Überblick

Handeln, nicht predigen


Die bayerischen Streithähne: Sadio Mané (l.), der Leroy Sané nach dem Spiel bei Manchester City handgreiflich angeht.

Die bayerischen Streithähne: Sadio Mané (l.), der Leroy Sané nach dem Spiel bei Manchester City handgreiflich angeht.

Von Matthias Kerber

MEINUNG

Matthias Kerber

Der Sportchef der AZ über den

Bayern-Eklat in der Kabine.

sport@abendzeitung.de

München - Was haben die Bayern-Bosse bei der Trainerbank-wird-Feuerstuhl-Aktion nicht alles schwadroniert: Dass Julian Nagelsmann die Kabine verloren hätte und man ihm deshalb die Buchstaben E und x vor die Berufsbezeichnung Bayern-Trainer habe verpassen müssen. Nun, in ebendieser - mit großen Egos gefüllten - Kabine, in der jetzt Neu-Coach Thomas Tuchel die Hoheitsrechte hat, ist es nach dem 0:3-Tiefschlag bei Manchester City zum handfesten Eklat gekommen. Sadio Mané hat seinen Disput mit Leroy Sané nicht nur mit bitteren Worten, sondern schlagfertigen Argumenten ausgetragen. Eine Entgleisung, die man nicht mit Emotionalität klein- oder wegreden kann. Alle Bayern-Entscheider - vom Trainer über den Sportvorstand, den Vorstandsvorsitzenden bis hin zum Präsidenten - waren gezwungen, "Eier" (berühmtes Originalzitat Oliver Kahn) zu zeigen, zu beweisen, dass sie kein "weichgespültes Pack" (berühmtes Originalzitat Nagelsmann) sind. Mané wurde vorläufig suspendiert. Eine richtige, eine nötige Entscheiung, sonst hätten sie zusammen die Kabine wirklich verloren - und alle Saisonziele gefährdet. In dieser Kabine musste gehandelt, nicht gepredigt werden.