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Die Monate 1 bis 6 zum Nachlesen: Kati Auerswald über ihre Weltreise
8. Juni 2023, 12:00 Uhr
Kati nimmt sich diese Auszeit, um die schönsten Ecken unseres Planeten kennenzulernen und dabei auch sich selbst neu zu entdecken.
Freitag, 15. Dezember 2023: Bali, Indonesien
Seit einem halben Jahr bin ich jetzt auf meiner Weltreise unterwegs. Am 12. Juni 2023 ging mein Abenteuer los. Zeit also für ein erstes kleines Zwischenfazit: In welchen Ländern war ich bereits? Bereue ich die Entscheidung für die Weltreise? Und wie will ich eigentlich Weihnachten und Silvester verbringen? Das alles erzähle ich in einer neuen Folge des „Sprechstunde“-Podcasts.
Donnerstag, 14. Dezember 2023: Bali, Indonesien
Bali kennen die meisten von Fotos auf Instagram. Die indonesische Insel hat viele Seiten: Welche ist echt, welche nicht? Mein Überblick.
1. Natur
Wasserfälle, Vulkane, Reisfelder, Palmen, Regenwälder, Sandstrände, Klippen – Bali ist ein grünes, aber sehr kontrastreiche Paradies und von noch mehr Inseln umgeben, die nur darauf warten, besucht zu werden.
2. Kultur
Die ist in Bali bunt und facettenreich. Einmal im Monat findet das traditionelle „Tempelfest“ statt, bei dem die Balinesen durch ihre Opfergaben und Zeremonien die Dämonen besänftigen, um das Böse von der Insel fernzuhalten. Das und noch viele weitere Tänze, Rituale und Feste kannst du hautnah in Bali erleben.
3. Kulinarik
Schon mal das Nationalgericht Nasi Goreng probiert? Das ist ein leckeres Reisgericht mit Gemüse, Fleisch und meist einem Spiegelei. Weitere bekannte Speisen sind Mie Goreng (Eiernudeln mit Gemüse), Sate-Fleischspieße, die in Indonesien ihren Ursprung haben, aber auch viele vegetarische oder vegane Gerichte. Fest steht: Die balinesische Küche ist gesund, günstig und lecker.
4. Pulsierende Café-Szene
Wenn du ein Fan von Hippie-Cafés bist, die am besten noch einen Ausblick auf Reisterrassen bieten, wirst du die Café-Szene auf Bali lieben. Vor allem an den touristischeren Orten tummeln sich tagsüber digitale Nomaden oder Freundesgrüppchen – mit und ohne Laptop. Die Atmosphäre ist gelassen, die Preise sind günstig und der balinesische Kaffee erwärmt oder kühlt Herz und Seele – je nachdem, wie du ihn bestellst.
5. Ruhe, Entspannung, Wellness
Jeder braucht mal Urlaub! Wenn das für dich bedeutet, einfach mal zu chillen, wirst du auf Bali ein gutes Angebot finden: Wellness-Hotels mit Whirl- oder Infinity-Pools, die wahlweise Ausblick übers Meer, auf den Vulkan oder Reisterrassen bieten, dazu Spa-Angebote wie balinesische Massagen, Gesichtsmasken, Maniküren oder Pediküren – alles ist möglich!
6. Abenteuer-Aktivitäten
Wenn es dir schwerfällt, die Füße still zu halten, musst du das nicht, denn die Insel wartet mit vielen Abenteuern: Wildwasser-Rafting, Kletter- oder Wandertouren, Vulkanbesteigungen, Tauchen, Quadfahren oder Wasserski sind nur einige mögliche Aktivitäten.
7. Von Einheimischen lernen
Die Balinesen sind ein besonderes Völkchen. Wie in vielen asiatischen Gegenden arbeiten sie hart, haben aber am Ende des Tages trotzdem ein Lächeln auf den Lippen. Für die Einheimischen spielt die Kultur mit all ihren Zeremonien eine zentrale Rolle, denn es ist gleichzeitig das soziale Miteinander, das sie glücklich macht und miteinander verbindet.
Balinesen sind gastfreundlich, teilen so gut wie alles miteinander, urteilen nicht über andere und sind kreativ: Sie erfinden immer wieder neue Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie betteln nicht, sondern suchen nach Möglichkeiten, ihre Familien zu ernähren und den Tourismus aufrechtzuerhalten.
8. Sicher und für jedes Alter
Ganz gleich, ob du allein unterwegs bist, Partner oder die ganze Familie mitbringst – Bali ist nicht nur eine sichere Reise- und Urlaubsinsel, sie bietet auch für jede Altersgruppe Aktivitäten und Ausflugsziele.
9. Schnell und einfach reisen
Die Insel ist nicht groß, das kommt allen zugute, die Bali umrunden möchte. Die Transportmöglichkeiten sind meist auf Auto oder Roller beschränkt und der Verkehr ist chaotisch. Wer nicht selbst fahren möchte, bekommt aber schnell einen Fahrer. Einfach in der Unterkunft nachfragen oder über die Gojek-App günstig bestellen.
10. Für jedes Reisebudget
Frühstück für umgerechnet drei Euro, Mittag- oder Abendessen für zwei Euro und den Kaffee, Smoothie oder die Trink-Kokosnuss zwischendurch auch für zwei bis drei Euro. Selbst der Einkauf im Minimarkt und die Unterkünfte sind günstig. Wer’s ansprechender mag, findet auch was: Mittlere und hochklassige Hotels, Restaurants oder Cafés gibt es ebenso genug.
Fazit
Diese Liste bezieht sich auf meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse in vier Wochen auf Bali. Ich finde: Die indonesische Insel ist vielseitig, günstig, grün und bunt zugleich, entspannt, für jedes Alter und Budget, dazu sind das Essen köstlich und die Kokosfrüchte süß. Es ist einfach, die Insel zu bereisen und sie bietet viele Gründe, mindestens einmal gesehen und erlebt zu werden. Wem doch langweilig wird, der setzt einfach auf die nächste Insel über wie Lombok, Nusa Penida oder die Gili-Inseln.
Donnerstag, 30. November 2023: Bali, Indonesien
Ich bin im nächsten Land meiner Weltreise angekommen: Indonesien. Im Video berichte ich von meinen ersten Tagen auf Bali.
Meine Ankunft in Bali war holprig. Nicht wegen des Fluges, sondern wegen mir. Ich bin nämlich leider mit einem Sonnenstich aus Australien in den Flieger nach Denpasar gestiegen. Aber ich bin schließlich gut auf Bali angekommen und habe mich erholt. Die ersten Tage habe ich in Canggu verbracht, einem Dorf direkt an der Küste. Mittlerweile bin ich im Inneren der Insel, in Ubud. Die Strände Balis sind schön, noch besser gefallen mir aber die Reisterrassen, die es hier im Zentrum überall gibt.
Im neuen Video berichte ich von meinen Eindrücken aus Bali und warum ich mir hier manchmal wie ein Promi vorkomme und viele Fotos mit mir machen wollen ...
