Freistunde-Redaktion tippt

Wer unbedingt Europameister werden muss – oder auch nicht

Die Redaktion Freistunde hat ihre mal mehr, mal weniger ausgeprägte Fußballkompetenz zusammengetragen und nennt ihre EM-Favoriten.


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Um ihn geht es: der EM-Pokal, präsentiert vom Turnier-Maskottchen Albärt. Und die Freistunde hat natürlich die meiste Ahnung, wer sich den Titel holen wird.

Von Redaktion Freistunde

Sonja Ettengruber: Der Edeljoker macht’s

In Portugal war ich noch nie. Trotzdem schlägt mein Fußballherz für das südeuropäische Land. Nur wegen ihm: CR7. Wenn er auf dem Platz erscheint, kerzengerade, mit stählernem Körper und erhobenen Hauptes lässig den Ball wie nebenbei ins Tor kickt, dann wandelt sich das Spiel in eine magische Partie.

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Noch längst kein altes Fußball-Eisen: Cristiano Ronaldo. Und deshalb der entscheidende Faktor für die portugiesische Mannschaft.

Cristiano Ronaldo wird bei dieser EM erneut verzaubern, davon bin ich überzeugt. Nur er bietet das ganz große Fußball-Kino: athletisch, dramatisch, stolz und manchmal protzig. Der 39 Jahre alte Superstar, der in der saudi-arabischen Liga kaum mehr wahrgenommen wird, kann uns nun endlich wieder zeigen, wozu er fähig ist. Leider ein letztes Mal bei einer EM. Deshalb muss er bis zum Finale mitspielen. Europameister Ronaldo, sonst keiner!

Portugals Trainer Roberto Martinez wird seinen Joker Ronaldo einsetzen, weil er das Team mitreißen kann. Auch davon bin ich überzeugt. Ronaldo, der Überirdische, wie er uns mit einer Ansage wissen lässt: „Mit den Füßen auf dem Boden, mit den Gedanken im Himmel.“

Florian Wende: Für Harry!

Harry Kane kann einem leid tun. Der gute Mann ist im besten Fußball-Alter, ein herausragender Stürmer – und gewinnt einfach keine Titel. Nun dachte sich der schlaue Harry im vergangenen Sommer: Deutschland, da gibt’s doch diesen Club, der hierzulande die Rekorde hält. Der schon gewonnen hat, was es jemals zu gewinnen gab. Wenn ich zu dem wechsle, sind Titel eine „mowed meadow“ – eine gmahde Wiesn, wie der Engländer mittlerweile sicher auf Bairisch sagen kann.

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Da kann man jetzt viel hineininterpretieren: Harry Kane bekommt die Kugel in die Lätsch’n, Harry Kane köpft gleich das genialste Tor seiner Karriere, Harry Kane schießt den Ball aus dem Stadion raus. Hoffen wir mal für den Titel-Pechvogel, dass die zweite Prognose eintritt.

Nun ... leider nein. Denn Pechvogel Harry musste lernen, dass es in Deutschland auch solche Vereine wie Bayer Leverkusen gibt. Aber zurück zur EM.

England wird Europameister in Deutschland! Muss es sogar werden – auch im Sinne des FC Bayern München. Nicht, dass der 30-Jährige noch die Lust an seiner neuen Heimat verliert ...

Nicht auszumalen also, wenn Harry auch bei diesem Turnier scheitert, möglicherweise noch tragisch im Elfmeterschießen. Ach, halt, das hatten wir ja schon: bei der vergangenen Europameisterschaft. Harry, du Pechvogel!

Kerstin Bauer: Très chic! Stilvoll zum Sieg

Beim Blick auf das niederländische Auswärtstrikot wird einem schwindelig. Auf dunklem Blau schwirren Quadrate und Streifen herum. Ob das Team damit seine Gegner benommen machen möchte? Jedenfalls erinnert das grafische Wirrwarr an einen Rausch, den man nicht erleben möchte.

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Links hui, rechts pfui: Das Hingucker-Shirt der Franzosen und der Trikot-Unfall der Niederlande.

Ebenfalls ein Griff ins Klo ist das Auswärtstrikot der Portugiesen. Die bemalten Wandfliesen an Portugals Häusern sind ja wunderschön, die Idee, sie auf ein Trikot zu drucken, aber schlecht umgesetzt. Denn die Shirts sehen aus, als wären sie 20 Jahre lang zu heiß gewaschen worden.

