Ehrung als Ansporn
Freund erster "DSV-Skisportler des Jahres"
29. Oktober 2015, 19:51 Uhr aktualisiert am 29. Oktober 2015, 19:51 Uhr
Severin Freund hat nach dem erfolgreichsten Winter seiner Karriere noch lange nicht genug. Vor allem bei der Vierschanzentournee will Deutschlands Top-Skispringer eine offene Rechnung begleichen.
Den ersten Siegerpokal durfte Skisprung-Weltmeister Severin Freund schon drei Wochen vor dem Saisonauftakt beim Heim-Weltcup in Klingenthal in Empfang nehmen. Der Gewinn der Premieren-Wahl zum "DSV-Skisportler des Jahres" war Lohn für einen außergewöhnlichen Winter mit zweimal Gold und einmal Silber bei der WM in Falun sowie dem Triumph im Gesamt-Weltcup.
"Schöne Belohnung"
"Das ist eine schöne Belohnung und der letzte Abschluss, bevor es in die neue Saison geht. Die Motivation ist zwar schon da, aber es ist so ein bisschen ein emotionaler Auftakt für den Winter", sagte Freund am Donnerstag bei der Einkleidung der Asse des Deutschen Skiverbands (DSV) in Herzogenaurach.
Die Erfolge der Vorsaison sind immer noch präsent und sollen dem deutschen Topspringer auch in den kommenden Monaten Flügel verleihen. "Das sind die Momente, für die man den Sport betreibt. Sie treiben einen an", erklärte der Team-Olympiasieger.
Die WM-Medaillen und die Große Kristallkugel, die Freund als erster DSV-Skispringer seit Martin Schmitt vor 15 Jahren mit nach Hause nehmen durfte, hat er in seinem Wohnzimmer immer vor Augen. Nun kommt der Pokal für den besten deutschen Skisportler hinzu. "Er bekommt einen schönen Platz in der Wohnung", kündigte der strahlende Sieger der erstmals unter allen DSV-Athleten durchgeführten Umfrage an.
Weiter hungrig auf Erfolge
Obwohl Freund in den vergangenen Jahren fast alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, ist er immer noch hungrig auf sportliche Erfolge. Der Fokus im kommenden Winter liegt natürlich auf der Vierschanzentournee, bei der er bisher immer hinter seinen Erwartungen blieb. "Da habe ich für mich selber noch was gutzumachen. Dafür habe ich im Sommer einiges getan", berichtete Freund.
Nach einem ausgedehnten Urlaub in Thailand und Myanmar hat er die Vorbereitung mit der gewohnten Akribie absolviert und sieht sich für die bevorstehenden Schanzenduelle bestens gerüstet. "Ich denke nicht, dass es die letzte erfolgreiche Saison war. Ich will auf diesem Weg bleiben", meinte der Bayer.
Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz im Sommer-Grand-Prix deutete er bereits an, dass mit ihm auch 2015/16 zu rechnen ist. Im eigenen Team ist Freund ohnehin das Maß aller Dinge. "Der Abstand bei den deutschen Meisterschaften war mir schon zu groß", stellte Bundestrainer Werner Schuster fest. Und Andreas Wellinger meinte: "Severin ist extrem zielstrebig. Er ist mein Vorbild. Er hat viel erreicht und will trotzdem immer weitermachen. Da kann man sich eine Scheibe abschneiden."
Schuster hofft, dass Freund in den zwei geplanten Lehrgängen vor dem Saisonauftakt den Rest der Truppe mitzieht. Das Aufgebot für Klingenthal hat er entgegen seiner Gewohnheit schon drei Wochen zuvor benannt. Neben Freund sollen die Team-Olympiasieger Wellinger, Marinus Kraus und Andreas Wank, der momentan angeschlagene Richard Freitag sowie Stephan Leyhe vom 20. bis 22. November gleich wieder für Euphorie sorgen.