[Frei]stunde!

Sprünge und Saltos mit Moby, Sunny und Co.


Die Delfine haben natürlich verschiedene Sprünge drauf.

Die Delfine haben natürlich verschiedene Sprünge drauf.

Von Redaktion idowa

"Zur Delfinlagune" - bereits am Eingang des Tiergartens Nürnberg weisen große Schilder den Weg zu einer der Hauptattraktionen des Zoologischen Gartens in der Frankenmetropole. Und auch aus den Gesprächen der Menschen in der Schlange zum Kassenhäuschen wird deutlich, dass die Besucher vor allem diese Tiere nicht verpassen wollen. Vor fast genau einem Jahr öffnete die erste Außenanlage für Delfine in Deutschland ihre Pforten und ist seitdem ungebrochener Besuchermagnet. Auch, wenn immer wieder kritische Stimmen laut werden. Freistunde durfte ein paar Stunden mit Tierpflegerin Anne Krist verbringen und einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen.

An einem Dienstagvormittag außerhalb der Ferienzeit liegt die Lagune, die das seit bereits über 40 Jahren bestehende Delfinarium des Zoos ergänzt, noch ganz verlassen da. Die Freianlage ist einem großen Sandsteinbruch nachempfunden und das Wasser in den fünf Becken plätschert sanft vor sich hin. Wer genau hinsieht, kann aber schon jetzt immer wieder eine Flosse entdecken, die kurz aus dem Wasser herausragt - oder sogar die Schnauze eines der fünf Großen Tümmler, die sich scheinbar neugierig umblicken.


Richtig Bewegung kommt aber ins Wasser, als ein paar der insgesamt elf Trainer die Anlage betreten. Zu ihnen gehört auch Anne, die bereits seit fünf Jahren im Delfinarium und schon seit elf Jahren im Tierpark Nürnberg arbeitet. "Eine unserer Hauptaufgaben ist, dass wir jeden Tag mindestens fünfmal mit den Tieren trainieren", erklärt sie. Dazu gehöre zum Beispiel, dass die Tiere verschiedene Sprünge, Saltos oder Schrauben auf Handzeichen machen und dafür natürlich mit Fisch oder Streicheleinheiten belohnt werden. Nach jeder Übung ertönt ein kurzer Pfiff aus den Pfeifen, die alle Trainer umhängen haben. "So wissen die Tümmler, dass sie es gut gemacht haben", sagt die 31-Jährige.

Heute stehen auch ein paar medizinische Aufgaben auf dem Programm. So üben Moby, Noah und Co., den Tierpflegern ihre Schwanzflosse, die sogenannte Fluke, zu geben und für einen kurzen Moment stillzuhalten, damit ihnen auch einmal, wenn es nötig sein sollte, Blut entnommen werden kann. Auch eine Tierärztin ist an diesem Tag zu Besuch. Sie röntgt den Kopf von Sunny, um zu prüfen, ob mit deren Zähnen alles in Ordnung ist. Die 13-jährige Sunny ist dabei so brav, dass alles ganz schnell und reibungslos geht. Man merkt, die Tiere sind an Menschen gewohnt.

Zu den Aufgaben der Tierpfleger gehört aber noch viel mehr. "Wir bereiten auch das Fressen der Tiere vor, halten alles sauber und kümmern uns um das Manatihaus, das im Zuge der Delfinlagune ebenfalls neu entstanden ist. Manatis heißen übrigens die drei riesigen Seekühe Mara, Zorro und Herbert, die in einer überschwemmten Amazonaslandschaft in diesem Tropenhaus ein tolles Zuhause gefunden haben. Außerdem gibt es dort noch Äffchen, Schildkröten und vieles mehr zu bewundern.

Als in der Lagune schließlich eine der mehrmals täglich stattfindenden Vorstellungen beginnt, sind alle Plätze gefüllt. Als Erstes zeigen vier der insgesamt acht Kalifornischen Seelöwen, was sie so alles drauf haben. Sie drehen sich, geben Küsschen, springen weit aus dem Wasser, winken den Zuschauern, und, und, und. Die Seelöwen bewohnen die Lagune übrigens zusammen mit den Delfinen. "Die Tiere verstehen sich gut und spielen auch miteinander", erzählt Anne.

Nachdem vor allem Ella und Soda die Besucher begeistert haben, wollen natürlich auch die Großen Tümmler zeigen, was sie können. Und sie stehen den Seelöwen in nichts nach, springen mehrere Meter hoch aus dem Wasser, drehen sich und freuen sich umso mehr, als sogar ein Trainer zu ihnen ins Wasser springt und mit ihnen spielt. "Alle unsere Übungen sind auf freiwilliger Basis, wir können und wollen die Tiere zu nichts zwingen", sagt Anne. Wer keine Lust hat, muss auch nicht mitmachen. Deswegen würden die Vorstellungen auch immer sehr unterschiedlich ausfallen, was Länge und Übungen betrifft. "Außerdem lassen wir uns immer wieder was Neues einfallen, damit den Tieren nicht langweilig wird."

Und genau das gefällt ihr auch besonders an ihrem Beruf. "Die Arbeit mit den Tieren ist schon super, für mich wäre nie etwas anderes in Frage gekommen", betont sie.

Text und Fotos von Eva Rothmeier


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Die neu erbaute Delfinlagune wurde vergangenes Jahr eröffnet.

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Sunny und Noah fressen den Fisch von Anne besonders gern aus der Hand.

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Auch Streicheleinheiten sind immer willkommen.

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Gib Küsschen! Die Seelöwen Ella und Soda knutschen gerne.

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Aber natürlich haben sie auch noch andere Kunststücke drauf.

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So groß bin ich - der Große Tümmler reckt sich weit aus dem Wasser.

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Verschiedene Sprünge haben sie natürlich auch drauf.

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Besonders beliebt sind die Kunststücke, bei denen auch die Trainer mit im Wasser sind.

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Gib Küsschen! Die Seelöwen Ella und Soda knutschen gerne.