Video zum Thema:
Freitag, 17. November 2023: Bali, Indonesien
Mittwoch, 15. November 2023: Brisbane, Australien
Meine Zeit in Australien geht zu Ende. Bevor es mich auf meiner Weltreise weiter nach Bali zieht, ist es Zeit für ein Fazit: Australien oder Neuseeland – ist Down Under oder die grüne Insel schöner?
Über drei Monate bin ich durch Australien gereist, dem ersten Stopp meiner zweijährigen Weltreise. Zwischendurch war ich für sieben Wochen in Neuseeland, dort bin ich 2016 bis 2017 schon zehn Monate über die Nord- und Südinsel gereist. Mein persönlicher Vergleich in sieben Punkten.
1. Größe und Lage
Das mag vielleicht unfair sein, da Australien einfach vieeeeel größer ist. Genau genommen größer als ganz Europa. Neuseeland ist kleiner als Deutschland und besteht aus zwei Hauptinseln. Besser angebunden ist Australien. Hier hat man eine super Ausgangslage für Reisen: Es gibt Direktflüge nach Bangkok, Singapur oder Bali – und bis zu asiatischen Inseln wie den Philippinen oder Tonga ist es auch nicht weit.
Beide Länder haben einige Inseln, aber Australien punktet in Sachen Vielfalt und Vielzahl. Schon allein Tasmanien bereichert den Aufenthalt, die Insel fühlt sich ein wenig wie Neuseeland an. Wer jedoch ein ganzes Land besuchen möchte und nur wenig Zeit hat, entscheidet sich am besten für Neuseeland.
2. Natur
Wüste, Küste, Meer, Seen, Regenwald, Schluchten und Wasserfälle: Das alles findet man in beiden Ländern. Neuseeland hat zudem noch Vulkane und Gletscher zu bieten. Thermalquellen gibt es in beiden Ländern. Wer Natur liebt, wird weder in Australien noch Neuseeland enttäuscht.
3. Tiere
Krokodile, Riesenspinnen, Mörderschlangen, giftige Quallen, Blutegel, Papageien, Kängurus oder Wallabys: In Australien leben nicht nur die gefährlichsten Tiere, sondern auch die skurrilsten und süßesten, die es auf diesem Planeten gibt.
Neuseeland ist eine Vogelinsel: Es gibt sie dort in allen Farben, Größen und Formen – allen voran natürlich das Nationaltier, der Kiwi, ein kleiner, flugunfähiger Vogel, der vom Aussterben bedroht und daher selten anzutreffen ist. Und: Beide Länder sind tolle Orte zum Wale beobachten.
4. Aussies oder Kiwis
Die Lebensphilosophie der Menschen ist ähnlich. „Aussies“ (Australier) und „Kiwis“ (Neuseeländer benennen sich nach dem Nationalvogel) sind für ihre Gastfreundlichkeit, Entspanntheit und Offenheit bekannt. Hier kommt es darauf an, wen man vor Ort kennenlernt. Für mich steht fest: Während ich in Neuseeland viele hilfsbereite Kiwis kennengelernt habe, lernte ich die Aussies als entspannter, authentischer und tiefgründiger kennen.
5. Kosten
Beide Länder sind nicht für günstige Preise bekannt. Allerdings habe ich festgestellt, dass es gerade in Australien mehrere billigere Ketten gibt, in denen sich preiswert einkaufen lässt. Diese sind in Neuseeland rar – selbst die einzig günstige Supermarktkette gibt es nur in größeren Orten, was das Leben auf dem Land teuer macht.
Sollte man andere Dinge benötigen, findet man die in Secondhand-Läden, die es in jedem noch so kleinen, australischen oder neuseeländischen Ort gibt.
6. Maoris oder Aboriginals
Während die Maoris Neuseeland bevölkert haben, waren die Aboriginals als Erstes in Australien. Beide Kulturen sind heute noch fest mit den Menschen und ihrem Land verbunden. Allerdings habe ich festgestellt, dass der Alltag einiger Aboriginals immer wieder von Schwierigkeiten geprägt ist. Die Rede ist von Suchtproblemen und Arbeitslosigkeit. Traurig, da die Aboriginal-Kultur mit ihren Mythen, Geschichten und Praktiken sehr spannend ist.
Es gibt zwar auch in Neuseeland Problem-Gegenden mit Maori-Gangs, doch die sind seltener. Neuseeland ist besser mit der Maori-Kultur verbunden, was die Kiwis besonders stolz macht. Selbst ihre Sprache findet man überall im Alltag.
7. Transport
In Australien steht die gesamte Bandbreite zur Verfügung: Flugzeug, Fernbus, Straßenbahn, U-Bahn, Zug, Bus. In den neuseeländischen Großstädten wie Auckland oder Wellington ist das Verkehrsnetz auch ganz gut, außerhalb sieht es aber anders aus. Man hat Glück, wenn da mal ein Bus hält.
Fazit
Während ich früher immer für Neuseeland geschwärmt habe, bin ich nun offiziell in Australien verliebt! Die Kultur, die Menschen und das Miteinander, die einzigartige, vielfältige Natur und die Tierwelt sind atemberaubend und faszinierend. Ich werde definitiv zurückkommen. Die hier beschriebenen Punkte stellen nur meine Meinung dar. Jeder sollte selbst einmal nach Australien und/oder Neuseeland reisen, um sich verzaubern zu lassen.
Montag, 13. November 2023: Brisbane, Australien
Nicht mehr lange, dann verlasse ich Australien. Ich genieße gerade noch die Sonne im Norden des Landes. Hier ein paar Bilder der vergangenen Tage.
Donnerstag, 2. November 2023: Sunshine Coast, Australien
Dienstag, 31. Oktober 2023: Kerikeri, Bay of Islands, Neuseeland
Umweltschonend um die Welt reisen? Ja, auf den ersten Blick ist das ein Gegensatz. In den vergangenen Monaten habe ich jedoch eigene Erfahrungen dazu sammeln können. Fünf Erkenntnisse.
1. Minimalistischer Lifestyle
Als Weltreisende und Backpackerin muss ich fast schon minimalistisch leben und über all die Dinge nachdenken, die ich vorher „gebraucht“ habe. Fest steht also: Backpacking und Minimalismus gehören zusammen und schonen die Umwelt.
2. Keine Flüge innerhalb eines Landes
Seit ich unterwegs bin, versuche ich, nicht nur meine Flugquote unten zu halten, sondern insbesondere auf Flüge innerhalb eines Landes zu verzichten – besonders, wenn ich auf andere Transportmittel wie Bus oder Schnellboot zugreifen kann.
