Rubrik der Redaktion Freistunde

Alle Teile unserer Kolumne Freischnauze

Frei der Schnauze nach. Das ist das Motto unserer Kolumne Freischnauze. Das können Anekdoten aus dem Alltag ein, Fundstücke aus der Freistunde, Geschichten mit Gefühl oder Texte voller Thesen. Jede Woche anders und neu.


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Freischnauze ist die wöchentliche Kolumne der Redaktion Freistunde.

Von Redaktion Freistunde

Teil 45 von Kerstin Bauer (15. November 2024)

Ein holpriger Start

Ich muss ganz spontan zum ersten Mal in meinem Leben Automatik fahren – mit einem Elektroauto des Verlags, das mich optisch schon beinahe an ein Space Shuttle erinnert.

Unsicher steige ich ein. Komisch ist schon mal, dass ich keinen Schlüssel in eine Zündung stecken muss, hier gibt es Keyless Go. Kann ich jetzt einfach losfahren, nur weil ich mit dem Chip im Auto sitze, oder wie? Vermutlich.

Meinen rechten Fuß stelle ich auf das rechte Pedal. Meinen linken instinktiv auf das Pedal links, wo normalerweise ja die Kupplung ist. Ich möchte losfahren. Doch das Auto bewegt sich keinen Zentimeter vorwärts. Stattdessen: ein lautes Geräusch. Ist die Handbremse etwa noch drin? Doch wie schaltet man die Handbremse hier überhaupt aus? In diesem hochmodernen Ding gibt es keine zum Ziehen. Aber einen Knopf. Gefunden. Gedrückt. Ich bin stolz auf mich. Und versuche, wieder loszufahren.

Schon wieder dieses laute Geräusch, das Auto bewegt sich nicht. Ich bin ratlos. Der Hausmeister eilt zur Hilfe. Bei einem kurzen Blick auf meine Fußposition sieht er sofort, was hier im Argen liegt. „Du drückst mit dem linken Fuß auf der Bremse“, ruft er amüsiert. „Hier gibt es keine Kupplung. Schon klar, dass du nicht losfahren kannst.“ Er rät mir, mein linkes Bein auf die Ablage zu stellen und es die komplette Fahrt „ja nicht von dort wegzubewegen!“

Ahhh! Mit meinem rechten Fuß muss ich hier also nur zwischen Gas und Bremse wechseln, während mein linker Fuß quasi Urlaub hat. Nervös fahre ich los. Und bin kurz darauf erstaunt, wie einfach das Fahren so geht.

Teil 44 von Florian Wende (8. November 2024)

Der Herr der Zahlen

Wo andere ratlos sind, sich in Floskeln verlieren oder witzig sein wollen, ist er die solide Festung der Wahlberichterstattung: Jörg Schönenborn. Der Zahlenmann der ARD ist mein treuer Begleiter bei Wahlen.

Nun hat er mich wieder durch eine lange Nacht geführt. Wie immer vor seinem XXL-Touchscreen, auf dem er die Zahlen zur US-Wahl präsentiert. Souverän weist er Bundesstaat um Bundesstaat aus, kann jedes Detail erklären und ist schneller als die Eilmeldungen auf meinem Handy. Immer korrekt lässt er sich zu keiner vorschnellen Prognose hinreißen, auch wenn manches improvisiert läuft.

Denn klar, bei einer so langen Live-Sendung geht etwas schief. Doch ihm und der ARD gehört Respekt gezollt: Mit minimaler Vorbereitung ist der Herr der Zahlen am Mittwochabend schon wieder zu sehen und ordnet das deutsche Regierungschaos ein. Auch wenn ihm da die Zeichen einer durchmoderierten Nacht anzusehen sind.

Jörg Schönenborn hat eine natürliche Neigung dazu, seine Augen mit einer – nennen wir es – dezenten Spur von Erfahrung zu schmücken. Je länger die Nacht, desto tiefer die Ringe unter seinen Augen. Kein Wunder: War der Moderator am Vorabend der US-Wahl bereits bei der Tagesschau, begrüßt er mich um fünf Uhr morgens wieder am Bildschirm, moderiert noch bis zehn Uhr weiter und ist abends schon wieder live. Diese Zeichen der Nacht verleihen ihm aber fast eine gewisse Gelassenheit, als ob er mir damit sagen möchte: „Vertraue mir. Ich habe schon viel gesehen.“

Genau das tue ich Wahl für Wahl. Und zur Abstimmung jenseits des Atlantiks und zum Regierungschaos hierzulande sei an dieser Stelle nur gesagt: Jörg Schönenborn ist mein einziger Trost.

Teil 43 von Sebastian Geiger (31. Oktober 2024)

Buh!

Es ist schon erstaunlich, wie viel Horrorpotenzial so eine Webcam haben kann. Und nein, damit ist jetzt nicht gemeint, wie sie es immer schafft, bei wichtigen Gesprächen den Fokus genau auf die Pickel zu legen, die man am morgen frisch im Spiegel entdeckt hat.

Es geht eher um die Dunkelheit, die sich wie ein Schleier um die eigene Gestalt legt. Weil es einfach ein bisschen früher dunkel wird und das Videogespräch mit Freunden einfach so spannend ist, dass man vergisst, das Licht anzumachen. Dann schaut auf einmal nur noch das eigene, vom weißen Schein der Kamera erleuchtete Gesicht aus einem Haufen Schwärze die anderen an.

Alle warten förmlich darauf, dass etwas aus dieser Dunkelheit auftaucht, in die Kamera grinst und das Gesicht im Nichts verschwindet. Oder dass die Tür, die genau einen Spalt breit offen ist, plötzlich von alleine aufgeht.

Tat sie dann auch jüngst bei der abendlichen Ratschrunde mit Freunden aus Hamburg. Wäre das Gesprächsthema nicht ohnehin schon unheimlich gewesen (wie gesagt, es ist Herbst), wäre es dem Rest des Chats wohl gar nicht aufgefallen. Doch so gab es Geschrei, Warnungen und Zähneklappern.

Das löste sich allerdings in wohliges Gefallen auf, als der vermeintliche Geist mit einem „Wuff“ auf den Schoß des Menschen mit der offenen Tür sprang und es sich dort gemütlich machte. Fröhliches Halloween!

Teil 42 von Manuel Bogner (25. Oktober 2024)

Spaß mit Spammern #1

Als Journalist schreibt und bekommt man viele E-Mails – ob man will oder nicht. Dadurch erhält unsere Redaktion auch einigen seltsamen Spam, den man nur schwer ernst nehmen kann. Also tun wir das auch nicht.

Mit einem freundlichen „Guten Tag!“ begrüßt mich zum Beispiel ein Scammer, doch der Ton wechselt schnell: „Hier ist die letzte Warnung.“ Als würde mir der Autor dieser Nachricht durch den Bildschirm einen Revolver an den Kopf halten.

Der nette Spam-Mail-Schreiber warnt, dass er mithilfe eines Trojaners die Kamera unserer PCs infiziert hat und jemanden in der Redaktion dabei erwischt hat, wie er unsägliche Dinge getan hat. „Dies würde Ihren Ruf komplett ruinieren.“ Mich überrascht eher, dass sich in der E-Mail kein Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet. Er verwendet sogar die Höflichkeitsanrede.

Und natürlich – wie soll es auch sonst sein – will der freundliche Hacker innerhalb von zwei Tagen 4 700 Euro. Ich frage mich, wie er bei dieser seltsam spezifischen Zahl gelandet ist. Hätte er nicht zumindest auf 5 000 Euro aufrunden können? Vielleicht hofft er, dass wir das tun. Als Trinkgeld sozusagen, weil er sich so viel Mühe beim Verfassen der Drohnachricht gegeben hat.

Mein neuer Brieffreund verabschiedet sich mit den Worten „Ich wünsch dir viel Glück und mach keine Dummheiten.“ Fast wie eine Mutter, die gerade ihren Sohn in die Schule verabschiedet. Ich find’s sehr süß.

Teil 41 von Sonja Ettengruber (18. Oktober 2024)

Die Rückenfreihalterin

„Und ein großes Dankeschön an die Frau, die hinter Ihnen steht und Ihnen den Rücken freihält“, sagt der Laudator und wendet sich zum Unternehmer, der gefolgt von seiner Ehepartnerin auf die Bühne schreitet. Er erhält einen Preis in Form einer großen Urkunde, weil er seine Firma erfolgreich leitet und Arbeitsplätze bietet. Eine Assistentin reicht seiner Frau einen üppigen Blumenstrauß.

So oder so ähnlich habe ich in den vergangenen Wochen unterschiedliche Ehrungen erlebt: der Mann der Macher, die Frau die Rückenfreihalterin. Nicht auszudenken, wer oder was ihn von hinten angreifen und niederdrücken würde ohne sie! Dank ihr muss er sich nie umdrehen, blickt nur nach vorn, kann seinen Erfolgsweg ungestört gehen.

Aufstellen zum Gruppenfoto mit Dame und Blüten. Durch den Blumenstrauß wird sie für einen Moment sichtbar, tritt aus seinem Schatten hervor. Der Strauß verstärkt ihre Rolle als schmückendes Beiwerk. Alle lächeln in die Kamera.

Ich mag solche Bilder nicht mehr sehen. Blumensträuße mag ich jedoch schon, am liebsten in der Glasvase auf dem Esstisch. Aber nicht inszeniert als Geste für eine sogenannte Rückenfreihalterin.

Teil 40 von Kerstin Bauer (11. Oktober 2024)

Hunger!

