Mit Geduld gegen Klischees
Technikstudentin informiert bei Wissenschaftstag über Jobchancen
9. Oktober 2015, 10:42 Uhr aktualisiert am 9. Oktober 2015, 10:42 Uhr
Blonde lange Haare, große Augen und viel Mathematik im Köpfchen: Lena Zeitlhöfler studiert Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Universität München im dritten Mastersemester, also bereits im Aufbaustudium. Die 24-Jährige zeigt beispielhaft, dass entgegen aller Klischees auch Frauen in technische Berufe passen können.
Beim Wissenschaftstag des beruflichen TUM-Schulclusters am Donnerstag bei der Firma Sennebogen in Straubing informierte sie die Schüler über Studentisches, wie sie ihren Vortrag selbst nennt.
Den Wissenschaftstag in Zusammenarbeit mit der TU München gibt es seit fünf Jahren. "Wir wollen mit dem Schulcluster Schülern der Berufsfachschulen, der Fachoberschulen und Berufsoberschulen Möglichkeit geben, sich über verschiedene Berufs- und Studienfelder zu informieren und mit Firmen aus der Region in Kontakt zu treten", erklärt Dr. Friedrich Heyder den Gedanken des Clusters. Der ehemalige Ministerialbeauftragte ist Initiator und Gründer des Schulclusters."Viele wissen oft gar nicht, welche tollen Beschäftigungsmöglichkeiten es hier in der Region gibt und welche verschiedenen Berufsfelder das sind." Die Qual der Wahl hat auch Lena Zeitlhöfler nach ihrem Studium. Absolventen der Informations- und Elektrotechnik stehen viele Berufsfelder offen: "Von der Fahrzeugelektronik über die Akustik im Auto bis hin zur Luft- und Raumfahrt oder der Satellitentechnik ist so viel möglich", nennt die 24-Jährige Beispiele. Sie selbst möchte nach ihrem Abschluss gerne in die Nanotechnologie. "Nano ist immer das Zauberwort, wenn etwas extrem klein ist. Die Technik in PCs und Smartphones wird ja immer kleiner. Die Herausforderung ist, möglichst leistungsfähige Bauteile auf möglichst kleinem Raum zu platzieren. Diese Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine interessiert mich sehr."
An der TU München ist Lena Zeitlhöfler in ihrem Jahrgang als Frau in der Unterzahl. Nur zwölf Prozent der Studenten sind weiblich. "Da muss man sich schon durchbeißen", sagt sie. "Durchhaltevermögen und Geduld sind wichtig, dann merken die Männer sehr schnell, dass man auch was kann."
Neben ihrem Vortrag zu ihrem Studienfach und der TU München als Universität hat Lena Zeitlhöfler den ein oder anderen Ratschlag zum Studentenleben für die Schüler: "Versucht in einem Wohnheim unterzukommen. Seid lästig und bleibt da dran. Es ist günstiger und ihr lernt sofort jede Menge Leute kennen. Das ist so wichtig, wenn man in eine neue Stadt kommt", betont sie.