Überblick

Wechsel nach Saudi-Arabien: Ronaldos 500-Millionen-Abstieg in die sportliche Bedeutungslosigkeit

Diese Rekordsumme soll der Superstar innerhalb von nur zwei Jahren beim Saudi-Klub Al-Nassr verdienen. Allerdings versinkt der Portugiese damit endgültig in der sportlichen Bedeutungslosigkeit.


Mit dem nötigen Kleingeld ist offenbar alles möglich - auch der Wechsel eines Superstars wie Cristiano Ronaldo nach Saudi Arabien.

Mit dem nötigen Kleingeld ist offenbar alles möglich - auch der Wechsel eines Superstars wie Cristiano Ronaldo nach Saudi Arabien.

Von AZ

Cristiano Ronaldo lächelte, natürlich tat er das.

Mit dem blau-gelben Trikot des saudischen Topklubs Al-Nassr in der Hand posierte der alternde Weltstar für erste Fotos aus seinem neuen Leben in der Wüste, soeben war der gerade noch arbeitslose CR7 als globaler Topverdiener ins Berufsleben zurückgekehrt.

Der einzige Haken: Sportlich versinkt der Altstar ab sofort in der Bedeutungslosigkeit. . .

"Ich möchte meine Karriere auf dem höchsten Level beenden, in Würde und bei einem guten Klub", hatte Ronaldo noch 2015 in einem Interview getönt.

Später lästerte er sogar einmal über den Spanier Xavi, dieser spiele in Katar und habe "keine Relevanz" mehr. Nun zieht es Ronaldo selbst in eine Liga, die international kaum Beachtung fand.

Dafür stimmt aber - wenig überraschend - das Geld. "Historisch! CR7 unterschreibt den größten Sport-Vertrag der Geschichte und kassiert 500 Millionen Euro für zwei Jahre", titelte die portugiesische Sportzeitung "A Bola" am Silvestermorgen.

Genaue Zahlen gibt es freilich nicht, außer die der Vertragslaufzeit bis 2025. Ronaldos reines Jahresgehalt soll bei rund 200 Millionen Euro liegen, hinzu kommen Sponsoreneinnahmen. Zudem wird erwartet, dass Ronaldo Botschafter für Saudi-Arabiens Bewerbung um die WM 2030 wird.

Für das wegen seiner Menschenrechtsverstöße hochumstrittene Königreich ist der Transfer auf jeden Fall ein Hauptgewinn. "Hier wird mehr als nur Geschichte geschrieben. Dies ist eine Verpflichtung, die nicht nur unseren Klub zu noch größerem Erfolg inspirieren wird, sondern auch unsere Liga, unsere Nation und künftige Generationen, Jungen und Mädchen, dazu inspirieren wird, die beste Version ihrer selbst zu sein", teilte Al-Nassr mit.

Ronaldo wird sich umstellen müssen. Nach Stationen bei Topklubs wie Manchester United, Juventus Turin und vor allem Real Madrid spielt er nun an der Seite kaum bekannter Profis - und nicht einmal in der asiatischen Champions League.

Die Alternative wäre wohl ein Wechsel in die USA gewesen, Sporting Kansas City soll stark interessiert gewesen sein. Sein Berater soll zuvor in allen Top-Ligen angeklopft haben, auch beim FC Bayern, Borussia Dortmund und sogar bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt, wie Klubboss Axel Hellmann zuletzt verriet. Niemand schlug zu. Zu teuer, zu launisch, zu wenig Zukunft.

Also ging es in ein Land mit zweifelhaftem Ruf. In Saudi-Arabien gilt die Todesstrafe, Frauenrechte wurden erst in den vergangenen Jahren eingeführt. Ihre Petrodollar steckt die Regierung in Sportwashing, holte etwa die Rallye Dakar oder die Formel 1 ins Land.

Und nun auch noch Ronaldo.