Mein Geburtstag. Ein wunderschönes Holzhaus im Bayerischen Wald. Vier Kilogramm Spareribs für vier Personen. Ein Grill im Garten. Klingt mega.

Geplant ist, dass wir gegen 19 Uhr essen. Mist, keine Grillkohle da. Kein Problem, dann stellen wir eben aus Holzscheiten selbst eine Glut her. Aber das dauert ... Schön langsam kommt der Hunger.

Nach gut einer Stunde können endlich die Spareribs auf den Grill. Gespannt beobachten wir, wie der Garprozess fortschreitet.

Zeit zum Spareribs wenden. Doch verdammt – die Alufolie klebt fest. Und fängt Feuer. Eine kleine Stichflamme schießt empor, wir ducken uns.

Die Spareribs sind einseitig verkohlt. Der Tomate-Mozzarella-Salat, die Knoblauchbaguettes und wir haben also umsonst gewartet. Was nun? Es ist kurz vor 22 Uhr. Hunger!

Unser Hoffnungsschimmer: Lieferando. Wir öffnen die App. Da wir aber ziemlich in der Pampa sind, liefert einfach niemand an unsere Adresse.

Doch wir sehen: Im Nachbardorf scheint es eine kleine Pizzeria zu geben – die bis 22 Uhr geöffnet hat. Jetzt aber schnell!

Einen Anruf und vier Pizzabestellungen später können wir endlich durchatmen. Das Überleben in der Wildnis ist für diesen Abend erst einmal gesichert.

Teil 39 von Sebastian Geiger (3. Oktober 2024)

Geh doch weg!

Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger: Wäre die Straßenverkehrsordnung ein Antikepos und der Verkehr ein Schlachtfeld, diese drei Gruppen würden sich auf immer bekämpfen. Und das Spannende dabei: Die eigene Zugehörigkeit wechselt, je nachdem, welches Kriegsmittel man bedient.

Zur Auswahl stehen das Auto – schnell und gepanzert –, das Fahrrad – wendig und überraschend – und die Füße – langsam, aber stark in Mitgliederzahlen. So kabbeln sich die drei Fraktionen tagein, tagaus darüber, wer das Vorrecht im Straßenverkehr hat. Und je nachdem, ob man selbst gerade im Auto sitzt oder auf dem Rad oder seine Füße benutzt, verändern sich auch die eigenen Loyalitäten.

Beispiel: Sehe ich als Autofahrer, wie an einer Ampel ein Fußgänger bei Beinaherot noch schnell über die Straße watschelt, nervt mich das. Bin ich aber selbst der Fußgänger, weckt das darauffolgende Dauergehupe Aggressionen, vor allem, weil die Autos doch noch gar nicht fahren dürfen!

Fahrradfahrer auf Fußgängerwegen sind ein No-Go – solange ich nicht selbst der Fahrradfahrer bin und ausweichen muss, weil eine Horde Schüler denkt, dass man auf dem Radweg doch perfekt Spazierengehen kann!

Ganz klar, in einer Fußgängerzone haben Autos nichts verloren – außer, man ist gerade am Umziehen und eh schon genervt davon, dass die Gassen in der Regensburger Altstadt so eng sind, dass man mit einem Umzugslaster nirgendwo durchkommt. Schon gar nicht, wenn Radfahrer an einem vorbeirauschen.

Um das zu ändern, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Den harten Weg der Einsicht und des Redens (wir kämpfen doch eigentlich nicht gegeneinander, sondern gemeinsam gegen den 17-Uhr-Stau) oder Lufttaxis. Quasi als Ausweitung der Konfliktzone.

Teil 38 von Manuel Bogner (27. September 2024)

Speisen wie ein Student

Instant-Ramen sind ein kleines kulinarisches Wunder: Sie sind meist lecker und zumindest halbwegs sättigend. Aber vor allem: günstig. Was braucht man mehr im Leben als einigermaßen durchgekochte Nudeln und eine chemische Brühe aus mysteriösen Geschmacksverstärkern?

Die kleinen Nudelsuppen haben über die Jahre die Ernährung von Millionen Studenten und Azubis ruiniert. Ein guter Freund und ich haben uns vor Kurzem zu einer Challenge entschlossen: Wir haben eine Überraschungsbox mit 50 unterschiedlichen Instant-Ramen bestellt, nun bewerten wir diese. Schön übersichtlich in einer Google-Docs-Tabelle. Muss ja alles wissenschaftlich ablaufen.

Inzwischen sind wir ungefähr bei der Hälfte angelangt und ich kann berichten: Bisher waren nur wenige Suppen dabei, die uns wirklich vom Hocker gehauen haben. Ein Überblick über die „Highlights“:

  • Rindsuppe, die wie ein veralteter Burger-Patty von McDonald’s schmeckt
  • Getrocknete Fleischbällchen, die eher an Hundefutter erinnern
  • Mehrere Brühen, die nach Limette schmecken. Eine ging in eine Richtung, als hätte man Erdnusssnacks in Zitronensäure eingelegt
  • Eine Packung mit der Geschmacksrichtung „Chicken Pizza“, die am Ende nur nach Kümmel geschmeckt hat

Bisheriges Fazit also: enttäuschend. Mittlerweile haben wir uns auch einigermaßen an den Nudeln sattgegessen. Es würde mich nicht überraschen, wenn ich bald von ihnen träume. Aber wir haben ja noch einige Geschmacksrichtungen (beziehungsweise: Geschmacksverstärker) zum Ausprobieren. Eine muss ja mal gut sein ...

Teil 37 von Florian Wende (20. September 2024)

Ein Roboter namens Wastl

Ein Vorteil, wenn man jede Woche meist beim gleichen Supermarkt einkauft: Man kennt die Wege. Auf Autopilot geschaltet schiebe ich vor ein paar Tagen also meinen Wagen und mich durch eben diesen Lebensmittelladen. Ich stehe gerade vor den Bananen und will zu dem gewünschten Bund greifen, da blinzeln mich plötzlich zwei freundliche Augen auf Kniehöhe an.

Ich hebe die Hand, will grüßen, greife noch schnell das gebogene Obst und blicke nach unten. Es dauert ein paar Sekunden, bis sich mein Autopilot deaktiviert und es mich reißt. Denn zu meinen Füßen steht nicht etwa ein Kind. Da ist noch jemand auf Autopilot unterwegs: ein Staubsaugerroboter.

Auf ihm: ein Display in Tablet-Größe, von dem mich ein digitales Augenpaar anleuchtet. Hinter ihm: eine Bahn Supermarktboden, die frisch gewischt glänzt. An drei Seiten des Roboters: Aufkleber, die mir seinen Namen verraten. Wastl.
Ich mache einen Schritt nach rechts, Wastl fährt nach links. Ich wieder nach links, er nach rechts. So kommen wir nicht weiter. Der Roboter kennt die menschlichen Eigenheiten schon erstaunlich gut. Schließlich trete ich den Rückzug an, Wastl surrt auf Autopilot in Richtung Gurken.

Ich blicke meiner unerwarteten Begegnung hinterher und schalte ebenfalls zurück in den Automatikmodus. Was Wastl wohl noch für eine Karriere vor sich hat, philosophiere ich. Ob er sich vom Putzroboter mal hocharbeitet, irgendwann selbst Einkaufswägen schiebt und an der Kasse sein Kleingeld zählt?

„Bitt’schön, was derf’s denn sein?“, schallt es da plötzlich vor mir. Wieder blicken mich zwei Augen erwartungsvoll an, nun aber ganz menschliche. Ich bin an der Wursttheke gelandet. Die Verkäuferin schaut ein wenig irritiert auf das Obst in meinen Händen, bevor sie mir den Leberkas herschneidet. Alles Banane.

Teil 36 von Kerstin Bauer (13. September 2024)

Die Jagd

Ich gehe in mein Schlafzimmer. Kaum über der Türschwelle, düst ein kleines, schwarzes Ding auf mich zu. Es möchte nichts Geringeres als mein Blut. Haben Mücken mit ihrer Attacke früher nicht wenigstens noch gewartet, bis man gemütlich im Bett lag? Diese hier hat wohl keine Zeit zu verlieren.

Ich wedele mit den Armen, um mich zu verteidigen. Und weiß: Um heute Nacht schlafen zu können, muss ich erst dieses blöde Insekt erledigen. Wir haben in den nächsten Minuten mehrere Nahkämpfe. Dreimal denke ich, sie erwischt zu haben. Doch die Mücke ist schnell, verdammt schnell und entkommt immer knapp. Bald bin ich müde und möchte einfach nur schlafen. Schon über eine halbe Stunde ist vergangen. Kurz denke ich darüber nach, mich geschlagen zu geben, einfach schlafen zu gehen, mich stechen zu lassen und dann vielleicht meine Ruhe zu haben. Doch noch gebe ich nicht auf.

Ich platziere mich als Köder auf dem Bett und warte, bis das nervige Fluggeräusch wieder lauter wird. Ich sehe, wie sie neben mir an der Wand landet. Und weiß: Jetzt oder nie! Meine Sinne schärfen sich, Puls und Blutdruck steigen. Blitzschnell klatsche ich mit meiner Hand gegen die Hand. Die Mücke fällt tot auf den Boden. Selten hat sich ein Sieg so gut angefühlt!

