Was man für Plätzchen und Co. alles braucht

Katharinas Weihnachtsbäckerei – Teil 1: Hirschhornsalz, Pottasche und Backoblaten


Katharina Wax bäckt gerne.

Katharina Wax bäckt gerne.

Von Tanja Pfeffer

Mehl, Zucker, Eier und Backpulver als Backzutaten kennt jeder. Für einen leckeren Plätzchenteller zu Weihnachten braucht es aber noch viel mehr Zutaten. Da liest man dann in den Rezepten auf einmal ungewöhnlich klingende Namen wie Hirschhornsalz oder Pottasche.

Hirschhornsalz dient als Backtriebmittel, findet jedoch nur bei flachen Gebäcken wie Lebkuchen, Amerikanern und Plätzchen Verwendung. Beim Backen meiner Schokoplätzchen mit Hirschhornsalz, ist mir vor allem eines aufgefallen: Als ich den Ofen geöffnet habe, um zu überprüfen, ob die Plätzchen schon fertig sind, ist mir ein beißender Geruch entgegengekommen. Ich war zuerst sehr erschrocken, aber als die Plätzchen fertig waren, rochen sie ganz normal - und geschmeckt haben sie auch. Wie ich dann im Chemieunterricht herausgefunden habe, war an dem Geruch während des Backens Ammoniak schuld. Durch das Erhitzen zerfällt Hirschhornsalz in die Gase Ammoniak, Wasserdampf und Kohlendioxid. Diese lockern das Gebäck auf und machen es zudem auch noch leichter verdaulich.

Die gleiche Wirkung und einen mindestens genauso ungewöhnlichen Namen hat Pottasche. Dieses Backtriebmittel ist seit der Antike bekannt, das durch den römischen Schriftsteller Plinius belegt ist. Auch im "Deutschen Wörterbuch" von den Gebrüdern Grimm wird es erwähnt. Diese schreiben, dass Pottasche "...ein aus pflanzenasche ausgelaugtes alkalisches salz..." ist. Früher stellte man Pottasche in verschiedenen Arbeitsschritten aus Pflanzenasche her. Da dies in eisernen Töpfen, sogenannten Pötten, geschah, erklärt sich auch der ungewöhnliche Name.

Wie im "Bayerischen Kochbuch" erklärt wird, ist Pottasche vor allem für Honigteige geeignet. Sie reagiert zusammen mit Säure, die im Honig enthalten ist. Außerdem eignet sie sich für Gewürzteige, die bei längerem Stehen Säuren bilden. Pottasche reagiert langsam. So kann man das Gebäck im Gegensatz zu Backpulver auch länger stehenlassen.

Was braucht man ebenfalls für Lebkuchen und ist klein und dünn? Die Rede ist von den Backoblaten. Sie gibt es rund oder eckig in verschiedenen Formen. Sie werden von den eifrigen Plätzchenbäckern neben Lebkuchen auch für Plätzchen verwendet. Mit Oblaten als Unterlage bleiben sie saftiger. Das liegt daran, dass so weniger Unterhitze an die Plätzchen kommt. Backoblaten bestehen laut Deutschem Lebensmittelbuch lediglich aus Wasser und Mehl und Stärke. Dieser einfache, flüssige Teig wird dann zwischen zwei heißen Platten gebacken. Bei manchen Plätzchen ist es ratsam, die Oblaten mit einem Messer zu halbieren. Das ist nicht schwer. Wenn die Oblaten dünner sind, schmeckt man sie weniger und mehr das Plätzchen an sich.