3. Volunteer-Arbeiten, Wwoofing, Couchsurfing
Besonders in Australien habe ich viel Wwoofing betrieben, also für Kost und Logis auf Bauernhöfen und Farmen gearbeitet, und so meinen Beitrag für die Umwelt geleistet. Dabei kam ich vor allem mit Menschen ins Gespräch, bei denen ein umweltschonender Lifestyle an der Tagesordnung steht, denn viele waren und sind Selbstversorger. Das bedeutet, sie leben so gut es geht plastikfrei und ernähren sich von dem, was Garten und Hof zu bieten haben: eigenes Fleisch, eigene Milch, eigenes Gemüse und hausgemachtes Brot. Was sie selbst nicht produzieren können, beschaffen sie vom lokalen Bauernmarkt, teilen oder tauschen es untereinander in der Community. Ein weiterer Vorteil von Wwoofing, Couchsurfing oder Housesitting: Es ist ressourcenschonender, als in einem Hotel unterzukommen.
4. Ganzheitlich umweltschonend leben
Ich kenne viele Menschen, besonders in Deutschland, die keinen ganzheitlich umweltschonenden Lebensstil pflegen. Was sie tun, ist, auf ein oder zwei Sachen zu verzichten, mit der Ausrede des Umweltschutzes. Beispiel: Viele verzichten komplett auf das Fliegen und nehmen stattdessen das Auto. Ein guter Gedanke. Wenn man allerdings bedenkt, dass eine Fahrt mit einem Verbrenner von Deutschland nach Kroatien fast genauso umweltschädigend wie ein Flug ist ... nicht wirklich eine gute Ausrede. Andere trennen obsessiv den Müll. Nicht verkehrt. Aber was ist mit den Amazon-Bestellungen, die um die halbe Welt gebracht werden? Meine Erfahrung bisher: Oft sind es die kleinen Entscheidungen, die zählen. Einen Individualurlaub statt einer Kreuzfahrt buchen. Eine private Unterkunft auf der Reise auswählen statt eine Hotelkette. Nur das einkaufen, was man wirklich braucht – egal, ob online, im Supermarkt um die Ecke oder im Lieblings-Bekleidungsgeschäft in der Stadt.
5. Nicht vorverurteilen
Noch etwas, was ich unterwegs gelernt habe: Don’t judge. Also beurteile beziehungsweise verurteile nicht, nur weil du es im Moment nicht anders kennst oder weißt. Wann immer ich mit Leuten in anderen Ländern im Gespräch war, fiel mir das ganz besonders auf: Sie verurteilen nicht, zumindest die große Mehrheit der Menschen, die ich getroffen habe. Ganz andere Erfahrungen mache ich in Ländern wie Deutschland. Da reicht schon ein Blick ins Internet: Die deutsche Kultur liebt es offenbar, eine eigene Meinung zu haben und diese offenkundig mitzuteilen.
Zumindest für mich steht fest, andere Leute künftig weniger zu kritisieren oder gar zu verurteilen, solange ich nicht die ganze Wahrheit weiß. Lieber stelle ich mir selbst Fragen wie: Treffe ich für mich die richtige Entscheidung, wenn es um Themen wie Umweltschutz geht? Denn darum geht es doch im Leben: um Entscheidungen.
Donnerstag, 19. Oktober 2023: Kerikeri, Bay of Islands, Neuseeland
Nach überstandener Lungenentzündung möchte ich endlich Neuseeland erkunden. Doch alle Pläne bringen nichts, wenn das Universum anders entscheidet.
Ich hüte nach wie vor Haus und Hof auf neuseeländischem Boden, mittlerweile seit fünf Wochen. Die Temperaturen steigen, die Wildblumen stehen in voller Blüte. Mir bleiben noch zwei Wochen, um meine Zeit hier auf der Bay of Islands voll zu genießen und auszukosten. Aber, sagen wir’s so: Ich hatte Pläne, als ich hierherkam. Doch irgendwie hatte das Schicksal, Universum, Was-auch-immer andere Pläne mit mir ...
Wasserfälle und Knieprellungen
Wie in meinem vergangenen Beitrag berichtet, begann alles mit einer Lungenentzündung, die mich vier Wochen lang im Haus gehalten hat. Als die abgeklungen war, konnte ich endlich ein paar Ausflüge in der Umgebung machen: eine Fluss-Wanderung, die an wunderschöne Wasserfälle vorbeigeführt hat und einen Spaziergang zum historischen „Stone Store“, das in einer malerischen Hafenbucht steht und eines der ersten Gebäude europäischer Siedler hier ist. Ich habe es so genossen, wieder die Umgebung zu erkunden! Bis bei diesem letzten Ausflug ein harmloser Sturz ärgerliche Folgen hatte.
Ich kam mit einem dicken, blau-grünen Knie zurück und habe mir wohl eine Prellung zugezogen. Bei der soll man das Knie am besten für eine Woche hochlegen und kühlen. Mein Plan für die nächsten Tage steht also ...
Ja, ist blöd. Besonders schade, weil ich letzten Endes – insofern mein Knie nach einer Woche wirklich wieder abgeheilt ist – von meinen sieben Wochen hier fünf nicht belastbar war. Aber was will man machen? Mehr auf sich achten, aufpassen – gerade wenn man allein auf Weltreise ist – und eventuell draus lernen. Das Gute: Es kann nun hoffentlich nur besser werden.
Erfolgserlebnis: Blaubeeren pflanzen
Eine gute Tat, die ich vor meinem Sturz noch vollbracht habe: neun Blaubeer- und drei Johannisbeer-Bäumchen in James’ Garten pflanzen. Darum hat mich der Besitzer des Hauses, auf das ich aufpasse, gebeten. Blöd, dass ich diese Pflänzchen nun humpelnd gießen muss, aber wenn die bis zu seiner Rückkehr nächste Woche nicht sterben, bin ich stolz auf mich, denn ich bin nicht gerade für meinen grünen Daumen bekannt.
Also: Bein hochlegen und kühlen, schreiben und arbeiten – und auf bessere Zeiten hoffen.
Donnerstag, 12. Oktober 2023: Kerikeri, Bay of Islands, Neuseeland
Donnerstag, 5. Oktober 2023: Kerikeri, Bay of Islands, Neuseeland
Gerade passe ich am anderen Ende der Erde auf ein Haus auf. Im Video zeige ich die einzelnen Räume und den tollen Meerblick.
Alle paar Wochen an einen neuen Ort: So verlief meine bisherige Reise durch Australien. Da tut es nun umso besser, in Neuseeland in einem wunderschönen Haus in Strandnähe abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Nach meiner Lungenentzündung, die zum Glück fast überstanden ist, habe ich das auch gebraucht.
Wie das Haus aussieht, in dem ich gerade wohnen darf, wie ich es mir darin gemütlich mache und was ich in Neuseeland noch erleben möchte, das zeige ich im neuen Video.
Video zum Thema:
Freitag, 15. September 2023: Kerikeri, Bay of Islands, Neuseeland
In Neuseeland ist es gerade Frühling. Alles ist grün und überall blühen Wildblumen, während ich auf ein wunderschönes Haus mit Meerblick aufpasse.