Glücklich lege ich mich schlafen. Und höre: „Ssss …“

Teil 35 von Sebastian Geiger (6. September 2024)

Zugabe, Zugabe

Na, den Festivalsommer gut überstanden? Wer in den vergangenen Wochen das Geld und die Ausdauer hatte, konnte quasi jeden Tag einen anderen Megastar über Bühnen springen und singen sehen. Für 400 Euro sogar aus nächster Nähe inklusive Unter-der-Zweitbühne-Bar, die sicherlich Drinks vom Preisniveau eines Kleinwagens angeboten hat.

Und klar, nicht alle Künstler konnten Taylor Swift sein. Was sehr schade ist. Denn das heißt auch: Nicht alle Künstler konnten Taylor Swift sein. Aber die Freistunde-Redaktion ist sich sicher, unbekanntere Musiker wie Justin Timberlake, Coldplay oder Adele werden den Popularitätsschub des swiftigen Megastars gut für ihre weitere Karriere ausnutzen können.

Spannend war bei den verschiedenen Konzerten vor allem, wie die Musiker und Bands auf den unleidigsten Teil des Abends reagierten: die Zugabe. Bei diesem altehrwürdigen Ritual tut der Musiker so, als ob das Konzert auch garantiert vorbei ist, verschwindet von der Bühne und lässt das Publikum in extatischem Applaus zurück. Das schreit dann so laut wie möglich „Zugabe“, oder, alle, die extrabemüht lustig sein wollen, „Flughafen“. Nach 5 bis 15 Minuten kommt dann die Band zurück auf die Bühne, offensichtlich überrascht davon, dass die Leute, die über 100 Euro für eine Karte bezahlt haben, mehr Musik hören möchten.

Es gibt einige sehr lustige Varianten in diesem Ritual. Zum Beispiel die Festivalband, die vom Veranstalter aus Zeitgründen nur „ein Lied“ machen darf und das in eine 20-minütige Improvisationsorgie verwandelt. Oder der Musiker, der mit keiner Zugabe gerechnet hat und vor lauter Überraschung seine bekannteste Ballade einfach nochmal singt.

Oder man gibt gar keine Zugabe. Was für ein rebellischer Schachzug, denken sich da sicher einige Fans, bis ihnen klar wird: Der Künstler hätte schon gerne eine gegeben, nur war die „Extra-für-die-Zugabe-von-der-Decke-abseil-Spektakel“-Konstruktion nicht aufgebaut. So ein Pech.

Teil 34 von Manuel Bogner (30. August 2024)

Ein traumhafter Start

Jeder Morgen startet bei mir mit einem Herzinfarkt und dem lauten „MIEEEEEEEP“ des Weckers. Meine wütende Hand schwingt sofort nach dem Aus-Knopf – wie ein unmotivierter Tentakel eines Riesenkraken. Meine Bettdecke, ein Ozean der Träume. Ich versuche, anhand des Geräusches die Position des Ruhestörers zu erahnen. Drei Versuche, dann treffe ich. Neuer Rekord.

Darauf folgt der Weg zum Handy und zu meiner Brille – in dieser Reihenfolge. Wie immer bleibe ich noch mal kurz im Bett, um mich zu informieren, was ich im Schlaf verpasst habe. Doch was erblicken meine müden Augen da, geblendet von der Helligkeit meines Bildschirms? Es ist Viertel nach fünf! Fast drei Stunden, bevor ich aufstehen muss. Und mein Wecker ist auch noch wie eine Zeitbombe scharf gestellt.

Scheinbar habe ich nur geträumt, wie mich mein Wecker aus dem Schlaf gerissen hat. Trotzdem bin ich aufgestanden. „Matrix“ lässt grüßen. Erst bin ich glücklich, dass ich weiterschlafen kann – bis nach gefühlten fünf Minuten das echte „MIEEEEEEEEEEEEEEEP“ ertönt. Traumhaft.

Teil 33 von Florian Wende (23. August 2024)

Volksfest-Wahnsinn

Nüchtern betrachtet ist es schon unglaublich, was auf einem Volksfest so alles vollkommen normal ist. Ich schreibe das aus gegebenem Anlass, denn am Montag ging das Straubinger Gäubodenvolksfest zu Ende. Daher mit ein paar Tagen Abstand eine kurze Rückschau, was in diesen elf Tagen so alles ganz gewöhnlich war.

Um elf Uhr gleich mal einen Liter Bier trinken? Ja, freilich!
Dafür 14 Euro bezahlen? Sowieso, macht ja nichts, dass man dafür mittlerweile sogar einen Kasten gutes Bier bekommt.
Schon leicht angetrunken mit einem Luftgewehr auf Plastikrosen schießen? Na selbstverständlich!
Sich in eng sitzende Lederhosen und Dirndl zwängen und dann in ein volles Bierzelt quetschen, in dem es gefühlt 40 Grad bei mindestens 90 Prozent Luftfeuchtigkeit hat? Hilft ja alles nichts!
Arm in Arm auf der Bierbank einen toten Fisch erledigen und dann gleich den Stier von Barcelona? Mei, tierfreundlich ist so ein Volksfest halt nicht unbedingt.
Trotz aller Strapazen und Eskapaden nach elf Tagen wehmütig feststellen: Schade, dass es schon wieder vorbei ist? Oh ja!

Ein Volksfest ist verrückt. Es ist – je nach Bierkonsum und Intensität – anstrengend. Und teuer sowieso. Aber es ist auch einfach schön! Denn es bringt die Leute zusammen. Es belebt alte Freundschaften wieder, lässt neue entstehen und schreibt viele kuriose Geschichten. Ein Volksfest ist eben genau das: ein Fest des Volkes. Meine Vorfreude aufs nächste Jahr steigt schon wieder.

Teil 32 von Kerstin Bauer (15. August 2024)

Der Lasagne-Fauxpas

Da eine Freundin gerade durch eine schwere Zeit geht, wollte ich sie mit einer selbst gemachten Lasagne aufmuntern. Voll motiviert ging ich ans Werk – man möchte ja schließlich, wenn man für andere kocht, ein besonders leckeres Ergebnis erzielen. Und so würzte und würzte ich, bis ich schließlich zufrieden war, und stellte ihr mein Meisterwerk vor die Haustür.

Da ich gleich zwei Auflaufformen voll gekocht hatte – die andere für uns – gab es besagte Lasagne am Abend auch für mich. Mit prüfendem Gaumen nahm ich einen ersten Bissen, und erstarrte. Sie war versalzen! Ich konnte es nicht glauben und nahm gleich noch einen Bissen. Und auch hier schmeckte ich deutlich die bittere Note im Nachgang, die man nicht ignorieren konnte. Ich konnte es nicht fassen! Das war mir zuvor erst einmal in meinem Leben passiert! Und nun das zweite Mal ernsthaft, wenn ich für eine liebe Freundin und deren Partner koche? Meine Laune rutschte in den Keller.

Also berichtete ich einer guten Freundin via WhatsApp von meinem Lasagne-Fauxpas – in der Hoffnung, ich wäre danach weniger genervt. „Es gibt Schlimmeres“, antwortete mir diese, „ich habe mir gestern mein Schlüsselbein gebrochen und bin jetzt sechs Wochen krankgeschrieben.“

Ich erschrak. Und kam mir plötzlich ziemlich doof vor mit meinem nun gar nicht mehr so schlimmen Lasagne-Problem. Es kommt im Leben eben immer auf den richtigen Blickwinkel an.

Teil 31 von Manuel Bogner (9. August 2024)

Der Katzenkrieg

Wer „Zitate zum Thema Schlaf“ googelt, findet irgendwann Folgendes: „Der Schlaf verhält sich nicht wie ein Hund, der kommt, wenn man ihn ruft. Er verhält sich eher wie eine Katze, die kommt, wann immer sie will.“ Vor meinem Fenster kommen die Katzen auch, wann sie wollen – und tragen zu meinem Schlafmangel bei.

Denn jede Nacht kommt es zu einer Schlacht zwischen zwei Helden, die um Stolz und Ehre kämpfen: Zwei Kater, die es sich scheinbar zur Mission gemacht haben, sich jede Nacht auf der Wiese unter meinem Fenster zu bekriegen. Langes Gefauche und wütendes Miauen untermalen das flauschige Gefecht.

Wenn ich durch diese Kriegskulisse vor meinem Fenster wach in meinem Bett liege, frage ich mich, woher der Hass der beiden Tiere rührt: Geht es um eine gemeinsame Geliebte namens Katzerina? Geht es um Territorien und meine Straße ist ein hart umkämpftes Katzen-Grenzgebiet? Oder stehen da vor meinem Fenster zwei ehrenhafte Soldaten, die aus der Liebe zum Kampf in den Ring meiner Wiese steigen?

Ich werde es wohl nie erfahren. Denn jedes Mal, wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nur wenig: höchstens ein vor Wut glänzendes Katzenauge, in dem sich der Mondschein spiegelt.

Teil 30 von Julia Muck (2. August 2024)

Wer schmilzt schneller?

Ich dachte echt, dass mich nach einem zweieinhalbwöchigen Urlaub in Vietnam bei einer durchschnittlichen Temperatur von 35 Grad Celsius nichts mehr umhauen kann. Doch der Sommer in Bayern schafft es dieses Jahr ohne Frage – und das bei gerade einmal 25 Grad Celsius.

