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Die Lex Lex: Läuft es bei ihm, läuft es bei 1860
4. April 2023, 16:45 Uhr
Mit dem Lexi ist es so eine Sache bei den Löwen. Es scheint da eine Gesetzmäßigkeit zu geben: Das Wirken von Sechzger-Kapitän Stefan Lex steht in einem ziemlich direkten Zusammenhang mit der Gesamtleistung der Sechzger. Oder mit einfachen Worten: Läuft es bei Lex, läuft es bei den Löwen.
So geschehen zuletzt beim souveränen 3:1-Auswärtssieg bei seinem Ex-Klub FC Ingolstadt, als Lex seinen TSV 1860 per Doppelpack auf die Siegerstraße brachte - und damit das gestrige Aus von Schanzer-Cheftrainer Guerino Capretti einleitete. So geschehen auch bereits zwei Wochen zuvor im Erzgebirge, wo Sechzig Aue mit demselben Ergebnis besiegte. Wer dabei doppelt traf? Natürlich: Es war Lex.
Doch nicht nur das: Blickt man auf sämtliche der inzwischen fünf Saisontore und acht Assists des Erdingers, kann man Erstaunliches beobachten: Zwölf seiner 13 Scorerpunkte steuerte der Offensivmann bei Löwen-Siegen bei, einen beim 1:1 gegen RW Essen.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass die eigenen Spieler bei Siegen mehr Tore schießen, da in der Regel schlicht mehr Treffer erzielt werden als bei Pleiten. Und dennoch kommt man nicht umhin, die nicht nur einmal sehr zutreffende Lex (Lateinisch für "Gesetz") festzustellen: Läuft es bei Lex, läuft es auch bei den Löwen: Die Lex Lex sozusagen.
"Toreschießen ist immer schön, auch wenn ich kein klassischer Torjäger bin, nie war und nie sein werde", meinte der weißblaue Matchwinner nach dem Spiel in dem Wissen, dass seine Kernkompetenz eher Verteidiger schwindlig spielen und Vorlagen liefern ist: "Aber trotzdem ist es natürlich schön, ein Tor zu schießen - oder auch zwei."
Lex ist lange genug ein Löwe, um zu wissen, dass ihm in den Augen so manches Anhängers zum Goalgetter neben einer entsprechenden Physis auch öfter der Killer-Instinkt fehlt. Und dennoch liefert er seit Jahren in aller Regelmäßigkeit Tore und Assists, obwohl im Giesinger Kosmos freilich keine Grenzen nach oben gesetzt sind.
Sein Satz für's Phrasenschwein nach dem Sieg der Sechzger an seiner alten Wirkungsstätte, wo er vor neun Jahren seinen ersten Profitreffer (gegen 1860) erzielt hat: "Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Stadion getroffen habe, aber ich freue mich auch, wenn ich in anderen Stadien treffe."
In gepflegtem Bairisch fordert er von der gesamten Löwen-Mannschaft und gewiss nicht zuletzt von sich selbst, dass 1860 solche Leistungen "am besten jede Woche" bringen müsse.
Nicht zu unterschlagen gilt es selbstverständlich, dass es sich beim souveränen Sieg des TSV 1860 nicht nur um eine Lex-Show handelte: Joseph Boyamba glänzte als dreifacher Vorbereiter, die Defensive hielt mit Ausnahme des Gegentreffers fast alles vom eigenen Tor weg und auch im Vorwärtsgang lieferten sämtliche Giesinger eine starke Vorstellung ab. Kollektive Mannschaftsleistung nennt man das heutzutage, aus der neben Lex und Boyamba auch Youngster Marius Wörl durch sein nimmermüdes und schnörkelloses Spiel nach vorne herausstach. Nur der Premierentreffer war dem Junglöwen einmal mehr nicht vergönnt.
Wohl nicht nur Vereinskollege Jesper Verlaat möchte, dass die Lex Lex auch über das Saisonende hinaus Bestand hat. "Wenn er so weitermacht, darf er gerne noch ein Jahr weitermachen", sagte der Niederländer über den kickenden Löwen-Fan im Trikot des eigenen Herzensvereins, der im Sommer seine Karriere beenden wollte- Und zu dem Lexschen Wirken vor dem gegnerischen Tor sagte Verlaat: "Das hilft uns allen. Man hat gesehen, was er für ein wichtiger Spieler ist."