Am 10. September bin ich in den Flieger in Melbourne gestiegen und – mit einer Zwischenlandung in Auckland – am Flugplatz von Kerikeri, Bay of Islands, angekommen. Seitdem passe ich auf ein beziehungsweise zwei Häuser auf einem der schönsten Flecken Neuseelands auf. Mit Blick auf Sandstrand, Meer und malerischen Buchten. Dem Hausbesitzer James gehören beide Häuser inmitten eines kleinen Küstendorfes. In einem davon wohnt er, das andere möchte er gegen Ende des Jahres Airbnb-tauglich machen. Bedeutet, ich habe ein Haus nur für mich alleine. Es tut so gut, mal zur Ruhe zu kommen. Gefühlt bin ich seit Beginn meiner Reise – vor lauter Adrenalin und Abenteuerlust – noch nicht richtig zum Abschalten gekommen.
Leider hatte ich schon vor Abflug mit einer heftigen Erkältung zu kämpfen – einer von der Sorte, die ich das letzte Mal wahrscheinlich als Kind hatte. Nun ja, die kam leider, sobald ich es mir in meinem neuseeländischen Nest gemütlich gemacht hatte. Aber auch das wird vorbei gehen. Immerhin möchte ich die Umgebung erkunden und Baden gehen.
Abgesehen davon fühlt es sich herrlich an, zurück zu sein! Sechs Jahre ist es her, seit ich das letzte Mal hier war. Damals war meine Neuseeland-Reise meine erste große Fernreise. Ich bin also, genau wie damals, an dem Ort, an dem ich am weitesten von Deutschland entfernt bin, wie nur möglich.
Bis Ende Oktober sitte ich die beiden Häuser, mähe Rasen, gieße Blumen und sorge für Ordnung. Für James war es wichtig, jemanden vor Ort zu haben, falls die Elektrizität ausfällt oder ein Erdbeben/Tsunami kommt. Und das Krasse: Er sperrt weder Auto noch Haus ab. Nicht einmal nachts. Klar, weil ich mich hier auf privatem Maori-Land bewege, gibt es ein Gate mit Code vorne an der Straße mit Kamera. Aber in manchen Orten Neuseelands ist die Kriminalitätsrate – leider oft aufgrund von Maori-Gangs – nicht gering, das hat sich in den Jahren wenig geändert. Aber diese Orte sind glücklicherweise noch gut einzugrenzen.
Donnerstag, 7. September 2023: St Andrews bei Melbourne
Ich bin weiter unter Tieren. Aktuell auf einer Ziegenfarm bei Melbourne. Doch meine nächsten Pläne stehen bereits – es geht erst nach Neuseeland, dann nach Bali.
Von grünen Hügeln und Wäldern umgeben liegt St. Andrews: Das Örtchen, wo ich das erste Mal in meinem Leben eine Ziege gemolken habe. Hier wird deren wertvolle Milch zu Naturkosmetik verarbeitet. Auf der „Natural Goat Farm“, wo ich seit knapp einer Woche bin, fertigen die Angestellten Seifen, Shampoos, Conditioner, Reinigungscremes, Bodylotions sowie sogar After Shaves und verkaufen diese online. Einmal durfte ich bei der Produktion dabei sein – und lernen, wie leicht es ist, Naturprodukte herzustellen. Vorausgesetzt, man hat die nötigen Geräte und Produkte.
Gleich an meinem zweiten Tag habe ich mich gemeldet, die Küche zu schmeißen. Ich bin also wieder Köchin, bereite Mittag- und Abendessen zu, backe Kuchen, Kekse, Brot und Strudel, was die Familie sehr genießt. Ich übrigens auch.
Gesättigt vom Wwoofing, Lust auf Bali
Während ich also hier in Australien in der Küche Teig knete, Suppen umrühre oder Vanillesoßen abschmecke, schwelge ich bereits in Vorfreude auf meinen neuseeländischen House Sit. Am Sonntag geht der Flieger, erst nach Auckland, dann nach Kerikeri auf der Bay of Island. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Ich muss zugeben, ich bin ein wenig müde vom Wwoofing geworden. Es ist immerhin wie ein zweiter Teilzeitjob neben meinem anderen, dem Schreiben. Außerdem fühle ich, dass ich langsam aber sicher genug in Australien erlebt und gesehen habe. Klar, es ist ein riesiges Land und bietet unzählige Möglichkeiten. Dennoch habe ich – meiner Intuition vertrauend – vor einigen Tagen meinen Weiterflug nach Bali organisiert und bin seitdem in den Planungen vertieft. Das bedeutet: Nach Neuseeland geht’s für zwei Wochen noch mal zurück nach Australien und Mitte November dann weiter nach Bali.
Aber erst einmal heißt es: Auf, beziehungsweise zurück nach Neuseeland! Denn 2017 war ich schon mal da.
Donnerstag, 31. August 2023: Adelaide
Seit zehn Wochen toure ich schon durch Australien. Dabei lerne ich immer mehr, was ich im Leben wirklich brauche und mir wichtig ist.
Als ich an meinem ersten Wochenende in Adelaide eine Tour durch den Botanischen Garten gedreht habe, habe ich mich anschließend in das im Garten integrierte Café gesetzt. Dort bin ich nicht drum herumgekommen, meine Gedanken frei fließen zu lassen – und über meine bisherige Reise nachzudenken. Es war auf jeden Fall sehr meditativ.
Bisher kann ich noch nicht sagen, wo es mir am besten gefallen hat, da jeder Ort und jede Gastfamilie ihre Eigenheiten, Traditionen und Abläufe hatte. Jeder hat eigene Vorstellungen von Leben, was es bedeutet und was wichtig ist. Mit was er leben kann, mit was er leben muss – und worauf er verzichten kann. Diese neuen Vorstellungen haben mich stark zum Nachdenken angeregt.
Was brauchen wir wirklich zum Glücklichsein?
Okay, zugegeben, jedes Land hat seine eigenen Vorstellungen, aber weil ich die meiste Zeit in Deutschland gelebt habe, kann ich nur das als Vergleich hernehmen. Fakt ist: Menschen überschätzen, was ihnen wichtig ist. Sie denken, sie brauchen so viel zum Leben – und damit zum Glücklichsein. Aber was brauchen wir wirklich? Sind wir auch ohne das ein oder andere glücklich?
In den vergangenen Wochen habe ich mich von einigen Sachen getrennt, von denen ich ausgegangen bin, dass ich sie brauche. Brauche ich die Schminkpalette, die ich noch auf den letzten Drücker eingepackt habe? Nö. Brauche ich diesen Lippenstift, der zufälligerweise in meinem Backpacker gelandet ist? Nope. Brauche ich einen Zweit-Roman als Reiselektüre? Einer reicht doch vollkommen, um ihn in Büchertausch-Regalen auszutauschen. Brauche ich meinen Australien-Reiseführer? Ne, kann ich doch alles auch online oder in den Besucherzentren nachlesen.
Also habe ich ein Stück nach dem anderen radikal ausgemistet, weitergereicht oder an sonstigen Orten zurückgelassen. Somit habe ich mein Gepäck schon von anfänglichen 32 Kilogramm Gesamtgewicht auf 26 Kilo erleichtert: 20 Kilo hat mein großer Rucksack, sechs Kilo mein Handgepäck.