Ich kann nachts nicht schlafen, der Weg zur oder von der Arbeit zurück ist eine heiße Qual, zu Hause in der kochenden Dachgeschosswohnung zu bleiben, auch keine Option. Bis die Flüssigkeit durch meinen Wasserfilter gelaufen ist, ist das Getränk schon wieder warm – und ich immer noch durstig. Zu allem Überfluss ist meine Eiswürfelform verschwunden.
Klar, in Vietnam war die Luft wärmer, der Asphalt heißer und die Luftfeuchtigkeit höher. Aber zumindest habe ich dort in jedem Gebäude eine Klimaanlage gefunden, die meinen Körper wieder auf Betriebstemperatur gekühlt hat. Oder ich konnte mir einen frisch gepressten Wassermelonensaft für umgerechnet einen Euro kaufen – mit Eiswürfeln!

Fange ich in Bayern an zu schwitzen, gibt es kein Zurück mehr. Überall, wo ich hingehe, ist es warm und ich sowie mein T-Shirt nass. Statt den Eiswürfeln in meinem Getränk schmelze ich vor mich hin. Ob ich es bis zum Ende des Sommers noch aushalte? Vielleicht mit einer Klimaanlage.

Teil 29 von Sebastian Geiger (26. Juli 2024)

Schluckauf beim Inder

Neulich hat mich ein Freund zum besten Inder Münchens mitgenommen. Allerdings nicht zu einem fancy Restaurant, wie man jetzt erwarten könnte, die Art von Lokal, in der es zum Vorspeisen-Naan gleich drei separate Dips gibt und die Bedienung pro forma den halben Teller mit Reis füllt. Stattdessen waren wir an einem kleinen Imbiss nahe der Innenstadt. Das Essen war lecker – und scharf genug, dass ich nach dem ersten Bissen Schluckauf bekommen habe.

Denn das hat mein Freund vergessen zu erwähnen. Gut, er hat dann nachher zurecht gesagt, dass für ihn gutes indisches Essen auch eine gewisse Grundschärfe haben muss. Und ich bin da ja an sich auch kein Weichei. Ein beliebtes Hobby von mir ist, so lange den Wasabi-Anteil auf einem Sushi-Häppchen zu erhöhen, bis es kaum noch auszuhalten ist.

Der Inder hat mich trotzdem überrascht. Und das einzige Getränk in meiner Nähe war Sprudelwasser, das Schärfe im Mund sehr gut verteilt, aber nichts dagegen tut.

Als ich wieder einigermaßen atmen konnte, wurde mir aber schnell klar, warum der Imbiss für meinen Freund der beste Inder Münchens war. Hinter der Schärfe versteckte sich ein süß-fruchtiges Aroma, vollgepackt mit Gewürzen, blumigen Noten und hochgradiger Leckerheit. Enthusiastisch nahm ich meinen zweiten Bissen – und bekam wieder Schluckauf.

Ist aber auch egal, denn es ist eine hohe Kunst, Essen gleichzeitig scharf und gut zu machen und nicht das eine für das andere auszutauschen. Oder wie mein erster Chef immer so gerne sagte, wenn sein Bruder beim Thai das grüne Curry extra-, extra-, extra-scharf bestellt hat: „Ich würde gerne noch etwas anderes als Schärfe in meinem Essen schmecken.“ Trotzdem: Lieber T., wenn du das hier liest, beim nächsten Mal sagst du mir bitte vorher, wie scharf das Essen ist. Danke!

Teil 28 von Julia Muck (19. Juli 2024)

Urlaubsfotos erraten

Haben wir wirklich alle mal klein angefangen? Das frage ich mich seit Tagen, wenn ich die WhatsApp-Storys meiner Mutter verfolge. Sie ist zurzeit im Urlaub – Rundreise im Dreiländereck: Schweiz, Deutschland, Österreich, das volle Programm.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich neidisch bin und mir auch gerne einen Kaffee für acht Schweizer Franken gegönnt hätte, kann ich nur erahnen, was meine Mutter sich dort eigentlich alles ansieht. Verwackelt sind die Bilder, die sie mir und all ihren Kontakten auf WhatsApp schickt, zum Glück nicht, dafür aber bis zum Anschlag vergrößert.

Die Vögel – ich denke zumindest, dass es Vögel waren – sind plötzlich große und eckige Pixel, um sie herum lässt sich der Himmel nur durch die blaue Farbe erahnen. Ich wünschte wirklich, ich könnte eines ihrer Meisterwerke zeigen, aber es hätte keinen Mehrwert. Denn man erkennt einfach nichts.

Dabei hat die ganze Familie vergangenes Jahr zusammengelegt, um ihr so ein modernes Klapp-Handy zu kaufen mit hochauflösender Kamera samt fünffachem Zoom. Wahrscheinlich war das der erste Fehler. Ihr nicht genauestens zu erklären, wie sie auch wieder aus ihren Fotos rauszoomen kann, womöglich der zweite.

Aber ich will nicht zu sehr lästern. Ich wusste vor zwei Jahren auch nicht, wie ich den Autofokus einer Digitalkamera ausschalte. Wie meine Bilder wohl damals ausgesehen haben müssen … Naja, zumindest konnte man auf ihnen etwas erkennen.

Teil 27 von Florian Wende (12. Juli 2024)

Kalter Kaffee

Ich verrate an dieser Stelle mal ein Geheimnis: Kaffee, dieses herrlich schwarze Gebräu, ist das Lebenselixier aller Redakteure. Habe ich auch nicht geglaubt. Aber schwups, seit Ende der Ausbildung trinke ich meine zwei bis drei Tassen davon täglich.

Ein Problem habe ich aber mit Kaffee. Bei Temperaturen irgendwo zwischen Tropenurlaub und Sauna brauche ich alles, aber kein heiß gekochtes Koffein. Wie schön, dass es auch kalten Kaffee gibt.

Nein, damit meine ich nicht eine alte, schon bekannte Geschichte. Diese, die ich hier tippe, ist brühheiß. Aber mein Kaffee, den ich dabei trinke, zum Glück eiskalt.

Ich hab für diesen sogar extra ein Gerät bestellt. Einen Standmixer. Der zerkleinert Eiswürfel. Und wer zu diesen kalten Espresso und Milch gibt, erhält nach 30 Sekunden in der Wundermaschine einen herrlich geeisten Cappuccino. Und wird womöglich sogar schön. Denn dafür sorgt ja kalter Kaffee bekanntlich auch.

Ein Funfact zum Schluss: Schon gewusst, woher die Redewendung um die Schönheit stammt? Wohl aus dem Barock. Da sahen Adelige aus, als hätten sie in Mehl gebadet: Sie kleisterten sich mit Freude eine dicke Schicht weißen Puders ins Gesicht. Problem: Die Kosmetika waren noch nicht so ausgereift, so konnte heißer Kaffeedampf das Gepinsel schnell zerstören.

Deshalb tranken die Von und Zus in der Öffentlichkeit bald nur noch kalten Kaffee. Wie ich. Wobei ich das natürlich nicht aus diesem Grund tue, denn Anpinseln, das habe ich doch gar nicht nötig. Hoffe ich.

Teil 26 von Kerstin Bauer (5. Juli 2024)

Ungewolltes Grün

Letztens bin ich mit meinem Freund nach einer Wanderung in einem Wirtshaus eingekehrt. Es gab Steak und Bratkartoffeln für ihn, Schnitzel und Pommes für mich. Zu beiden Gerichten kam ein kleiner Teller Salat an den Tisch.

Allerdings nicht zur Freude meines Partners – mit Grünzeug kann er nur bedingt viel anfangen. „Ich mag eigentlich gar keinen Salat“, grummelt er mir leise zu und ignoriert den Teller erstmal.

Als er sich dann sein Steak und die Bratkartoffeln einverleibt hat und der Endgegner Salat als Nächstes dran wäre, blickt er hoffnungsvoll zu meinem Schnitzel rüber, an dem ich gerade noch esse. „Schaffst du das alleine?“, fragt er. „Weil der Salat wird mir jetzt dann gleich richtig schwer im Magen liegen.“ Und somit könne ich dann nicht mehr mit ihm als rettender Aufesser meines Schnitzels rechnen.

Ich muss lachen. Der kleine Teller Salat und nicht das große Steak und die Bratkartoffeln liegen ihm also gleich richtig schwer im Magen.

Ja, ich schaffe mein Schnitzel allein. Unmotiviert fängt er an, seinen Salat zu essen. Irgendwie muss er ja weiter. Und ich lindere sein Leid, indem ich ihm beim Aufessen helfe. Wenn es hart auf hart kommt, muss man halt zusammenhalten.

Teil 25 von Manuel Bogner (28. Juni 2024)

Der Karaoke-Killer

Ich geb’s ja zu: Ich bin ein Autogröler. Ein motorisiertes Gesangstalent. Der Erfinder von „Mein Hyundai sucht den Superstar“. Denn kommt das passende Lied im Radio und sitze ich alleine (oder mit den richtigen Leuten) im Auto, hole ich mein schiefes Goldkehlchen raus.

Kein einziger Ton getroffen, aber dafür mit viel Emotion gesungen – das muss doch auch für irgendwas zählen. Mein ehemaliger Musiklehrer würde beim Zuhören wahrscheinlich Tonfolgen finden, an die zuvor kein Komponist gedacht hat. Ich glaube, das nennt man dann „Avantgarde“.

Es gibt nur ein Problem: die Zensur. Wenn ich zum Beispiel bei „Vampire“ von Olivia Rodrigo mitsingen will, ersetzt die Radioversion das Wort „Famef****r“ durch „Dreamcrusher“. Das hat einfach nicht denselben Kick und ruiniert den besten Moment des Songs. Dass ich dann aus Sturheit gegen Olivia ansingen muss, gefällt mir auch nicht.

