhalten. Die Häuser wurden aus schwarzem Vulkangestein gebaut. Neben einigen kleinen Cafés und Restaurants findet man hier auch viele kleine Geschäfte, die Produkte aus der Region verkaufen. Vom östlichen Rand des Dorfes hat man außerdem einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge.
Für Bergsteiger befindet sich nicht weit von Salers entfernt liegt der Puy Mary, der mit 1.783 Metern der zweithöchste Gipfel der Monts du Cantal im Zentralmassiv. Vom Besucherparkplatz geht es über viele teils sehr steile Stufen hinauf zum Gipfelkreuz. Wer den Gipfel erst erklommen hat, den erwartet ein atemberaubender Ausblick über die Berge und Täler des Cantals.
Aurillac - Stadt der Regenschirme
Aurillac ist die Hauptstadt des dünn besiedelten Département Cantal. Besonders bekannt ist die Stadt für die Herstellung von Regenschirmen, die es in allen Farben und Formen dort zu kaufen gibt. Auch über einigen Gassen selbst in der Innenstadt hängen die bunten Schirme zwischen den alten Häusern. Und wer sich einen der in Aurillac hergestellten Schirme kauft, der hat laut Verkäufer lebenslange Garantie auf die bunten, in verschiedenen Formen erhältlichen "Parapluies".