Regensburger Landtagsabgeordneter
Mistol gründet schwule Parlamentariergruppe
11. Dezember 2019, 13:15 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2019, 16:32 Uhr
Bayerns Landtag hat erstmals eine schwule Parlamentariergruppe. Der Regensburger Abgeordnete Jürgen Mistol (Grüne) gründete die Gruppe am Dienstagabend spontan zusammen mit zwei Kollegen. Mistol hat gegenüber idowa erklärt, wie es zu dem Einfall kam.
Am Mittwochvormittag gab Mistol (Rechts), der seit 2013 für die Grünen im Bayerischen Landtag sitzt, die spontane Gründung der Gruppe mit einem Foto vom Dienstagabend auf seiner Facebook-Seite bekannt.
Die beiden anderen Gründungsmitglieder sind Sebastian Körber (Links) und Florian Siekmann (Mitte). Körber ist Mitglieder der FDP-Fraktion, Siekmann ist ebenfalls bei den Grünen. "Das war wirklich eine ganz spontane Aktion", sagt Mistol im Gespräch mit idowa. Auf die Idee gekommen sei das Trio wegen neugieriger Besuchergruppen im Bundestag, erklärt der 54-jährige Regensburger: "Wir haben festgestellt, dass wir alle drei oft nach unserer Familie gefragt werden, ob wir verheiratet sind und so weiter." Er erzähle den Besuchern dann, dass er einen festen Freund habe.
Unterschiedliche Lebensentwürfe sichtbar machen
Zu der spontanen Gruppengründung sei es gekommen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und unterschiedliche Lebensentwürfe im bayerischen Landesparlament besser sichtbar zu machen. Konkrete Pläne für die erste schwule Parlamentariergruppe habe man allerdings noch nicht geschmiedet, sagt Mistol. "Aber die Periode dauert ja auch noch vier Jahre", fügt er an.
Gegenüber der Deutschen Presseagentur äußerte Mistol am Dienstagvormittag die Hoffnung, dass sich weitere Abgeordnete der Gruppe anschließen. Er erklärte: "Wir nehmen auf Anfrage auch gerne weitere Kollegen in die Gruppe auf."