Der gemeinste Kandidat ist jedoch „abcdefu“ von Gayle. Wer der englischen Sprache mächtig ist, weiß, wofür die letzten beiden Buchstaben des Titels stehen. Und jeder, der die unzensierte Version kennt, weiß zudem, wie wichtig und zentral diese beiden Worte für den Text des Songs sind. Dann kann man das Lied auch einfach ganz weglassen.

Also damit: Ein herzliches „F*** y**“ an die Zensur! 

Teil 24 von Florian Wende (21. Juni 2024)

Kein Sommermärchen

Die EM 2024 wird kein Sommermärchen. Soll sie auch nicht. Und das ist gut so. Kurze Rückblende: WM 2006, die Welt zu Gast in Deutschland. Das Wetter schön, die Biergärten voll, die deutsche Elf überraschend gut. Am Ende Platz drei. Warum also das Ganze nicht wiederholen?

Um das mal klarzustellen: Ich bin kein Pessimist. Ich würde mich freuen, wenn’s für Musiala, Müller und Mittelstädt mindestens bis ins Halbfinale geht. Aber diese Vergleiche mit dem Turnier 2006 nerven. Denn allein die Zeitspanne zeigt: Lange ist’s her. Wer damals während der WM zur Welt kam, feiert in diesen Tagen seinen 18. Geburtstag.

Und dennoch hört man zurzeit überall: „Mei, wenn’s doch so wie 2006 wird.“ Wobei meist gleich folgt: „Aber so toll kann es ja niemals wieder werden!“ Klar, es sind andere Zeiten: Das Land wirkt zurzeit mutlos, miesepetrig und zerrissen.

Deshalb umso deutlicher: Weg mit den hinkenden Vergleichen! Optimistisch nach vorne blicken, statt nostalgisch in verblassenden Erinnerungen schwelgen. Die EM hat es verdient, ihre eigene Geschichte schreiben zu dürfen. Und nicht als Abklatsch von 2006 in die Geschichte einzugehen. Sie soll uns im besten Fall eine Auszeit von den vielen Problemen im Land und der Welt schenken.

Also: Freuen wir uns auf das, was kommt. Mit dem Sieg gegen Ungarn ist das Achtelfinale gebucht. Ab da kann alles passieren.

Teil 23 von Sebastian Geiger (14. Juni 2024)

Hungrige Linsen

Neulich war ich beim Optiker, um mir Kontaktlinsen anpassen zu lassen. Warum? Das ist eine lange Geschichte. Kurzfassung: Eitelkeit. Ich trage also die Linsen, der Optiker testet und alles sieht gut aus. Ich kann mit Kontaktlinsen anscheinend sogar besser sehen als mit Brille – juhuu! Aber wie heißt es so schön: Alles vor dem aber zählt nicht und natürlich kommt ein aber. „Aber ihre Kontaktlinsen sitzen so fest, dass keine Tränenflüssigkeit darunter gelangen kann und sie sich in die Hornhaut fressen könnten.“

Bitte was?!? Vor meinem geistigen Auge blitzen unheimliche Bilder von gierigen, mit scharfen Zähnen bewaffneten Linsen auf, die erbarmungslos in die zarte Hornhaut meiner Augen beißen, auf den herausgerissenen Fetzen herumkauen und mein Auge in ein Festmahl verwandeln!

„Ja, nein“, beruhigt der Optiker. „Für kurze Zeit ist das nicht schlimm, die Kanten der Linse sind nur so scharf, dass sie ins Auge schneiden könnten.“

Bitte was?!? Nicht nur, dass die Linse meine Hornhaut essen will, jetzt erfahre ich auch noch, dass ihre Kanten so rasiermesserscharf sind, dass sie mir ins Auge schneiden können? Bluttriefend sehe ich meine Pupille schon aus ihrer Verankerung herausfallen und mich erblinden!

Ich weiß nicht, wie viel der Optiker von meinem mentalen Panikanfall mitbekommen hat und dem rationalen Teil von mir ist auch klar, dass ich mit meinem Kopfkino maßlos übertreibe. Und, es gibt Hoffnung: Der Optiker bestellt Kontaktlinsen, unter die dann auch die Tränenflüssigkeit gelangen sollte. „Die aktuellen tun wir jetzt am besten heraus“, sagt er. „Kann nur sein, dass sie jetzt festkleben.“

Bitte was?!?

Teil 22 von Isabella Rutherford (7. Juni 2024)

Spinnen in der Schuhschachtel

„Jetzt spinn’ halt nicht so rum!“ Das hab’ ich heute erst wieder gehört. Was ist das überhaupt für ein Wort: spinnen. Seh’ ich aus wie eine Tarantel? Jetzt langt’s, habe ich mir gesagt.

Ständig muss man irgendwie sein in dieser komischen Gesellschaft und sich in eine Schuhschachtel voller Normen und Regeln quetschen: Man springt nicht wild durch die Gegend und gackert. Wenn man lachen muss, muss es immer angemessen laut sein und bei einem Konzert ist das Höchste der Begeisterung ein Wippen mit dem Fuß.

Nein, nein, nein! Ich bin – vermaledeit nochmal – ein Individuum und will so sein, wie ich das bin: spinnert.

Das heißt, ich hüpfe durch die Gegend und gackere lauthals, wenn ich das will. Und ich lache ... da ist das Delfingeräusch von Flipper ein Vogelexkrement dagegen! Und bei einem abgefahrenen Konzert tanz’ ich mir den Hintern ab und singe laut mit, egal, was andere von mir halten. Und ja, ich benutze das Wort „vermaledeit“. Weil ich es cool finde. Punkt.

Ich kann gar nicht mehr an einer Hand abzählen, wie oft über mich gesagt wurde: „Die spinnt doch!“ Stolz, mit meinem imaginären Superman-„S“ auf der Brust, stelle ich mich hin und sage: Ja! Ich spinne!

In einer Schuhschachtel-Gesellschaft, in der man ständig so sein muss wie andere, ist es doch erfrischend, mal anzuecken. Man muss ja nicht immer den Mega-Rebellen markieren, aber eben einfach mal echt sein. Würde schon genügen, um in die dämliche Schuhschachtel Löcher zu hauen. Zum freien Atmen. Vielleicht gucken da dann auch mal andere durch und bekommen mit, wie’s draußen aussieht. Und vielleicht gackert man beim nächsten Mal nicht mehr alleine.

Bis dahin braucht es die Mutigen, die Out-of-the-box-Denker, die Gackerer dieser Gesellschaft. Uns. Die Spinnerten. In diesem Sinne: Spinn’ doch, wie du willst!

Teil 21 von Kerstin Bauer (30. Mai 2024)

Manchmal ist weniger mehr

Als ich klein war, gab es zum Geburtstag Marmorkuchen mit Smarties drauf. Und ich war glücklich. Heute haben Kindergeburtstage andere Dimensionen: Schon Wochen vorher laufen die Vorbereitungen, denn ein teurer Mottokuchen, zum Beispiel in Form eines Piratenschiffs, riesige Luftballongirlanden und mehr müssen organisiert werden. Oft ist das Geburtstagskind noch so jung, dass es den Riesenaufwand eh nicht versteht. Wäre es nicht stressfreier, die Freude wieder mehr in den kleinen Dingen zu finden? Früher war nicht alles besser, aber teils entspannter.

Teil 20 von Manuel Bogner (24. Mai 2024)

Krabbelnde Kräfte

Jeder Superheld braucht eine gute Anfangsgeschichte. Captain America ist ein Supersoldat aus dem Zweiten Weltkrieg, Hulk hat zu viel Gamma-Strahlung abbekommen und Spider-Man wurde bei einem Schulausflug von einer radioaktiven Spinne gebissen. Sowas passiert nicht im echten Leben, dachte ich zumindest. Doch eventuell habe ich letztens meine Chance verpasst.

Ich wollte gerade mein Fahrrad nach Feierabend entsperren, als zwei kleine Buben lauthals grölend aus einem Klamottenladen kamen. Einer der Jungs blieb plötzlich vor mir stehen und schaute mich mit leuchtenden Augen an. „Peter Parker!“, schrie er 200-mal, während ich ihn einfach nur irritiert anstarrte. Dann zog er weiter. Seltsam.

Als ich ein paar Minuten später mein Fahrrad im Keller abstellen wollte, ging mir der Junge nicht aus dem Kopf. Ja, ich arbeite wie Spider-Man/Peter Parker auch bei einer Zeitung. Und wenn man beide Augen ganz fest zukneift, bis man fast nichts mehr sieht, sehe ich vielleicht einem Spinnenmann-Schauspieler ähnlich. Aber trotzdem: Unsinn.

Kurz fühlte ich mich geschmeichelt, dass man mich mit einem attraktiven Superstar wie Tom Holland oder Andrew Garfield verwechseln könnte, doch dann: halber Herzinfarkt. An der Kellerwand saß die fetteste Spinne, die ich je gesehen habe. Dicker Körper, haarige Beine – eine Kreatur, die von allen Göttern verlassen wurde. Vorsichtig schlich ich an ihr vorbei und stürmte, so schnell es ging, aus dem Keller.

Doch fast bereute ich die Entscheidung. Was, wenn das die radioaktive Spinne war, die mir mit einem Biss Superkräfte geben sollte? Ich war kurz davor noch einmal runter in den Keller zu schauen. Doch das grässliche Viech hielt mich davon ab. Wo ist der Geigerzähler, wenn man ihn braucht?

