Überblick
Bum-Bum-Benji: Bei Pavard stehen die Zeichen auf Verlängerung
12. März 2023, 17:30 Uhr aktualisiert am 12. März 2023, 19:40 Uhr
Erst das Volley-Tor im Stile Cristiano Ronaldos, dann die geballte Faust, die Benjamin Pavard vor der Fankurve immer wieder aufs Bayern-Logo hämmerte.
Es war in jeder Hinsicht ein famoser Auftritt des 26-jährigen Franzosen beim 5:3-Erfolg im Derby gegen den FC Augsburg - und das nächste Bekenntnis zu den Münchnern. Schon beim Champions-League-Erfolg unter der Woche gegen Paris Saint-Germain, als der gesperrte Pavard auf der Tribüne und später auf dem Rasen emotional mitfeierte, hatte er seine Verbundenheit zu Bayern ausgedrückt. Nun legte der Verteidiger nach. Sein erster Doppelpack im 150. Pflichtspiel für Bayern rundete Pavards Auftritt ab. Bum-Bum-Benji.
Was für eine Gala!
"Ich bin sehr glücklich. Für mich sind zwei Tore top, ich mag Volleys sehr gerne", sagte Pavard: "Das Team hat hart gearbeitet im Spiel gegen Paris. Es war heute ein sehr gutes Spiel, obwohl viele müde waren. Umso besser, dass wir gewonnen haben."
Dazu trug Pavard mit seinen beiden Volley-Treffern (19. und 35. Minute) maßgeblich bei, insgesamt zeigte er eine super Leistung, verlor keinen einzigen Zweikampf. "Ich freue mich wirklich, dass Benji es so gut macht. In den letzten vier bis sechs Wochen ist er einer der herausragenden Spieler hier bei uns", schwärmte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Vergessen sind die tristen Tage im Herbst und Winter, als Pavard laut und öffentlich über einen Wechsel nachdachte. In der aktuellen Form ist unverzichtbar für das Team von Trainer Julian Nagelsmann. Eine Vertragsverlängerung über 2024 hinaus wäre logisch und verdient.
"Er kommt jeden Tag mit einem Lächeln zum Training. Er freut sich, arbeitet, ist gut drauf und in guter Form", so Salihamidzic. "Alles andere werden wir sehen."
Nach AZ-Informationen ist ein neuer Bayern-Vertrag wahrscheinlich, beide Seiten wollen zusammen weitermachen. "Ich glaube, das sieht Hasan selber, dass Benji eine gute Performance abruft, dass er immer gewinnen will. Jetzt hat er auch Tore geschossen", sagte Nagelsmann. "Er hat auch in der Champions League in Paris sehr gut gespielt. Und ich weiß, dass er sich extrem wohlfühlt im Trainerteam, dass er sich da gut aufgehoben fühlt."
Ein Plädoyer des Trainers, der Pavard seit einigen Wochen als rechten Part der Dreierkette einsetzt. Diese zentrale Rolle gefällt dem Franzosen, sein Selbstvertrauen ist in nahezu jeder Szene zu erkennen. Das begeistert auch die Kollegen. Landsmann Dayot Upamecano verpasste Pavard nach dessen spektakulärem Tor zum 3:1 gleich den Spitznamen "Pavarinho".
Es läuft einfach bei den Münchnern. Salihamidzic resümierte mit Blick auf das Weiterkommen in der Champions League gegen PSG. "Eine sehr gute Woche." Die wurde sogar noch besser, weil Borussia Dortmund im Derby bei Schalke 04 patzte und nur 2:2 spielte (siehe S. 19)i.
Nagelsmann gab dennoch den Mahner. "Wir können uns nicht ausruhen, die Liga ist eng. Dann ist die Auslosung für die Champions League - und der Pokal. Der April, in dem wir acht oder neun Spiele haben, wird ein sehr spannender Monat."
In dem die Münchner freilich etwas besser verteidigen müssen als gegen Augsburg. "Drei Tore sollten wir nicht kassieren", sagte Jamal Musiala, "wir sind sauer darüber". Auch für Nagelsmann war dies "etwas unnötig". Dennoch überwog das Positive. "Wir können jetzt etwas durchatmen und dann geht es nächste Woche weiter", sagte Joshua Kimmich.
Am Mittwoch startet die Vorbereitung aufs Spiel in Leverkusen am Sonntagabend. Pavard trainiert bis dahin weiter Volleys. Maximilian Koch