Hätten sie da mal die Franzosen um Rat gefragt: Das weiße Auswärtstrikot und die Hose in edlem Dunkelblau zieren elegante Nadelstreifen. Très chic! Frankreich wird auf dem Rasen definitiv eine gute Figur machen – nicht nur wegen der talentierten Spieler, sondern auch wegen des schönen Trikots.

Zur Heim-EM haben wir ein eigenes tierisches Orakel befragt: die Laufenten Paul und Paula. Wie sie getippt haben, gibt es im Video zu sehen:

Video zum Thema:

Manuel Bogner: Die Schotten rocken die EM

Irgendwas ist schief gelaufen: Ich kann mit Fußball gar nichts anfangen – und das, obwohl ich ihn eigentlich im Blut haben müsste. Mein Vater ist nämlich das genaue Gegenteil von mir, Sport ist sein größtes Hobby. Die nächsten Tage wird das Wohnzimmer zu seinem persönlichen Stadion.

Nun hat er jedoch ein Problem: Neben Deutschland ist Schottland seine Lieblingsmannschaft, die bei der Europameisterschaft antreten wird. Genau die beiden Länder, die beim Eröffnungsspiel aufeinandertreffen werden.

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Bald in einem ähnlichen Outfit wie dieser eingefleischte Fan zu sehen, sollte Schottland die EM gewinnen: unser Autor, der auf den Underdog tippt.

Deshalb nehme ich ihm einfach die Entscheidung ab und sage: Schottland gewinnt das ganze Ding. Merkt man daran, dass ich keine Ahnung vom Fußball habe? Auf jeden Fall. Die Schotten haben Verletzungspech und mehrere Spieler mussten absagen.

Aber wäre es nicht umso witziger, wenn meine schottischen Underdogs ihre ungefähr 0,0001 Prozent-Chance auf den Europameister-Titel nutzen und ich für immer mit dieser komplett uninformierten Vorhersage angeben kann? Ich hol schon mal Dudelsack und Kilt raus ...

Sebastian Geiger: Schluss mit harmlos und nett

Zugegeben, Fußball ist jetzt nicht das erste Wort, das man mit der Schweiz verbindet. Aber gerade deshalb denke ich, dass die Mannschaft zum EM-Titel durchmarschiert. Warum? Weil niemand damit rechnet!

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Käse? Kann die Schweiz. Fußball? Auch! Der Ball ist ja schließlich auch rund.

Geben wir es zu: Wenn wir an unsere Schweizer Nachbarn denken, fallen uns sehr nette und höfliche Menschen ein, die unglaublich gutes Raclette machen, tolle Berge haben und trotz ihres Reichtums nett und höflich geblieben sind. Genau das ist aber der Fehler. Denn jeder, der einen Schweizer schon einmal wütend erlebt hat, weiß, dass ihnen niemand gewachsen ist. Denn wenn das zugegeben sehr niedliche Schwizerdütsch auf heftige Beleidigungen prallt und man nicht weiß, ob man lachen, sich fürchten oder beides machen soll, genau dann hat die Stunde der Schweizer geschlagen.

Weil sie natürlich wissen, dass der Gegner dann zwischen Flucht- und Lachreflex erstarrt ist und damit handlungsunfähig. Das geht auch auf dem Fußballplatz – die Schweizer waren nur zu nett, es uns zu zeigen. Bis jetzt.

Sophia Häns: Pünktlich zum Titel

Dass Deutschland Europameister wird, ist die logische Konsequenz nach dem Vorrunden-Aus in Katar. Wie gut, dass wir diese skandalöse WM sowieso alle nicht geschaut haben – und den kurzen Ausflug in die Bundestrainerei von Hansi Flick. Denn: Schlechter kann es kaum werden.

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Mut zur Lücke! Aber nicht bei der Pünktlichkeit. Klar, dass Deutschland also Europameister wird.

2024 sind wir nicht in der Wüste, sondern im nassen und deutlich kühleren Deutschland, Frauen dürfen ganz unproblematisch Fußball schauen und sogar spielen, die Stadien müssen nicht erst extra gebaut werden ... Und wir haben Julian Nagelsmann. Der ärgert sich noch viel zu sehr über die Bayern-Bosse, als dass er etwas anderes als einen EM-Sieg akzeptieren würde. Und ganz nebenbei überzeugte er Toni Kroos von einem Comeback.

Ein Vorteil unserer Nationalspieler ist auch die deutsche Pünktlichkeit: Wenn der Anpfiff um 21:00 Uhr ist, steht das Team um 20:59:59 bereit, während andere noch ihre Schuhe schnüren. Bereit sein, ist alles: Wer pünktlich kommt, schießt auch die Tore. Also: Vollkommen logisch, dass Deutschland die EM gewinnt!