Teil 19 von Sebastian Geiger (17. Mai 2024)

Die Farbe der Saison

Mein Interesse am Thema Mode würde ich als „laienhaft“ verschlagworten: Manchmal ist es ganz schick, sich damit zu befassen, aber was jetzt der Unterschied zwischen einem Kent-Kragen und einem Haifischkragen beim Hemd ist, könnte ich beim besten Willen nicht sagen.
Sprich, spätestens wenn es um die Farben der Saison geht, lächle ich, nicke und frage mich insgeheim, woher die Kollegen von der Moderedaktion die Insiderinfos haben.

Wer kommt auf die Idee, Hemden in Limettengrün zu färben? Sind die Farbstoffe in der neongelben Badehose genauso giftig, wie es den Anschein hat? Und warum ist der Unterschied zwischen Pink, Rosé und Lachsfarben deutlich genug, dass man sich neue Klamotten kaufen muss, aber doch so undeutlich, dass er auf Fotos nie auffällt?

Aktuell habe ich aber auch etwas zu dem Thema zu sagen. Meine Farbe der Saison ist nämlich Minzgrün! Das hat mit einem lieben Leser der Freistunde zu tun, der auf die schönste Weise auf meine vergangene Kolumne reagiert hat, wie es nur möglich ist. Darin habe ich mich ja über meine Radprobleme beklagt – und er hat mir aus der Patsche geholfen. Sein altes – und mein neues – Rad hat 21 Gänge, ist supergut in Schuss, flitzt wie eine Eins und … es ist minzgrün!

Da fühlt sich das Fahren durch die Straßen so frisch an wie eine Meeresbrise, die direkt ins Gesicht weht, und die neidischen Blicke der Autofahrer und Fußgänger sind mir sicher. Keine Ahnung, was Glamour, Vogue und Co dazu sagen, aber für mich ist das eindeutig die Farbe der Saison.

Teil 18 von Florian Wende (3. Mai 2024)

Die neuen alten

Die weißen Kanten: eher grau-schwarz. Die Sohle: durchgelatscht. Die schwarzen Seiten: fleckig und speckig. Zugegeben, meine Vans waren in keinem guten Zustand. Aber: Es sind Vans. Und die müssen genau diesen abgerockten Look haben, um echte Vans zu sein. Sehe ich zumindest so.

Als nun aber vorne am Übergang von der Sohle zum Stoff ein kleines Loch mit jedem An- und Ausziehen immer größer wurde, war klar: Das war’s. Vans over. Neue alte müssen her. Neue Old Skool.


Das Modell ist das bekannteste der Marke – und noch dazu das erste. Old Skools sind fast unzerstörbar und sehen umso besser aus, je mehr Kilometer sie auf der Sohle haben.

Mein Schuhtacho steht nun aber wieder bei null. Grellweiß blenden mich die weißen Kanten meiner neuen Vans. Das Schnüren hat doppelt so lange gedauert, weil die Schuhe meinen Fuß noch nicht kennen. Und die Fersen drücken nach kurzer Zeit, weil der Stoff der neuen so unflexibel ist. Ob meine alten nicht doch zu retten sind?

Teil 17 von Isabella Pirkl (26. April 2024)

Bescheidene Aussichten

Morgens. Mein Wecker klingelt mit einem Gedröhne, dass es mich aus dem Bett hebt. Ich will das Gebimmel ausschalten. Geht nicht. Mein Handy hat einen Hänger – nicht nur selbst, sondern es hängt auch am Ladekabel. Mittlerweile hat mein Handy von „Klingeling“ auf „Tututuuuuut“ umgestellt und schreit mich an, ich solle endlich diese dämliche Taste drücken.

Dann fällt mir erst auf, dass hier was komisch riecht. Mein Handy fühlt sich heiß an. Und irgendwie ... fett. Durch meine morgendliche Hirnvernebelung blicke ich auf das Gerät. Es sieht gar nicht mehr aus wie ein Smartphone. Eher wie eine kleine, aber stetig wachsende Kugel.

Sch...e. Der Akku hat sich aufgebläht und will irgendwie nicht damit aufhören. Das „Tututuuuuut“ wechselt in ein hohes Fiepen mit mindestens genauso grässlichen Nebentönen.

Dem nächtlichen Frieden weicht Panik. Mehr mechanisch als logisch-denkend renne ich in die Küche, breche das kleine Schiebefenster am Handy auf, ziehe es samt SIM-Karte raus. Ins Wohnzimmer, Balkontür auf. Das Smartphone zerbirst mit einem Knall mitten im Hof. Was für ein Tag. Die SIM-Karte wandert in ein altes Handy.

Mittagspause. Mein Chef kommt von der seinen wieder und blickt auf sein Wetterradar am Handy: „Gleich geht‘s los.“ Ich blicke durch das Fenster in den Himmel. Es ist Nachmittag – und fast dunkel draußen. Na toll. Meine Jacke vom Stuhl reißend, verabschiede ich mich mit den Worten „Vielleicht schaffe ich es noch, bevor es richtig loslegt“ in die Pause.

Ich habe es nicht geschafft. Der Kaffeestand ist nur etwa 30 Meter entfernt, dennoch hat der Regen es geschafft, mich bis auf die Unterwäsche zu durchnässen. Triefend und mit einem Blick, der mindestens so dunkel wie der Himmel ist, stehe ich später wieder im Büro.

Nach der Arbeit zuhause: nasse Klamotten aus, Decke an, Bett. Mein altes neues Handy lädt. Aus Sicherheitsgründen in einer Metallkiste. Draußen, auf dem Fensterbrett. Mit meinem Glück regnet es.

Teil 16 von Manuel Bogner (19. April 2024)

Massenmenschhaltung

Zwölf Stunden Fahrt, sechs Sitzplätze, eine enge Kabine: Das haben meine Freunde und ich uns letztens im Nachtzug auf dem Weg nach Amsterdam angetan. Das Fenster klemmte, die Toiletten waren geflutet (hoffentlich nur mit Wasser) und wir hatten auch noch zwei Stunden Verspätung (die bucht man ja bei der Bahn automatisch mit).

Das größte Problem war jedoch der Kumpel, der mir gegenüber saß und im Schlaf vom Geist eines alten Karatemeisters besessen wurde. Als wäre meine Kniescheibe plötzlich eine Zielscheibe, trat er gegen mich. Ich frage mich bis heute, ob er im Schlaf „Street Fighter“ spielte und immer nur die gleiche Attacke nutzte. Aua.

Teil 15 von Sebastian Geiger (12. April 2024)

Radlos ratlos

„Ne, da können wir nix mehr machen“, sagt der gelangweilt wirkende Fahrradhändler und betrachtet mitleidig mein Rad, das mir gute Dienste geleistet hat. Zumindest, als ich es das letzte Mal gefahren bin, so vor zwei, nein, drei – ach, irgendwann so um die Pandemie herum.

Und da ich jetzt gerade Zeit und Lust auf Radfahren hatte, dachte ich mir: „Bring deinen Drahtesel doch mal zum Aufhübschen, dann kannst du ihn auch wieder fahren. So teuer wird das schon nicht.“ Wurde es auch nicht, weil der Rahmen verzogen war. Rad reif für den Schrottplatz, ich zum Radhändler: „Können Sie es entsorgen?“ Noch mitleidigerer Blick.

Sprich, ich bin gerade radlos, was sich auf jeden Fall ändern muss. Nur – wann genau sind Räder so teuer geworden? Liebe Zweiradwirtschaft, ich möchte mit dem Radl fahren. Das geht auch ohne Rückspiegel, Servolenkung und Bluetooth-Anschluss. Einen intakten Rahmen sollte es haben, das wäre nett ...

Teil 14 von Kerstin Bauer (5. April 2024)

Om ...

Kennst du auch dieses unangenehme, aggressiv machende Gefühl, das von der Magengegend hochsteigt, wenn zum Beispiel Fußgänger viel zu langsam vor einem gehen und man nicht überholen kann? Oder wenn im Dorf jemand mit 35 Stundenkilometern vor einem fährt? Oder wenn die Schlange an der Supermarktkasse lang ist und die Kassiererin echt gemütlich arbeitet?

Das Gefühl von Ungeduld kennt wohl jeder. Die Psychologie sagt darüber: Wir fühlen uns in solchen Momenten von jemand anderem abhängig, der gerade scheinbar unser Weiterkommen behindert. Denn für Ungeduldige ist jede tatenlose Minute nur schwer zu ertragen. Was hilft? Tief durchatmen, die Situation akzeptieren und versuchen, den selbst gemachten Stress loslassen. Denn Stress ist ungesund.

Ich werde das später in der Supermarkt-Schlange gleich mal üben … Om!

Teil 13 von Florian Wende (28. März 2024)

Die unendliche Postkarte

Die Wege der Post sind unergründlich. Wer schon einmal ewig auf einen Brief oder ein Paket gewartet hat, kann das bestätigen. Wobei „ewig“ ein dehnbarer Begriff ist. Mein „ewig“ sind 186 Tage.

Von vorne: Auf Reisen schreibe ich gerne eine Postkarte an die Eltern daheim. Das hat Tradition und es ist oft spannend, zu sehen, wer eher daheim ist: die Karte oder ich. Doch selten war der Unterschied so groß wie dieses Mal, nämlich ein halbes Jahr. Mein Urlaubsziel: Namibia.

Klar, es ist ein weiter Weg vom Süden Afrikas in die Heimat, Luftlinie rund 8.000 Kilometer. Aber so weit ist die Strecke nun auch nicht, dass die Post vom Aufgabedatum, dem 22. September 2023, bis zu diesem Dienstag, dem 26. März 2024, braucht, bis die Karte im niederbayerischen Postkasten landet. Nämlich ganze 186 Tage.

