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Jawoll, Jacobacci! Kapitän Lex lobt den Löwen-Trainer nach seinem Premierensieg

1860 besiegt das formstarke Erzgebirge Aue dank einer fulminanten Leistung mit 3:1. "Die Tore, die wir herausgespielt haben, waren fantastisch", schwärmt Sechzigs neuer Chefcoach. Lob von Kapitän Lex


Maurizio Jacobacci feierte gegen Aue den ersten Sieg als Löwen-Coach ein.

Maurizio Jacobacci feierte gegen Aue den ersten Sieg als Löwen-Coach ein.

Von Matthias Eicher

München/Aue - Seine Premiere ging gründlich in die Hose. Die beiden Unentschieden in Duisburg und gegen Elversberg waren zumindest phasenweise aller Ehren wert.

Im vierten Versuch heißt es nun: Jawoll, Jacobacci!

3:1 bei Erzgebirge Aue, der TSV 1860 hat unter seinem neuen Trainer Maurizio Jacobacci seinen ersten Sieg gelandet. Und was für einen! "Meine Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt", sagte der 60-Jährige und zeigte sich "sehr, sehr stolz", denn: "Die Tore, die wir herausgespielt haben, waren fantastisch!" 1860 habe sogar "schon bis zur Pause viel mehr Tore erzielen können".

Wie bitte? Kann es tatsächlich sein, dass monatelang verunsicherte Löwen eines der zuletzt besten Drittliga-Teams (vier Siege aus fünf Spielen) an die Wand spielten? Ja! "Es macht keinen Spaß, wenn du wochenlang zurecht nur auf die Fresse kriegst, weil wir es ergebnistechnisch nicht hinbekommen haben. Von daher ist es einfach nur Freude und Erleichterung", meinte Kapitän Stefan Lex.

Der Coach hat Lex und den Löwen neue Überzeugung eingehaucht. Der 33-Jährige legte mit einem Doppelpack und einem Assist einen bärenstarken Auftritt hin, der nur durch eine einzige Tatsache geschmälert wurde, wie er nach einem vergebenen Alleingang erkannte: "Ich hätte ein Tor mehr schießen müssen." Nun gut, im zweiten Durchgang hatte 1860 eine Auer Drangphase überstehen müssen.

Viel wichtiger als ein Lex-Dreierpack ist die Tatsache, dass der Trainer seine "Winner-Mentalität" auf das Team übertragen konnte: "Man sieht", so Lex, "dass Jacobacci einen guten Drive reingebracht hat, den wir etwas verloren hatten. Wenn ein neuer Trainer kommt und neue Ansätze reinbringt, kommst du natürlich über kleinere Erfolgserlebnisse zurück in die Spur."

Ein von Beginn an fulminanter Auftritt lässt erahnen: 1860 ist zurück in der besagten Spur. Der verletzte Sechser Tim Rieder brachte es im BR auf den Punkt: "Die Mannschaft wirkt gefestigter. Man merkt, dass die Mannschaft lebt, dass sie kämpft und wir uns auch nicht unterkriegen lassen." Albion Vrenezi ergänzte, was wohl für (fast) jeden Fußball-Profi eminent wichtig ist, um seine bestmögliche Leistung zu bringen: "Wir haben wieder Spaß!" Der Lohn: Die Sechzger durften sich nach vollbrachter Arbeit vor den mitgereisten Anhängern frenetisch bejubeln lassen. Die Spieler müssen selbstredend mitziehen, wenn ein neuer Übungsleiter antritt, doch das Rieder-Lob darf sich Jacobacci getrost auf die Fahnen schreiben.

In der Tabelle ist der TSV 1860 nun mit 40 Zählern auf Rang acht geklettert. Die Gratulation zum Klassenerhalt sei also erlaubt. Über den Rückstand auf Relegationsrang drei wollen wir dagegen vorerst keine Worte verlieren: Zu einer weiß-blauen Aufholjagd fehlt schlicht noch der Beweis, dass 1860 auch über viele Wochen konstant punkten kann. Lex: "Wir müssen jetzt unsere Leistung konservieren, dann können wir in der Liga viele Mannschaften schlagen."

Wie oft die Sechzger wohl noch "Jawoll" rufen dürfen?