Bock auf Bundeswehr
Auslandseinsatz - wann, wie, warum?
9. Mai 2014, 12:15 Uhr aktualisiert am 9. Mai 2014, 12:15 Uhr
Wer sich bei der Bundeswehr verpflichtet, tut das natürlich immer freiwillig. Denn die gesetzliche Wehrpflicht gibt es in Deutschland seit 2011 nicht mehr. Trotzdem zeigt schon das Wort selbst die Pflichten dabei auf. Eine davon ist, dass sich ein Soldat bedingungslos zum Auslandseinsatz bereithalten muss, wenn Bedarf besteht. Ab zwölf Monaten Verpfl ichtungszeit kann jeder Soldat zu einem Auslandseinsatz bis zu sechs Monaten Dauer eingezogen werden. Auf das Land hat man keinen Einfl uss. Ausnahme: Wer einen hohen Dienstgrad hat, kann sich freiwillig melden. Unwissend muss allerdings keiner gehen. Vorher findet eine Auslandseinsatzvorbereitung statt. Die enthält zum Beispiel Impfungen und Lehrgänge zum Thema Konfliktbewältigung oder zum richtigen Verhalten gegenüber der Landesbevölkerung. Außerdem gibt es vor, während und nach dem Einsatz eine psychologische Betreuung. Die Frage, warum Auslandseinsätze notwendig sind, spaltet immer noch die Gemüter. "Eine ganz einfache Erklärung wäre, dass die Bundeswehr ein Instrument der Regierung ist. Wenn diese einen Einsatz vorgibt, dann gehen wir", erklärt Experte Ralf Baumhäckel. Jedem Soldaten sei bewusst, dass ein Auslandseinsatz unter Umständen Gefahr für Leib und Leben mit sich bringt. "Deswegen sollte der Hauptgrund nie das Geld sein. Wer aber meint, wir gehen dorthin, um abzuschießen und uns abschießen zu lassen, der ist im Unrecht." Greift ein Soldat im Fall der Fälle zur Waffe, ist das - wie auch bei der Polizei - Selbstschutz. Die Ziele von Auslandseinsätzen sind in erster Linie andere: "Wir greifen den Menschen vor Ort unter die Arme, nehmen an Friedens- und Unterstützungsmissionen teil und versuchen, das Gedankengut der Bevölkerung positiv zu beeinfl ussen. Man könnte uns quasi als Beobachter und Helfer beschreiben."