Straubing schlägt Potsdam
NawaRo verbessert seine Ausgangslage im Playoff-Rennen
21. Februar 2016, 1:01 Uhr aktualisiert am 21. Februar 2016, 1:01 Uhr
Mit den drei Punkten gegen den SC Potsdam verbessert NawaRo Straubing seine Ausgangslage im Rennen um die Playoff-Plätze.
Um die Wichtigkeit dieses Sieges zu sehen, musste man am Samstagabend in den letzten Zügen der Bundesligapartie zwischen NawaRo Straubing und dem SC Potsdam nur auf Guillermo Gallardo, den Trainer der Heimmanschaft, schauen. Von Punkt zu Punkt wurde sein Jubel intensiver, als der Matchball verwandelt wurde, kannte die Freude bei Gallardo und seinem Team keine Grenzen mehr. Mit 3:1 setzte sich der Aufsteiger am Ende durch und gewann nach zuletzt sechs Niederlagen am Stück wieder einmal.
Rückstand verkürzt
"Die Erleichterung ist riesengroß, da fällt uns schon ein Stein vom Herzen. Die drei Punkte waren sehr wichtig für uns", sagte Libera Michaela Bertalanitsch nach dem Spiel und bekam das Grinsen dabei gar nicht mehr aus dem Gesicht. Durch den Sieg hat sich die Ausgangslage für den Aufsteiger im Rennen um die Pre-Playoffs damit stark verbessert. Mit nun 24 Punkten auf dem Konto wurde der Rückstand auf Hamburg und Aachen auf drei Zähler verkürzt, wobei Straubing noch ein Spiel weniger absolviert hat.
"Wir haben jetzt noch drei Spiele und es ist alles offen", sagte Michaela Bertalanitsch. Der Sieg sei gerade auch deshalb so wichtig gewesen, "um uns den Druck ein wenig zu nehmen". Da NawaRo ein vergleichsweise leichtes Restprogramm hat, sind die Chancen auf die Playoffs nach dem Sieg über Potsdam wieder sehr gut. Mit dem VCO Berlin und den VolleyStars Thüringen trifft man auswärts auf das Tabellenschlusslicht und den -vorletzten. Dazwischen empfängt man die Roten Raben Vilsbiburg in Straubing zum letzten Heimspiel der Hauptrunde.
"Der Kaiser" Guillermo Gallardo
Gallardo hatte die drei Punkte gegen Potsdam nicht unbedingt eingerechnet. Das Erreichen von Platz zehn bezeichnet er als "immer noch sehr schwierig". Seine Devise: "Wir gehen weiter Schritt für Schritt. Das nächste Spiel ist in Berlin, da müssen wir auf jeden Fall drei Punkte holen." Und dann fügte er in bester Franz-Beckenbauer-Manier noch hinzu: "Dann schau'n mer mal, was am Ende dabei rauskommt."
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Ein wichtiger Faktor gegen Potsdam waren einmal mehr die 986 Zuschauer in der turmair-Volleyball-Arena. "Das Publikum hat in den schwierigen Momenten der Mannschaft wirklich geholfen. Deshalb ist der Sieg in erster Linie auch für die Fans", sagte Gallardo. Tatsächlich musste Straubing einige schwierige Momente durchstehen, lief in jedem Satz einem Rückstand hinterher. Doch die Niederbayerinnen behielten die Ruhe und zogen weiter ihr Spiel durch. "Genau das habe ich den Mädels in der Vorbereitung mit auf den Weg gegeben, dass wir gegen Potsdam nie aufhören dürfen und immer weiter mutig spielen müssen", sagte Gallardo anschließend.
Faktor Fans
Michaela Bertalanitsch meinte: "Wir waren in jedem Satz zurück, haben aber immer bis zum Schluss gefightet. Wenn du dann noch das Publikum hinter dir hast, dann gibt dir das einen Adrenalinschub und pusht dich noch mehr." Auch an den Satzenden, wo man in den vergangenen Spielen oft das Glück nicht auf seiner Seite hatte, behielten die NawaRo-Mädels dieses Mal die Nerven. "Wir haben uns auf dem Feld gegenseitig geholfen und uns aufgebaut. So haben wir in den entscheidenden Momenten auch endlich einmal die wichtigen Punkte gemacht", erklärte die Libera.
Für sie selbst hat sich die Rolle in den letzten beiden Spielen verändert. Eigentlich teilt sie sich mit Kristen Hahn die Aufgaben als Libera. Sie selbst steht bei gegnerischem Aufschlag auf dem Feld, Kristen Hahn bei eigenem. Weil die Amerikanerin aktuell aber an der Hand verletzt ist, muss Michaela Bertalanitsch beide Parts übernehmen. "Ich hatte dadurch viel mehr Verantwortung, was nicht immer leicht ist", sagt sie selbst dazu, "aber natürlich versuche ich alles, um dem Team zu helfen." Das will sie nun auch in den nächsten drei Spielen machen, um am Ende unter den ersten zehn in der Tabelle zu stehen und in die Pre-Playoffs einzuziehen.