Landtag

Fördergelder für sozialen Wohnungsbau reichen nicht aus


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Mehr als 690 Millionen Euro Wohnraumförderung wurden im vergangenen Jahr in Bayern ausgeschüttet - viel Geld, aber nur ein Bruchteil dessen, was im Freistaat für Bauprojekte beantragt wurde. (Illustration)

Von dpa

Die bayerischen Fördergelder für den Bau von neuen Sozialwohnungen reichen nicht ansatzweise aus, um die eingehenden Anträge aus den Regierungsbezirken zu bedienen. Nach Angaben des Bauministeriums gingen im Jahr 2024 bei den Bewilligungsstellen Förderanträge in Höhe von 1,865 Milliarden Euro ein. Dem gegenüber stehen ausgeschüttete Gelder von etwas mehr als 690 Millionen Euro - was in etwa 37 Prozent entspricht.

Allein von der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim wurde der verfügbare Fördertopf deutlich überzeichnet - sie reichte Förderanträge in Höhe von mehr als 704 Millionen Euro ein - das entspricht 102 Prozent. Auf BayernHeim entfielen den Angaben zufolge 14,29 Prozent der Förderbeträge aus der Wohnraumförderung. Auf weitere kommunale Wohnungsbaugesellschaften entfallen 28,72 Prozent der Gesamtfördersumme (knapp 198 Millionen Euro).

Mit dem Geld konnten den Angaben zufolge 2.649 Wohnungen gefördert werden - mit 866 die meisten davon in Oberbayern, gefolgt von Mittelfranken (523), Schwaben (424), Niederbayern (261), Oberfranken (257), Oberpfalz (236) und Unterfranken (82). Darüber hinaus wurden für den Bau von 2.675 Wohnungen Zustimmungen zum vorzeitigen Baubeginn erteilt, auch wenn sie im abgelaufenen Jahr keine Fördergelder mehr erhalten haben.

Aus Sicht der Grünen im Landtag zeigen die Zahlen, dass das Förderkonzept den Anforderungen nicht mehr gerecht wird - es müsse daher auf neue, sichere Beine gestellt werden, sagte der wohnungsbaupolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Mistol, der Deutschen Presse-Agentur in München. Nach der Fusion der drei staatlichen Wohnbaugesellschaften BayernHeim, Stadibau und Siedlungswerk Nürnberg zu einer Finanzholding eröffne sich genau dafür eine Chance: ein neu aufgelegter Immobilienfonds.

"Dieser Fonds schafft eine Win-win-Situation für alle Seiten. Für den angespannten Wohnungsmarkt bedeutet das: Luft zum Atmen. Es können wieder Fördergelder fließen, der Bestand kann saniert und endlich neue bezahlbare Wohnungen gebaut werden", betonte Mistol. Für die Investorinnen und Investoren heiße das: "Ihr Geld wird gesellschaftlich sinnvoll und risikoarm angelegt, ohne dass der Kapitalmarkt es auffrisst."

Nach den Antworten Mistols offenbarten die Zahlen des Ministeriums aber noch mehr: "Wir können davon ausgehen, dass im laufenden Jahr noch erheblich mehr Anträge auf Förderung eingehen werden. Viele Projekte sind in der Pipeline." Staatsregierung und Landtag seien daher dringend aufgefordert, die Förderkulisse so zu stärken, dass in den nächsten Jahren viele Wohnungen nicht nur geplant, sondern auch gebaut und bezogen werden könnten.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.