Filmfestspiele
Die Berlinale: Zehn Tage voller Filme und mit Promis aus aller Welt
1. März 2016, 16:58 Uhr aktualisiert am 1. März 2016, 16:58 Uhr
Am 11. Februar diesen Jahres war es wieder soweit: Die 66. Berlinale öffnete für zehn Tage ihre Türen für Künstler und Filminteressierte. Mit über 330 000 verkauften Eintrittskarten und mehr als 20 000 Fachbesuchern aus 128 Ländern steht wohl außer Frage, dass die Filmfestspiele in Berlin zu den wichtigsten Events der internationalen Filmindustrie zählen. Als Studentin im Bereich Filmproduktion konnte ich in diesem Jahr eine Akkreditierung und damit einen Teilnahme-Ausweis für dieses besondere Event bekommen - für mich die Möglichkeit, zahlreiche Eindrücke aus einem vielseitigen Kulturprogramm zu sammeln.
Jährlich zeigt das öffentliche Programm der Berlinale über 400 verschiedene Filme aus unterschiedlichsten Sektionen, dabei überwiegend Welt- oder Europapremieren. Das große internationale Kino im "Wettbewerb", Independent und Arthouse im "Panorama" oder auch das Kino für ein junges Publikum in "Generation" sind nur ein kleiner Auszug davon. Somit hat wirklich jeder die Möglichkeit, eine große Fülle an Filmen zu entdecken - ganz nach Geschmack. Besonders interessant waren für mich einige Sonderveranstaltungen, in denen einzelne Schwerpunkte oder kreative Zusammenhänge im Bereich der Filmbranche vertieft wurden. Hier erzählten nicht nur selbstständige Produzenten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, auch waren Film-Experten aus aller Welt gerne bereit sämtliche Fragen des Publikums zu beantworten.
Die Filmbranche im Mittelpunkt
Neben diesem vielseitigen Rahmenprogramm wird die Filmbranche selbst bei den internationalen Festspielen immer wieder stark in den Fokus gerückt - sei es durch Filmreihen, Workshops oder andere Projekte. Wichtigster Treffpunkt ist hier beispielsweise der "European Film Market", bei welchem Fachbesucher aus aller Welt Kontakte knüpfen und pflegen können. Aber nicht nur bereits erfahrenen Akteuren werden solche Möglichkeiten geboten. Auch junge Filmtalente können sich bei Veranstaltungen der "Berlinale Talents" mit den Alten Hasen der Branche austauschen. Die diesjährigen Festspiele eröffneten Oscar-Preisträger Joel und Ethan Coen mit ihrem neuen Werk "Hail, Caesar!", einer Komödie über das goldene Zeitalter Hollywoods. Josh Brolin spielt die Hauptrolle. Bereits am ersten Abend gaben sich dabei Promis wie George Clooney oder Channing Tatum auf dem roten Teppich die Klinke in die Hand. Trotz der eisigen Temperaturen ließen diese mit Autogrammen und Selfies die Herzen ihrer Fans, die teilweise bereits Stunden auf ihre Idole gewartet hatten, vor dem Berlinale-Palast höherschlagen.
Während des gesamten Festivals, scheint sich Berlin für eine kurze Zeit zu verwandeln. Unzählige Stars und Sternchen aus aller Welt kommen zu Besuch und lassen die Stadt noch ein bisschen mehr glänzen. Mit den internationalen Filmfestspielen beginnt für sämtliche Filmliebhaber ein aufregendes Spektakel, auf welches sich die meisten schon ein ganzes Jahr lang freuen. Für einige startet mit der Berlinale ein regelrechter Marathon. Das Ziel? In zehn Tagen so viele Events und Filme wie nur möglich zu besuchen. Doch dazu gehört eine Menge Disziplin. Nicht nur, dass hier ein ausgeklügelter Ablaufplan für jeden einzelnen Tag erstellt wird und der ständige Wechsel zwischen den einzelnen Spielstätten sich aus eigener Erfahrung immer mehr in den Beinen bemerkbar macht.
Viele von ihnen sind täglich bereits ab 6 Uhr morgens am Schalter, um ein paar der heiß begehrten Tickets für diverse Wettbewerbsfilme zu ergattern. Doch was für den ein oder anderen völlig absurd klingen mag, ist lediglich eine unfassbar große Leidenschaft zum Film, die sich hier für mich immer wieder zeigte.
Zu den Auszeichnungen
Wie es sich für internationale Filmfestspiele gehört, müssen die im Wettbewerb erfolgreichen Werke am Ende natürlich auch würdevoll ausgezeichnet werden. Aus diesem Grund entscheidet die internationale Jury am vorletzten Festivaltag über die Vergabe von insgesamt acht Preisen: sieben Silberne sowie den berühmten Goldenen Bären.
In diesem Jahr stand US-Schauspielerin und dreifache Oscar-Preisträgerin Meryl Streep an deren Spitze und verlieh den Goldenen Bären an "Fuocoammare" von Gianfranco Rosi. Mit seiner Dokumentation über tragische Erlebnisse von Flüchtlingen aus Lampedusa, spricht dieser nicht nur ein sehr emotionales Thema an, sondern trifft auch den Nerv der Zeit.
Fazit
Gespickt mit großartigen Filmwerken und vielseitiger Kunst, aber auch einer Menge Glamour gepaart mit Party, ist die Berlinale also jedes Jahr wieder ein aufregender Kulturschauplatz, der zu Recht ein breit gefächertes Publikum anzieht und damit Menschen aus aller Welt verbindet. Genau diese Mischung ist es, die dieses Festival für mich zu etwas ganz Besonderem macht. Lassen wir uns also überraschen, was uns kommendes Jahr erwarten wird. Eines ist aber sicher. Auch 2017 wird es auf den internationalen Filmfestspielen in Berlin alles andere als langweilig.