Zum Vergleich: Laut Google Maps schafft man die Strecke von Namibia nach Deutschland zu Fuß in der Hälfte der Zeit – allerdings ohne Pause.

Teil 12 von Isabella Pirkl (22. März 2024)

Das spielt sehr wohl eine Rolle

Es gibt zwei Arten von Menschen: die einen, die man nie wertschätzt für das, was sie tun. Und die anderen, die einem morgens am Klo schon den Tag versauen.

Nichtsahnend und guter Dinge gehe ich in den Vorraum, öffne die Kabinentür, schließe sie hinter mir ab, Hose runter, ich setze mich auf die Schüssel – und da sehe ich es: Die Rolle hängt verkehrt rum.

Sie zeigt zur Wand, unverfroren, hält einem quasi den blanken Hintern ins Gesicht. Ich meine: Was soll denn das? Ein Streich von Bart Simpson hat mehr Niveau als das.

Das ist ja auch eine Frage der Hygiene: Wenn der Papieranriss Richtung Wand zeigt und man sich einige Blättchen stibitzen und an seine intimen Privatgemächer des Körpers führen möchte, um diese dementsprechend sauber zu halten …, dann schleift jeder dazu nutzbare Streifen erst einmal an dem faserigen, unförmig verputzten Gemäuer mit den seltsamen dunklen Flecken entlang, von denen seit Bau des gesamten Gebäudes niemand weiß, woher sie stammen.

Meine Mutter hat immer gesagt: Mit einem Lappen, mit dem man das Klo geputzt hat, wischt man ja auch nicht das Geschirr. Recht hat sie.

Mein Dank geht an sie und an alle, die wissen, eine Klopapierrolle richtig aufzuhängen. Ihr werdet weitaus nicht genug wertgeschätzt. Denn ihr seid diejenigen, die anderen den Tag retten.

Teil 11 von Manuel Bogner (15. März 2024)

Watashi o tasukete kudasai

(Bitte helfen Sie mir)

Jede Nacht, wenn ich eine Eule vor meinem Fenster höre, zucke ich zusammen und fange an zu schwitzen. Ich habe Strigiformophobie entwickelt – die Angst vor Eulen und ähnlichem Federviech. Und schuld ist eine kleine, harmlose App auf meinem Handy.

Alles begann Anfang des Jahres mit meiner Liste an guten Vorsätzen. Darunter ein Punkt, der mich seit Jahren verfolgt: Japanisch lernen. Keine Ahnung, wieso mein zehnjähriges Ich sich mal darauf eingeschossen hat. Verflucht sei es. Aber was muss, das muss.

Also holte ich mir brav die Sprachlernapp „Uhulingo“ (Name von der Redaktion geändert, um Schleichwerbung zu vermeiden). Und fing an, halbwegs fleißig das japanische Alphabet durchzugehen.

Seitdem verfolgen mich jedoch Panikattacken: Auf meinem Handybildschirm thront in einem Fenster das grüne Maskottchen der App. Drohend starrt die Eule mich aus dem Widget an, bittet und bettelt um Aufmerksamkeit. Alles, damit ich nicht vergesse, zu üben.

Am Morgen ein nettes und einladendes Lächeln. Mittags ein flehender oder skeptischer Blick von der Seite. Und sollte ich abends noch nicht geübt haben, erschrecken mich rote, wütende Augen. Mich würde es nicht wundern, sollte mir die Motivationseule bald eine Pistole an den Kopf halten, damit ich die nächste Übungs-Session nicht vergesse.

Sonderlich weit bin ich noch nicht mit meinem Japanisch-Kurs. Aber ein Wort habe ich gelernt: Shi no Kyōfu. Todesangst.

Teil 10 von Kerstin Bauer (8. März 2024)

Kulinarische Vergessenheiten

Gibt es bei dir auch ein Gericht oder Getränk, das du früher geliebt hast, aber dir irgendwie schon ewig nicht mehr gemacht hast? Einfach, weil du es über die Jahre total vergessen hast?

Letztens hat mir meine Cousine selbst gemachte Bananenmilch angeboten. Seitdem bin ich wieder Fan und Bananen liegen stets einsatzbereit bei mir daheim. Wie lecker schmeckt bitte die schaumig gemixte Milch zusammen mit reifen, süßen Bananen?!

Und da fällt mir gleich noch was ein: Sandwich-Toasts! Hatte früher nicht fast jeder einen Sandwichmaker zuhause? Gefühlt haben wir uns einmal pro Woche die knusprigen Toasts mit Schinken und geschmolzenem Käse gemacht. Und dann noch schön in Ketchup getaucht. Mmmh!

Fällt dir vielleicht auch etwas ein, das man wieder öfters machen könnte? Dann schreib uns gern eine Mail an kontakt@freistunde.de

Teil 9 von Isabella Pirkl (1. März 2024)

Haarige Ungelegenheit

Da stand ich und hatte ein Gespräch mit meinem Chef. Konzentrieren konnte ich mich nicht, es hat so verdammt gejuckt. Da saß es, fröhlich kitzelnd zwischen dem Gummi meines Bustiers und der Haut genau zwischen meinen Brüsten: ein Haar.

Über Gott und die Welt spricht man: ob Ersterer überhaupt existiert, wer bei „Germany’s Next Topmodel“ rausfliegt, wem Pizza mit Senf schmeckt, wie eigentlich dieser blöde Kaffeeautomat funktioniert ... aber nicht über die eigenen Haare. Zumindest nicht, wenn sie nicht da sind, wo sie hingehören.

Das kann doch nicht nur mein Problem sein! Letztens saß ich auf der Toilette und hab’ mir schon Gedanken gemacht, ob sich eine Ameise in meine Unterhose verlaufen hat. Tatsächlich war es ein knapp 25 Zentimeter langes Kopfhaar, das sich entschlossen hat, mir möglichst peinlich auf den Geist zu gehen. Ja, das ist schon irgendwie eklig. Aber es passiert halt.

Reden will darüber immer keiner. Nein, man steht lieber eine halbe Stunde total verkrampft in der Gegend herum und versucht, mit ständigem Nicken dem Chef sein Verständnis auszudrücken. Auch wenn man sich in Gedanken bereits unter das Oberteil oder in die Hose greift, um sich eeendlich kratzen zu können und das Haar rauszufischen.

An alle Langhaarigen dieser Welt: Steht zu eurer Mähne! Wie schön wäre es gewesen, hätte ich das Gespräch mit meinem Chef unterbrechen können: „Sorry, ich muss echt dringend mal auf die Toilette und mein verlorenes Kopfhaar wieder einfangen!“

Dann wüsste ich vielleicht noch, was er gesagt hat, worüber ich hier eigentlich schreiben soll ...

Teil 8 von Florian Wende (23. Februar 2024)

Wo sind die Krapfen hin?

Fastenzeit. Die einen vermeiden Süßes, die anderen Alkohol. Manche wechseln ihren Vorsatz sogar täglich. Und ich, ich denke an Krapfen. Die faste ich nämlich. Allerdings nicht freiwillig.

Ich bin alles, aber kein Faschingsfan. Was ich an der Zeit jedoch schätze, sind die Unmengen an ausgefallenen Krapfen, die die Bäckereien da im Angebot haben. Denn Marmelade ist an Fasching nur die Standardausführung. Manche Krapfen sind mit Vanillepudding gefüllt, andere mit Eierlikör, einige tragen Schokocreme in sich, etliche Amarena-Soße. Muss ich noch mehr schreiben? Ja, denn wir haben noch nicht übers Topping gesprochen! Überzogen mit Zuckerguss, bestreut mit Kokosflocken, eingetaucht in Schokolade ... okay, auch mir knurrt nun der Magen.

Fastenzeit hin, Krapfen her: Es ist doch wirklich tragisch, dass mit dem Aschermittwoch plötzlich alle Krapfen verschwunden sind. Soll doch jeder fasten, was er möchte. Aber lasst mir bitte die Krapfen in den Bäckereien!

Teil 7 von Elisabeth Brebeck (16. Februar 2024)

Koffer-Qualen

„Ab in den Urlaub, komm, pack’ die Sachen ein“ , heißt es im Refrain des Liedes von Höhner. Für Urlaub bin ich immer zu haben. Beim Packen sieht es da aber leider ganz anders aus. Dabei ist meine Mama der perfekte Urlaubscountdown: „In zwei Tagen sind wir um diese Zeit schon am Flughafen“ oder „In 24 Stunden sind wir schon im Hotel“ begleiten mich die Tage vor der Reise.

Trotz der unermüdlichen Motivation meiner kleinen Schwester und dem Stress, den mir meine Mama macht, kann ich mich beim besten Willen nicht dazu aufraffen, meinen Koffer zu packen. Dabei war ich als Kind die Erste, die viel zu früh eine Packliste erstellt hat. Meine Mama musste mich sogar stoppen, weil ich natürlich einige Dinge noch in der Woche vor der Abfahrt brauchte. Jetzt ist der Gedanke für mich fast unvorstellbar, schon eine Woche vor dem Urlaub nur an das Kofferpacken zu denken, obwohl ich es wirklich versuche.

Ich habe mir sogar angewöhnt, schon zwei Tage vor einer Reise den Koffer leer auf meinem Zimmerboden als kleinen Reminder aufzuklappen. Das führt dann zwar dazu, dass ich mehr als einmal am Tag wortwörtlich darüber stolpere, zum Packen motiviert mich das aber noch lange nicht.