Dieses neu entdeckte rationalisierte Denken habe ich allerdings nicht nur mit Gegenständen. Ich denke darüber nach, was ich vor meiner Reise alles gebracht habe, um glücklich zu sein. Café-Besuche unter der Woche, Partys und Restaurants am Wochenende. Bluse Nummer 30, Schuh Nummer 37. Ein neues Regal, weil das alte nicht zu den restlichen, neuen Möbeln passt. Neues Geschirr, weil das einfach hübsch aussieht und man Gästen ja nicht altes Zeug servieren möchte. Und wozu das alles?
Um zu zeigen, dass man es kann? Um das Geld irgendwie auszugeben, nur weil man es hat und das auch zeigen möchte? Oder um zu hoffen, sich damit tatsächlich ein Stückchen Glück kaufen zu können?
Was ich vor allem brauche: meinen Laptop, um zu schreiben
Was auf mich zutrifft: Schon in zehn Wochen Reisezeit weiß ich, was ich brauche, um wirklich glücklich zu sein. Wenn bisher auch nur teilweise, denn ich hoffe, mit der Zeit immer mehr darüber herauszufinden. Das ist allem voran: mein Laptop, um zu schreiben. Denn das kann ich von überall aus. Und vielleicht noch mein Reisetagebuch, um Eindrücke und Gedanken festhalten zu können.
Wann hast du das letzte Mal darüber nachgedacht, was du brauchst, um glücklich zu sein? Und damit meine ich, um wirklich glücklich zu sein?
Sonntag, 27. August 2023: Adelaide
Donnerstag, 24. August 2023: Tasmanien/Adelaide
Auf der Farmtier-Rettungsstation in Tasmanien bot ich nach einigen Tagen an, im Haus auszuhelfen: Vormittags haben wir Kekse und Kuchen gebacken oder Desserts vorbereitet, nachmittags das Abendessen gekocht – für insgesamt 14 Personen. Ich war in meinem Element. An einem Tag gab es sogar hausgemachten deutschen Apfel- und Rhabarberstrudel à la Kati.
Ein Highlight war der Tag, an dem uns die Gastfamilie ihr Auto geliehen hat. Mit sechs Wwoofern bin ich mit der Fähre auf die benachbarte Insel Bruny Island gefahren und wir haben dort einen Roadtrip gemacht. Was soll ich sagen? Wunderschönes, wildes Tasmanien, mit grasenden Wallabys am Straßenrand und dazwischen weiße Strände mit rauschenden Wellen. Hach ...
Gemeinsam seltene Pflanzen in Adelaide anbauen
Inzwischen bin ich seit einer Woche in Adelaide, wo sich eine halbe Nachbarschaft entschlossen hat, die Gartengrundstücke miteinander zu verbinden. Bedeutet, sie bauen zusammen Obstbäume, Gemüse, Obst, Kräuter, Gewürze an – und besonders die Dinge, die selten sind und teils nur im Amazonas oder in Asien wachsen. Von Guavensträuchern, Mangopflanzen, Kaffeebäumen bis hin zu Drachenfrucht-Pflanzen.
Die Gemeinschaft erntet, was sie brauchen kann, teilt es mit anderen oder verschenkt es. Sie hält auch Workshops ab, um ihr Wissen weiterzugeben, sodass Interessierte selbst lernen können, wie man Bäume pflanzt, Sträucher anbaut oder Komposterde macht. Ein selbstverständliches Geben und Teilen mit einem extremen Gemeinschaftssinn. Etwas, was ich noch nie so intensiv erlebt hatte.
Freitag, 11. August 2023: Tasmanien
Ich bin gerade in Tasmanien, der Insel unterhalb von Australien. Und dort hatte ich eine Premiere: Ich bin zum ersten Mal couchgesurft. Nur auf einem Sofa musste ich allerdings nicht schlafen, im Gegenteil: Im Video zeige ich die traumhafte Unterkunft mit Meerblick.
Video zum Thema:
Donnerstag, 10. August 2023: Tasmanien
Ich bin auf meiner Weltreise nach Tasmanien couchgesurft. Auf der Insel unterhalb von Australien kümmere ich mich nun um gerettete Tiere.
Nach zwei Wochen in Melbourne und Umgebung habe ich den Flieger nach Hobart, Tasmanien, genommen. Die Insel liegt unterhalb Australien. Nur ein paar Tage vorher habe ich mich um meine erste Couchsurfing-Unterkunft dort gekümmert. Die Plattform ist eine ziemlich coole Sache: Man findet auf der ganzen Welt Gastgeber, auf deren Couch man auf Anfrage unterkommt. So bin ich zu Andrew gekommen, der sogar angeboten hat, mich vom Flughafen abzuholen.
Als sich mein Flug verspätet hatte, wurde ich nervöser. Fast eine Stunde später als geplant bin ich gelandet. Aber: Auf Andrew war Verlass. Als waschechter Tasmanier kennt er die unberechenbare Wetterfront zwischen Festland und Insel. So wartete er in kurzer Hose, Hoodie und Bommelmütze am Flughafen auf mich. „Kati! Welcome to Tassie!“, begrüßte er mich in einer herzlichen Umarmung.
Ein ganzes Zimmer statt einer einfachen Couch
In seinem Haus traf mich der erste Schlag. Denn was ich bekam, war keine Couch, sondern ein eigenes, niedliches Zimmerchen mit Doppelbett. Andrew zeigte mir noch die übrigen Räume, schrieb mir die Nummern für die Busse in die Stadt auf und ging zu Bett. Aber nicht, ohne mir zu sagen, dass er zwar am nächsten Tag für die Arbeit – er ist Lehrer – früh aufstehen muss, ich aber so lange bleiben darf, wie ich möchte. Er zeigte mir sogar noch, wo ich mich für das Frühstück an seinem Vorratsschrank bedienen darf.
Als ich am nächsten Tag aufstand, traf mich der zweite Schlag. Denn im Wohnraum offenbarte sich mir vor einer Glasfront das rauschende Meer. Andrew wohnt direkt am Meer! Doch nach dem Frühstück musste ich irgendwann leider weiter, denn ich habe meinem nächsten Wwoofing-Host Anna versprochen, bis Mittag in Geeveston zu sein. Von Hobart aus waren das über zwei Stunden Busfahrt.
Angekommen bin ich schließlich bei einer Farmtier-Rettungsstation, auf der ich mit vier weiteren jungen Wwoofern die Tierchen hüte und füttere, Feuerholz beschaffe, koche, backe und putze – oder mich zusammen mit den anderen um die geretteten, verwaisten Ziegenbabys kümmere, die mit Fläschchen gefüttert werden müssen.
Eine Mini-Blockhütte mit traumhaftem Ausblick
Auf der Farm teile ich mir zwar Räume wie Bad und Küche mit den anderen Reisenden, die in Cottages untergebracht sind, habe aber meine eigene Mini-Blockhütte, wo ich mit Blick auf hügelige Wald- und Berglandschaft schlafe, direkt unter den Sternen.
