Religion
Noch keine Entscheidung über Berufung von Polizeirabbinern
2. April 2023, 8:44 Uhr
Der Freistaat hat noch keine Entscheidung über die Berufung von Polizeirabbinern getroffen. Das Innenministerium möchte sich zunächst weiter über Erfahrungen aus anderen Bundesländern informieren, wie ein Sprecher in München auf Anfrage mitteilte.
Bereits feststeht den Angaben zufolge, dass die bayerische Polizei durch die Einbindung von Rabbinern und Dozenten jüdischer Gemeinden sowie zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Aus- und Fortbildung noch stärker über jüdische Religion, Kultur und Geschichte informieren möchte. Dies haben demnach Gespräche mit Vertretern des jüdischen Glaubens, jüdischer Institutionen und dem Antisemitismusbeauftragten in Bayern ergeben.
Auch soll es künftig weitere Aus- und Fortbildungsformate geben, bei denen Polizistinnen und Polizisten eine Synagoge besuchen oder bayerische KZ-Gedenkstätten oder NS-Dokumentationszentren besichtigen.
Baden-Württemberg hatte vor rund zwei Jahren als erstes Bundesland zwei Polizeirabbiner berufen. Sachsen-Anhalt folgte im vergangenen Jahr. Das bayerische Innenministerium hatte im November 2022 auf Anfrage mitgeteilt, die Berufung von Polizeirabbinern auch im Freistaat zu prüfen.
Die Rabbiner vermitteln an Polizeischulen Wissen über das jüdische Leben in Deutschland, laden zu sich in die Synagoge ein und sollen Ansprechpartner für Fragen zu jüdischen Themen sein. Nach Angaben des Antisemitismusbeauftragten der baden-württembergischen Landesregierung, Michael Blume, ist das Modell der Polizeirabbiner in mehreren Bundesländern auf Interesse gestoßen. Im Südwesten wird die zunächst für zwei Jahre erfolgte Berufung der Polizeirabbiner künftig fortgeführt.