Das Ende des Lieds heißt deshalb noch immer: „Komm pack’ die Sachen ein“. Irgendwann muss ich ja den Koffer packen. Allerdings habe ich mir angewöhnt, dass das „irgendwann“ am Morgen kurz vor Abfahrt ist. Da geht der Erholungsurlaub manchmal recht hektisch los. Könnte man sich den Stress in der Früh sparen? Sicher. Sieht es deshalb nächstes Mal anders aus? Wahrscheinlich nicht ...

Teil 6 von Manuel Bogner (9. Februar 2024)

Die Liebe kostet einen Euro

Letztens stand ich in unserem Pausenraum vor dem Getränkeautomaten und wurde nachdenklich. Ein seltsamer Artikel, den ich an diesem Morgen gelesen hatte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Das Thema? Menschen, die Gegenstände geheiratet haben.

Ja, die gibt es. Ein berühmtes Beispiel ist die Frau, die seit 1979 mit der Berliner Mauer verheiratet ist. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung bezeichnet sie ihren Ehemann als die „erotischste und sexieste Mauer, die es je gab“ – was auch immer das heißen soll. Eine Liebesgeschichte wie bei „Titanic“, mit dem Mauerfall als tragischen Höhepunkt.


Weiteres Beispiel: Die Amerikanerin, die den Eiffelturm geheiratet hat. Da hat wohl jemand „Stadt der Liebe“ zu ernst genommen. Auf Dating-Plattformen wird ja auch oft zuerst nach der Körpergröße gefragt. Wenn aber der Eiffelturm der Schönheitsstandard ist – wer kann da mithalten?

Plötzlich hatte auch der Getränkeautomat eine andere Wirkung auf mich. Vertraut, wie ein jahrelanger Partner, der mit einer kühlen Cola an stressigen Arbeitstagen entspannt. Es sind eben die inneren Werte, die zählen. Vielleicht sollte ich ihn am Valentinstag nach einem Date fragen? Ich wäre an dem Mittwoch sowieso im Büro …

Teil 5 von Florian Wende (2. Februar 2024)

Der frühe Vogel fährt Ski

Ich bin ein Morgenmuffel. Früh aufstehen? Nicht mit mir. Die Arbeit als Journalist kommt mir da entgegen. Hier ist die entscheidende Zeit meist der Nachmittag und Abend. In diesen Stunden blühe ich auf. Allerdings liebe ich Skifahren. Und da werde sogar ich zum Frühaufsteher.

Denn mal ehrlich: Gibt es ein schöneres Geräusch als das, wenn sich die Kanten der Ski in den frisch präparierten Schnee eingraben. Dieses chrrrrrr, chrrrr, chrrrrr. Könnte man geschrieben jetzt auch als Schnarchen interpretieren. Ziehe ich aber dem echten Schnarchen definitiv vor. So schön das Ausschlafen an Skitagen auch wäre: Lieber ziehe ich die ersten Schwünge des Tages.

Denn zu diesem Geräusch kommen die traumhaften Bedingungen, die es gleich nach Liftstart gibt. Griffige Piste, noch wenige andere Skifahrer und durch die klare, kalte Luft meist eine super Aussicht.

Könnte ich mit den Ski meinen Arbeitsweg bestreiten: Ich glaube, ich würde dauerhaft zum Frühaufsteher werden.

Teil 4 von Selina Wolf (26. Januar 2024)

Angst vor dem Fußbus

Einen schlechten Beifahrer zu haben, ist schlimm. Selbst einer zu sein, ist die Hölle. Ständig muss ich mehr auf den Verkehr achten als der Fahrer und meine Stimme wird kratzig vom „AAACHTUNG“ schreien. Ich glaube, ich sollte mir Lutschbonbons ins Auto legen.

Zudem komme ich an dem gewünschten Zielort nicht nur komplett zerrupft und schwitzend an, sondern muss mich mit einem genervten Fahrer herumschlagen. Der droht alle fünf Minuten damit, mich an Ort und Stelle rauszuschmeißen. Auch die Rückfahrten sind nicht garantiert. Argumente wie „Das sind aber über zehn Kilometer“ werden einfach nur mit dem Kommentar „Der Fußbus fährt immer“ entkräftet. Allerdings ist mein Orientierungssinn schwächer ausgeprägt als die Nase von Lord Voldemort.

Denn Himmelsrichtungen sind überbewertet. Google Maps und ich dafür beste Freunde, selbst auf dem Weg zum Zahnarzt. Zum Glück sehen das auch die wütenden Fahrer ein und ich darf mit der Drohung „Noch ein Kommentar zu meinem Fahrstil und du gehst zu Fuß“ wieder mitfahren.

Die Rückfahrten sind deshalb von Stille geprägt. Allerdings ist mir das viel lieber, als mich ständig mit Blick auf Google Maps durch den Straßendschungel schlagen zu müssen. Vielleicht sollte ich, um solche Situationen künftig zu vermeiden, mir einfach mal den Mund mit Klebeband zupappen, wenn ich wieder auf der Beifahrerseite einsteige.

Teil 3 von Kerstin Bauer (19. Januar 2024)

Verfressener Wauki

Unsere Hündin hat eine große Leidenschaft: betteln. Wird gekocht, behält sie die Lage aus kurzer Distanz genau im Blick. Wird gegessen, steht sie unter dem Tisch bereit, um Heruntergefallenes sofort wie ein Staubsauger aufzusaugen. Kürzlich freute sie sich so zum Beispiel über ein kleines Festmahl, zwei kleine Würstl-Zipfel, die meiner Gabel entglitten.

Meine Eltern finden das Betteln manchmal ziemlich nervig. Aber ganz ehrlich: Ich wäre als Hund wahrscheinlich auch nicht anders. Denn Essen macht einfach glücklich. Und wenn es einfach so vom Himmel/Teller fällt, umso mehr.

Teil 2 von Manuel Bogner (12. Januar 2024)

Das Internet ist Altland

Journalisten sind Totengräber: Denn in so mancher Recherche stoßen wir auf Webseiten, die teils älter sind als wir selbst, und wohl seit Ewigkeiten von niemandem besucht wurden. Seitdem habe ich mit ein paar anderen Kollegen einen Wettbewerb gestartet, wer die hässlichste und älteste Website finden kann.

Hier ein paar Favoriten:

  • Die Website einer Achterbahn, die so bunt und überladen ist, dass eine Epilepsie-Warnung angebracht wäre.
  • Knallgelbe Konzertblogs, die unabhängig voneinander erstellt wurden, aber genau denselben erblindenden Gelbton verwenden.
  • Den Blog eines durchgedrehten Querdenkers mit Tausenden Seiten hirnlosen Geschwurbels. Die Website besteht zu 90 Prozent aus unformatiertem Text und Hyperlinks, die ins Nichts führen.
  • Eine Website aus den Geburtszeiten des Internets, auf der die Geschichte des Erfinders des Strandkorbs erzählt wird.
  • Und last, but not least: die Website eines Verlags. Weißer Text auf schwarzem Hintergrund. Zwischen den Zeilen sind einzelne Pixel, die wohl Sterne darstellen sollen. In den Ecken sind große GIFs von sich drehenden Weltkugeln, die den Besucher beim Runterscrollen verfolgen und – wie sollte es auch sonst sein – immer wieder wichtigen Text blockieren.

Einst hieß es: Das Internet ist Neuland. Ich finde, dass das Ding dann doch schon ziemlich alt ist. Wie viele Schätze an grauenhaftem Web-Design wohl noch in den Tiefen des WWWs liegen?

Teil 1 von Florian Wende (4. Januar 2024)

Bis einer schmunzelt

Mit Humor ist es ja so eine Sache. Jeder lacht zwar gerne – chronische Miesepeter mal ausgenommen –, aber jeder über etwas anderes. Wo der eine den eigenen Witz kaum zu Ende erzählen kann, weil er selbst schon losprustet, zuckt beim anderen der Mundwinkel gerade mal einen Mikrometer nach oben. Ungefähr so, wie wenn der schrullige Onkel an den Feiertagen wieder seine Geschichten von früher erzählt hat. Aber das ist ein anderes Thema.

Humor. Das wird ein Thema dieser neuen Rubrik sein, die wir Freischnauze getauft haben. Getreu dem Motto: frei der Schnauze nach. Wobei weiter Zweibeiner diese Zeilen hier tippen, weder Vier- noch Nullbeiner ... Notiz an mich selbst: Bitte mal googeln, ob eine KI wirklich keine Beine hat.

Bei Humor wird es aber nicht bleiben. Es wird bei Freischnauze um Dinge aus dem Leben gehen, die viele kennen, manche vielleicht bald erleben werden und anderen neue Erkenntnisse vermittelt. Das können Anekdoten aus dem Alltag, Fundstücke aus der Freistunde, Geschichten mit Gefühl oder Texte voller Thesen sein.

Alles sorgfältig, ansprechend und persönlich geschrieben. Dazu jede Woche anders und neu. Denn es lacht nicht nur jeder anders, jeder nimmt auch Texte anders wahr. Wir wollen übertreiben, wir wollen kritisieren, wir wollen unterhalten und wir wollen berühren. Nicht, bis einer heult. Sondern im besten Fall bis einer schmunzelt. Mehr als ein Mikrometer. Schauen wir mal, wie lange das dauert.

Ideen für die Rubrik, Lust, auch mal was zur Freistunde beizusteuern oder der Redaktion ordentlich die Meinung zu geigen? Dann einfach hier entlang: kontakt@freistunde.de