Regenstauf

"Und Action!" - Falsches Spiel mit der Feuerwehr


Am Dienstagabend mussten Freiwillige Feuerwehr und Polizei zu den Eckert Schulen in Regenstauf ausrücken. Doch von einem Brand war weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen waren Kameras auf die Einsatzkräfte gerichtet.

Am Dienstagabend mussten Freiwillige Feuerwehr und Polizei zu den Eckert Schulen in Regenstauf ausrücken. Doch von einem Brand war weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen waren Kameras auf die Einsatzkräfte gerichtet.

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Tatort Eckert Schulen Regenstauf am Dienstagabend. Am dortigen Campus schrillen gegen 21 Uhr plötzlich die Alarmglocken - Feuer! Wenige Minuten später treffen Feuerwehr und Polizei vor Ort ein, doch von einem Brand ist weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen sind Handykameras auf die Einsatzkräfte gerichtet.

Es war der 134. Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Regenstauf. Ein Einsatz, den die Ehrenamtlichen so schnell wohl nicht vergessen werden. Kurz vor 21 Uhr wurden im Wohnkomplex der Eckert Schulen zwei Brandmeldeanlagen eingeschlagen. Das löste den Feueralarm aus. Das Problem: es brannte gar nicht. Wie sich vor Ort herausstellte, hatten sich drei Männer im Alter von 24, 28 und 34 Jahren im Alkoholdelirium einen Scherz daraus gemacht, die freiwilligen Feuerwehrler aus ihrer wohlverdienten Freizeit zum vermeintlichen Brandherd zu sprengen. Mit im Schlepptau der Feuerwehr, die Polizei.

Schon beim Eintreffen vor Ort schwante den Feuerwehrlern nichts Gutes. Zahlreiche Gaffer nahmen sie dort in Empfang und hatten ihre Handys auf sie gerichtet. Leider kein neues Phänomen für die Feuerwehr. Neu war jedoch, was sich der Freiwilligen Feuerwehr um Kommandant Harald Richter nach Verlassen des Gebäudes für ein Bild bot: "Beim Verlassen des Gebäudes haben wir dann am Gebäudeeingang eine Dashcam auf einem Stativ vorgefunden, die auf uns gerichtet war. Das hat uns einfach mal gezeigt: ok, wir werden hier gerade professionell gefilmt." Offenbar wurde also nicht nur gezielt ein Fehlalarm ausgelöst, sondern das ganze Szenario auch noch bewusst so konstruiert, um an die "perfekten" Bilder von so einem Einsatz zu kommen. Unklar ist derzeit noch, wer hinter der Dashcam steckt.

Wir berichten auf Facebook ja nicht über Einsätze, aber hier würden wir eine Ausnahme machen. Es ist ja schon schlimm...

Gepostet von Freiwillige Feuerwehr Regenstauf am  Dienstag, 2. Juli 2019

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Regenstauf

"Von diesem Vorfall haben wir nichts mitbekommen. Ich habe das selbst nur aus den Reihen der Feuerwehr gelesen", berichtet Ludwig Hastreiter, Dienststellenleiter der Polizei Regenstauf, gegenüber idowa. Nachweisen konnte man dagegen, wer die beiden Brandmelder grundlos eingeschlagen hatte: das Trio Infernale aus dem Wohnheim. Bei ihnen handelt es sich allesamt um drei deutsche Staatsangehörige. Doch was war das Motiv für die Tat? Hastreiter: "So seltsam das klingen mag, aber die Tat war wohl motivlos. Mit rationalem Verstand kann man so etwas nicht nachvollziehen. Die drei Männer waren alkoholisiert und fanden es wohl irgendwie 'lustig", einen Fehlalarm auszulösen." Ein Scherz, der das Trio nun teuer zu stehen kommen könnte. Denn sowohl Feuerwehr als auch Gemeinde und Polizei prüfen gegenwärtig, den Tätern die Kosten aufzubrummen. Bereits eine der Brandmeldeanlagen hat einen Wert von rund 500 Euro.

Für Harald Richter dennoch ein schwacher Trost: "Das ist das Schwierige für mich als Kommandant, die Mannschaft jetzt wieder so zu motivieren, dass sie dann zu einem richtigen Einsatz wieder kommen. Dann, wenn es wirklich darauf ankommt. Das macht einfach traurig und demotiviert auch manchmal."