Tasmaniens Natur scheint mir wilder, unberührter und auch ursprünglicher zu sein als der Rest Australiens. Selbst die Luft ist klarer und frischer und die Tiervielfalt soll unglaublich sein. Der Abstecher nach Tasmanien hat sich jedenfalls jetzt schon gelohnt.
Donnerstag, 27. Juli 2023: Melbourne
Ich „wwoofe“ mich aktuell durch Australien. Das heißt: Ich arbeite auf Farmen und darf dort leben. Doch die letzte Station war mit wenig Wertschätzung verbunden. Warum genau ich diese schon nach einem Tag verlassen habe und wo ich nun bin, erzähle ich im Video.
Video zum Thema:
Montag, 24. Juli 2023: Melbourne
Auf ein neuseeländisches Haus aufpassen, das in einer traumhaften Region liegt: Sagt man da Nein? Meine geänderten Reisepläne.
Nach meiner Ankunft in Australien habe ich festgestellt, dass meine vorgesehene und teils schon verplante Reiseroute von Sydney nach Perth die coolsten Orte auslassen würde: in erster Linie die tropisch-heiße Region von Darwin bis Gold Coast im Norden und Nordosten des Kontinents. Eine Region, wo man in den Genuss kommt, giftige und gefährliche Tiere wie Schlangen, Spinnen und Krokodile zu beobachten.
Ich wusste zwar, dass ich mich in den geplanten drei Monaten stark einschränken muss und die Tatsache, dass die Entfernungen in Australien ziemlich groß sind, machen’s nicht leichter. „Es sei denn, ich reise mal aus Australien aus und dann wieder ein – ich könnte ja zum Beispiel einen Abstecher nach Neuseeland machen“, habe ich vor der Abreise scherzeshalber gesagt. Denn ich wollte ja ausschließlich Orte bereisen, an denen ich noch nie war. Und dazu gehört Neuseeland leider nicht mehr.
Warum es im Herbst nun doch nach Neuseeland geht
Wenn man aber aus einem glücklichen Zufall heraus die Möglichkeit bekommt, auf ein neuseeländisches Haus aufzupassen, während die Eigentümer verreist sind und dieses Haus dann auch noch in einer der traumhaftesten Regionen Neuseelands liegt ... würde man da Nein sagen? Nö.
Habe ich auch nicht. Stattdessen habe ich mich mit dem Eigentümer ausgetauscht – und einen Flug nach Neuseeland gebucht. Das Beste: Dieser startet nur Wochen, bevor mein dreimonatiges Touristen-Visum ausläuft. Also verbringe ich Mitte September bis Ende Oktober meine Zeit im Insel-Paradies der Bay of Islands auf der Nordinsel in Neuseeland. Dann habe ich nach meiner Wiedereinreise nach Australien von Oktober bis Januar weitere drei Monate, um Australien zu erkunden.
Es war mein Vorsatz, mich treiben zu lassen und zu sehen, was passiert, wenn ich es zulasse. Und natürlich habe ich auch auf mein Gefühl gehört, das mir meine Entscheidung abgenommen hat, indem es mich lautstark angeschrien hat. Deutlicher geht’s ja nicht mehr, oder?
Ich möchte diese Zeit hier voll und ganz auskosten – dafür habe ich das Land, die Australier und ihren Wein schon jetzt in mein Herz geschlossen.
Ich bin gespannt und freue mich, was als Nächstes passiert ...
Donnerstag, 20. Juli 2023: Canberra
In Canberra arbeite ich auf einer Farm. Doch auch abseits der Hühner dort entdecke ich die australische Tierwelt. Meine Eindrücke im Video.
Video zum Thema:
Freitag, 14. Juli 2023: Canberra
Ein großes Ziel habe ich schon geschafft: das Wappentier Australiens in Natur zu sehen. Was ich sonst so an meiner nächsten Station, der australischen Hauptstadt, mache? Eier einsammeln und verkaufen.
Vier Stunden dauerte meine Anreise nach Canberra mit Bus und Zug. Dort wurde ich von meiner neuen Gastfamilie, John und Carol, herzlich aufgenommen. Die beiden führen das echte Farmerleben: Mit Kühen und über 3.000 Hühnern, die aus Gold sein müssen, sonst würden sie nicht von sieben riesigen, weißen Hunden Tag und Nacht bewacht werden. Wobei: kann auch an den Füchsen liegen, die hier ihr Unwesen treiben.
John und Carol sind jedenfalls pensionierte Farmer und betreiben ein „egg business“, dem ich am Sonntag live beiwohnen durfte, auf dem „Farmers Market“. Ein überschaubarer Markt, auf dem viele ihre Wocheneinkäufe erledigen. So auch Carol. Sie verschwand in regelmäßigen Abständen, um beim Gemüsehändler Zucchini, Pilze und Salat, beim Obstverkäufer Äpfel und Birnen, beim Kartoffelstand Süßkartoffeln und andere Sorten, frische Pasta vom Pasta-Stand, Milch beim Milchhändler und noch mehr einzukaufen.
Die Eier-Fließband-Produktion
Bevor wir die Eier auf dem Markt verkaufen konnten, mussten sie aber erstmal eingesammelt werden. Dann gingen sie durch die Eier-Maschine, in der die Eier auf der einen Seite auf einem Fließband liegend hineinkamen. Dort wurden sie gewaschen, desinfiziert und codiert, bevor sie auf der anderen Seite frisch und fertig herauskamen, nach Größe sortiert und mit Datum versehen verpackt wurden. Der Eier-Fließband-Produktion habe ich für ein paar Stunden beigewohnt, was mich irgendwie an Ostern erinnert hat.
Neben Eier-Manufaktur und Bauernmarkt erlebte ich noch ein Highlight, als ich im angrenzenden Nationalpark joggen war. Ein Wort reicht dafür: Kängurus! Klar, ich durfte die Tiere schon im Zoo in Sydney bewundern, aber sie in freier Wildbahn zu sehen, ist nochmal was ganz anderes. Das Wappentier Australiens – direkt vor meiner Nase.
Zuerst sah ich nur zwei, während ein drittes wie ein zu groß gewachsener Hase auf Red Bull umherhoppelte. Sofort begann ich, wie wild mit meinem Zweithandy – mein Nottelefon und Musikplayer – Bilder und Videos zu machen, die sich in niedriger Bildqualität ständig überboten. Dann ging ich ein paar Schritte, blieb stehen und begann zu zählen. Bei 15 Kängurus habe ich aufgehört. Ein paar sahen mich überrascht an, andere bemerkten mich nicht mal, obwohl ich nur wenige Schritte vom Gehweg entfernt war. Ich war so hibbelig und glückselig, dass ich mich schwer beherrschen musste, um nicht auf sie zuzurennen, ganz nach dem Motto: „Lasst uns Freunde sein!“
Ich spannte also meine Muskeln an, um jegliche Annäherungsversuche zu unterlassen und bin dafür auf Wolken zurückgeschwebt. Über rötlich-braune Erde, vorbei an dem Fluss, der sich durch die Landschaft von Canberra schlängelt, entlang Bäumen, die ich mir gedanklich in der Savanne Afrikas vorstellte und malerischen Hügeln sowie Vögeln in allen Farben und Tonlagen.
