Superstar Stoch nicht zu schlagen

Wellinger fliegt zu Silber


Andreas Wellinger aus Deutschland.

Andreas Wellinger aus Deutschland.

Von Sven Geißelhardt

Bei den Olympischen Winterspielen ist auf Skispringer Andreas Wellinger Verlass. Nach Gold von der Normalschanze lässt der 22-Jährige Silber von der Großschanze folgen. Einen Tick besser ist der Pole Kamil Stoch, der zu seinem dritten Olympiasieg fliegt.

Pyeongchang - Für Andreas Wellinger gehen die traumhaften Tage von Pyeongchang weiter. Eine Woche nach seinem Gold-Coup von der Normalschanze flog der 22 Jahre alte Überflieger am Samstag bei den Olympischen Winterspielen auf der Großschanze zu Silber. Nur der polnische Superstar Kamil Stoch war diesmal nicht zu schlagen. Der Vierschanzentourneesieger holte nach dem Doppelsieg von Sotschi schon sein drittes Gold. Bronze ging an den Norweger Robert Johansson.

Richard Freitag als bislang bester DSV-Springer in diesem Winter verpasste als Neunter erneut deutlich eine Medaille und war gar nur drittbester Deutscher. Denn Karl Geiger landete auf Platz sieben, für Markus Eisenbichler reichte es zu Rang 14. Damit waren alle vier Deutsche unter den Top 15, was Hoffnung für das Teamspringen macht. Nur die Norweger waren mit vier Springern unter den ersten Zehn als Mannschaft noch stärker.

Dritte Medaille in Wellingers Karriere

Wellinger kann nach seinem nächsten Edelmetall bereits auf eine stattliche Olympia-Ausbeute verweisen. Es war trotz seines jungen Alters schon die dritte Medaille seiner Karriere - und das muss noch nicht das Ende gewesen sein. Schließlich wartet am Montag (13:30 Uhr MEZ) noch der Teamwettbewerb, den Wellinger und Co. vor vier Jahren gewonnen hatten. Der Bayer ist jedenfalls rechtzeitig zu den Olympischen Winterspielen in Top-Form.

"Wenn man schon einen Olympiasieg hat, muss man sich nicht fürchten", hatte Coach Werner Schuster geraten. Und entsprechend trat Wellinger auch auf. Schon im ersten Durchgang landete er nach 135,5 Metern und belegte damit den dritten Platz hinter Stoch und dem Österreicher Michael Hayböck, dem bei guten Windverhältnissen der weiteste Satz auf 140 Meter gelang.

Andere Sieganwärter hatten indes schon im ersten Durchgang ihre Chancen auf eine Medaille fast verspielt, wie etwa Freitag als Elfter oder Daniel Andre Tande auf Platz 15. Da nützte dem Norweger im zweiten Durchgang auch ein 138,5-Meter-Sprung nichts mehr - am Ende war er Vierter.

Wellinger liefert eindrucksvoll ab

In umgekehrter Reihenfolge musste Wellinger von den Top Drei als Erster vorlegen - und er lieferte eindrucksvoll ab. Mit 142 Metern setzte er die Konkurrenz unter Druck. Hayböck fiel danach auf Platz sechs zurück, doch Stoch hielt dagegen. 136,5 Meter bei schlechteren Windverhältnissen reichten zu Gold.