Was ich bisher gelernt habe
Canberra ist anders als Sydney. Kälter, wie mir meine letzten Gasteltern und der Busfahrer schon geteasert hatten. Am Sonntag hat es geschneit, geregnet, es war teilweise windig – und dann wieder sonnig. Macht alle vier Jahreszeiten an einem Tag. Daher: immer Sonnenbrille und Regenjacke oder -schirm dabeihaben. Auch die Landschaft ist anders. Ein bisschen mehr wie das Australien, das ich in Bildbänden oder Dokus gesehen habe.
Während meiner Busfahrt nach Canberra habe ich mich gefragt, was ich in Sydney gelernt oder mitgenommen habe. Nicht nur, dass die Australier einen tollen Sinn für Humor haben und ihre Burger gern mit gekochtem Ei, Bacon und Roter Bete belegen. Die Offenheit und Internationalität war in Sydney stark zu spüren. Meine wichtigste Erkenntnis bekam ich allerdings, als ich mit klopfendem Herzen in den Bus gestiegen bin und die vorbeiziehende Landschaft beobachtet habe: die Tatsache, dass ich es liebe – ziemlich sehr liebe – zu reisen.
Das mag sich jetzt nach nichts anhören, schließlich plane ich eine zweijährige Weltreise, schon klar. Aber damit meine ich Folgendes: Ich liebe es, in den Bus, Zug oder Flieger zu steigen und unterwegs zu sein. Ich habe vorher immer nur an Ziele gedacht, nicht an das Unterwegssein selbst – das war mir noch nie so stark bewusst. Nicht zu hundert Prozent zu wissen, wo ich landen werde. Nicht zu wissen, was passieren wird. Ich liebe es einfach!
Dienstag, 11. Juli 2023: Canberra
Gut vier Stunden ging es mit Bus und Zug von Sydney nach Canberra. Dort wurde ich herzlich von meiner neuen Gastfamilie, John und Carol, aufgenommen. Die beiden leben das echte Farmerleben, mit Kühen und über 3000 Hühnern. Ein paar Eindrücke davon.
Donnerstag, 6. Juli 2023: Sydney
Auch der Arbeit wegen hat es mich raus in die Welt gezogen: In meinem alten Job war ich nicht mehr glücklich. Jetzt erhoffe ich mir in anderen Ländern, dass sich mehr um den Arbeitnehmer gekümmert wird. Ich glaube, das ist so ein deutsches Ding. Hier ist nix gesagt schon genug gelobt. Woanders, so meine Erfahrung, wird sich mehr bemüht.
Auf meinen zwei Jahren durch die Welt möchte ich für mich die Arbeit finden, die mich erfüllt. Bei der Wahl des Standorts bin ich recht anspruchslos: Ich kann mir vorstellen, von überall aus zu arbeiten: am Flughafen, in Cafés, in Restaurants, am Strand. Meine Arbeit wird sich vor allem ums Schreiben drehen: Ich blogge für die Freistunde von meinen Abenteuern, bin als freie Lektorin für Verlage tätig und schreibe Texte als Auftragsarbeit.
Aber ich möchte auch ins Arbeitsleben vor Ort eintauchen und in Unterkünften für Kost und Logis arbeiten. Das heißt: Ich darf dort kostenlos übernachten und essen, helfe dafür zum Beispiel in der Küche mit. Rund drei bis fünf Stunden Arbeit sind das meist am Tag.
Freitag, 30. Juni 2023: Sydney
Ein neues Video! In diesem berichte ich von meiner Gastfamilie in Sydney und wie mir Sydney bisher gefällt.
Video zum Thema:
Donnerstag, 29. Juni 2023: Sydney
Ach, Sydney … seit über einer Woche bin ich schon hier. Über Muskelkater, nahegelegene Sandstrände und berühmte Sehenswürdigkeiten.
Ich hatte so ein Gefühl, dass ich Australien lieben werde und ich bin mir sicher, dass sich mein Gefühl über die nächsten drei Monate hinweg noch verstärken oder bestätigen wird. Mit dieser Einstellung bin ich vom Flughafen in Sydney aus ein Stückchen in den Norden gefahren, wo ich bei meiner ersten Gastfamilie herzlich aufgenommen wurde.
Mein Gastvater Gus ist pensionierter Fitness-Coach und gibt im Herzen der Stadt immer noch seine Trainingsstunden, zu denen unter anderem Box-Klassen gehören. Ich hatte die Ehre, einer beizuwohnen, und hätte es nicht für möglich gehalten: Aber der 65-Jährige hat uns jungen Hüpfern wirklich ordentlich Beine gemacht. Meine Muskeln, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe, haben sich noch tagelang beschwert. Aber die australischen Haus-Kätzchen haben mich gut abgelenkt. Was verrückt ist: Sie gehen tatsächlich auf ein normales Menschen-Klo! Sie setzen sich an den Schüsselrand und ... nun ja. Das Spülen haben sie allerdings noch nicht gelernt.
Mit Muskelkater die Strände rund um Sydney entdecken
Nachdem ich wieder laufen konnte, habe ich die umliegenden Strände kennengelernt: direkt in Stadtnähe, wo ein feinsandiger Strand mitsamt tiefblauem, klarem Wasser dem nächsten heftig Konkurrenz macht. Als ich an meinem zweiten Tag die Stadt unsicher machen wollte, zog es mich erstmal zum Opernhaus, von wo aus mich der royale botanische Freiluftgarten rief. Der zog mich mit seiner ganzen grün wilden Pracht für die nächsten Stunden so in seinen Bann, dass ich es nicht tiefer in die Stadt schaffte.
Für einen eingefleischten Europäer schon ein ungewohnter Anblick, wenn sich Palmen, fette Eichen- und Farnbäume zwischen blühenden Rosenhecken am liebsten nach oben katapultieren wollen. So zumindest mein Eindruck.
Vor zwei Tagen sind wir dann zum Whale-Watching-Ausflug ein Stück rausgefahren. Und es dauerte nicht lange, bis sich mehrere Wale abwechselnd in majestätischen Drehbewegungen fast komplett aus dem Wasser erhoben, während wir von den Klippen aus dem Spektakel gebannt zusahen. Wow!
Strand, Sonne, Kultur, Essen: die schönen Seiten Australiens
Also, so viel kann ich schon mal sagen: Die Australier wissen, wie man gut lebt – klar, sonst hätten sie sich nicht einen der schönsten Flecken zum Leben ausgesucht. Strand und Live-Konzerte, über 300 Sonnentage im Jahr, exotische Tiere und Natur pur. Und dazu Menschen, denen Kulinarik, guter Wein und ein gelungener Flat White (Milchkaffee mit etwas Schaum) so wichtig sind wie den Bayern die Brezn.
Mittwoch, 28. Juni 2023
Meine Erwartungen an Australien wurden bisher nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Mir gefällt es hier wirklich gut. Ein paar erste Eindrücke vom Sightseeing in Sydney gibt es in diesem Reel. Ein längeres Video, in dem ich von meiner Gastfamilie erzähle, folgt bald.
Montag, 26. Juni 2023: Sydney
Seit knapp einer Woche bin ich nun schon in Sydney. Meine ersten Eindrücke in Fotos.
Samstag, 24. Juni 2023: Sydney
Hello Sydney! Wow, ich wusste, dass ich diese Stadt lieben werde! Angenehme 20 Grad, meistens sonnig, wenig Regen: Mit so einem australischen "Winter" leb’ ich doch gern!
Donnerstag, 22. Juni 2023: Bangkok/Sydney
Zweites Ziel, zweiter Kontinent: Ich bin in Sydney, Australien angekommen, lasse nun aber meinen ersten Stopp der Weltreise Revue passieren: meine Woche in Bangkok. Eindrücke aus Garküchen, von Thai-Massagen und die nächsten Ziele meiner Reise.
Bangkok, die Stadt des Lebens. Das habe ich bei meiner Ankunft auf einem Plakat gelesen und fand es passend. Nun sitze ich am Flughafen auf meinem Rucksack und blicke auf meine Woche hier zurück.
Ich kenne (noch) keine Stadt, die mehr Kontraste zu bieten hat: Zwischen armen Vierteln quetschen sich gigantische Luxus-Kaufhäuser. Obwohl viele Menschen wenig besitzen, geben sie ihr Geld für Blumen-Gebetskränze und Goldpartikel aus, die sie an vergoldete Buddha-Statuen setzen. Auf der einen Straßenseite laufen Männer mit rot geschminkten Mündern in bauchfreien Tops vorbei, auf der anderen bittet eine verschmutzte Frau stumm um Geld.
Bangkok hat einen ganz eigenen Rhythmus. Es ist fast, als würde der Fluss Chao Phraya, der durch die Stadt fließt, sie mit Lebensenergie füllen. Es ist laut, stinkt, aber ist gleichzeitig auch bunt, schrill und funkelnd. Und auf den Straßen riecht man noch etwas anderes: Straßenküchen!
Nudeln, Suppen, Spieße – und Insekten
Die gehören zur Kultur Thailands wie Eis zum Sommer. Zwischen noch so engen Gassen reihen sich Stand an Stand und Garküche an Garküche. Dazwischen laufen nicht nur Einheimische und Touris durch, sondern fahren Mopeds, Autos, Fahrräder und Tuk-Tuks.
Diese Stände sind nichts anderes als Street Food, das in Großstädten gern als trendig vermarktet wird. In Thailand hat es schon seit Jahrzehnten Tradition, wenn nicht Jahrhunderten. Hier habe ich mich als bekennende Kulinarikerin durch- und ausprobiert: von Nudelgerichten wie Pad Thai über Suppen wie Tom Yang Ga bis zu süß-würzig marinierten Hühnchenspießen, süßen Kokos- und Sesambällchen oder chinesisch-japanischen „Dumplings“, also Knödel. Und erst das Obst! Ich glaube, wer einmal eine Banane in Thailand isst, möchte nie mehr andere essen. Sie sind viel aromatischer und einfach „bananiger“. Selbst Mango oder Papayas haben eine kräftigere Farbe und sind saftiger und süßer.
Was ich auch sehr geschätzt habe: An vielen Straßenecken gab es Smoothie-Stände, an denen man für umgerechnet etwa einen Euro einen eisgekühlten Mango-, Papaya-, Melonen- oder Kokosnuss-Smoothie bekommen hat. Viel mehr möchte man nicht bei über 30 Grad feucht-tropischer Hitze in der Regenzeit! Aber: Man gewöhnt sich nach ein paar Tagen an das Klima.
Ein kulinarisches Experiment habe ich gewagt: Ich habe das erste Mal frittierte Maden probiert. Sie schmecken wie geröstete Nüsse mit viel Sojasauce. Nicht schlecht, aber frischer wären sie wahrscheinlich besser gewesen ...
Der beste Weg, um Bangkok zu erkunden: per Wasser
Es gibt aber noch viel mehr Gründe, nach Thailand oder Bangkok zu reisen! Die Kultur hat jahrhundertealte Tempel zu bieten. Riesige, funkelnde Buddha-Statuen zieren sie – vergoldet, aus Edelstein oder Marmor. Wir haben Kirchen, die Thais eben Tempel.
Verkehrsmitteltechnisch habe ich fast alles mitgenommen: U-Bahn, S-Bahn, Zug, Bus, Tuk-Tuk und, mein Favorit, das Boot. Mit dem kommt man gut und günstig an einige schöne Ecken.
Was ich noch so an Bangkok mag? Es gibt pinke Taxis. Und die Menschen sind wahnsinnig entspannt, freundlich und hilfsbereit. Niemand schubst, drängelt oder schimpft.
Außerdem habe ich gelernt, dass man einstündige Fuß-Reflexzonen- und Thai-Massagen für etwa fünf Euro bekommt. Während bei Ersterer nicht nur der Fuß, sondern das ganze Bein bis zu den Oberschenkeln hin massiert wird, fühlt sich Zweitere an, als würde jemand mit deinem Körper Yoga machen – zumindest in der sanften Version, denn ich habe gehört, dass Thai-Massagen durchaus auch wehtun können.
Nun reise ich für drei Monate durch Australien
Am Dienstag habe ich Bangkok dann hinter mir gelassen mit dem Ziel Australien. Nun bin ich in Sydney, wo ich zehn Tage bei meinem ersten Host Kathy bin. In Down Under reise ich in drei Monaten einmal quer über die Landkarte: von Sydney im Osten nach Perth im Westen. Australien, ich komme!
Dienstag, 20. Juni 2023: Bangkok/Sydney
Eine Woche bin ich nun schon unterwegs und warte gerade am Flughafen auf meinen Flieger nach Australien. Mit diesen Bildern blicke ich auf meine Zeit in Bangkok zurück.
Montag, 19. Juni 2023: Bangkok
Im Video berichte ich von meinen ersten Eindrücken aus der Mega-City Bangkok.
Video zum Thema:
Freitag, 16. Juni 2023: Video – das habe ich alles dabei
Noch vor meinem Abflug aus Deutschland habe ich einmal alles zusammengetragen, was ich zwei Jahre um die Erde mitnehmen will. Warum ich diese Dinge für meine Weltreise eingepackt habe.
Video zum Thema:
Donnerstag, 15. Juni 2023: Bangkok
Hallo, Thailand! Meine ersten Eindrücke aus Bangkok: Die Menschen sind sehr entspannt und die Straßenküchenkultur hier wirklich besonders. Alles ist wahnsinnig günstig und schmeckt gut. Vieles ist anders hier, aber angenehm anders. Der Kulturschock hält sich also noch in Grenzen.