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Boyamba ist das Sinnbild für Sechzigs kleine Wiederauferstehung

Boyamba wird mit seinem Tor gegen Elversberg zum Sinnbild für Sechzigs kleine Wiederauferstehung. "Wir haben einen guten Draht", sagt er über Neu-Trainer Jacobacci und kritisiert die Vorgänger.


Danke für das Vertrauen, Trainer: Offensiv-Löwe Joseph Boyamba (l.) und der neue 1860-Chefcoach Maurizio Jacobacci klatschen sich nach dem Ausgleichstor zum 1:1 gegen Tabellenführer SV Elversberg ab.

Danke für das Vertrauen, Trainer: Offensiv-Löwe Joseph Boyamba (l.) und der neue 1860-Chefcoach Maurizio Jacobacci klatschen sich nach dem Ausgleichstor zum 1:1 gegen Tabellenführer SV Elversberg ab.

Von Matthias Eicher

München - Stürmer Joseph Boyamba hat es schon wieder getan. Wie schon bei der bitteren Punkteteilung beim MSV Duisburg (2:2) traf der Angreifer des TSV 1860 ins Tor - nach seinem Treffer im Duell mit Spitzenreiter Elversberg lief er direkt in die Arme seines neuen Trainers.

"Wir haben einen guten Draht", sagte der Sommer-Neuzugang Boyamba über Maurizio Jacobacci, den Frühlings-Neuzugang auf der Trainerbank: "Er gibt mir meinen Raum, mich zu entfalten und das tut mir gut." Vorgänger Michael Köllner hatte dem torgefährlichen Offensivspieler anstelle seines Vertrauens zumeist einen Platz auf der Ersatzbank gegeben.

Nun steht Boyamba sinnbildlich für die plötzliche Transformation der Giesinger nach Elversbergs "Machtdemonstration" (Zitat Jacobacci) in der ersten halben Stunde. Er traf mit seiner Halbfeldflanke glücklich, aber gekonnt ins Tor und weckte damit nicht nur sich selbst, sondern auch seine Teamkameraden auf. Fortan agierte nahezu jeder Sechzger auf dem Spielfeld eine Klasse besser, die Köpfe gingen hoch und die Löwen-Brust wurde breit.

Es ist genau jene Geschichte, wie man sie schon zigfach nach einem Trainerwechsel erzählen konnte: Neuer Chefcoach. Unglücklicher Spieler, der unter seinen Erwartungen geblieben war. Ein Klaps auf den Hintern und ein paar aufbauende Worte und schon läuft es wieder. Vereinsname, Trainer und Spieler beliebig austauschbar.

Im Falle Boyamba, Jacobacci und 1860 besagen die Zahlen Folgendes: Zwei seiner vier Saisontreffer erzielte der gebürtige Troisdorfer in den letzten beiden Spielen. Zuvor waren es zwei in 21 Partien, in denen er öfter eingewechselt wurde, als von Beginn an aufzulaufen. Einmal hatte ihn Köllner gar nicht erst in den Kader berufen. Kein Wunder, dass der Spieler die letzten Wochen des nicht allzu wohlgelittenen Trainers Köllner und die Interimsphase von Günther Gorenzel mit nur zwei Punkten aus vier Spielen als "wild" bezeichnete.

Boyamba kritisierte: "Es kamen immer wieder andere Spieler, andere Aufstellungen. Wenn das Konstrukt gefestigt ist, dann ist es einfacher."

"Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht", erklärte Sechzigs neuer Coach über den 26-jährigen Wirbelwind. "Ich habe ganz klar gesagt: Er ist Teil dieses Teams und wird seine Chance bekommen." Die erste davon gab es zwar auch wieder nur als Joker, doch Boyamba hatte beim verpatzten Debüt bei Viktoria Köln (0:1) als einer von nicht allzu vielen Löwen Eigenwerbung betrieben. Es folgte der Startelfeinsatz in Duisburg. "Ich habe ihm Vertrauen gegeben und er hat seine Rolle gut umgesetzt."

Das nächste Lob folgte sogleich, diesmal von einem Mitspieler. "Jo macht das sehr gut, ist gut im Spiel drin, zieht den Gegner auf sich und hat das Auge für den Mitspieler", sagte Albion Vrenezi über seinen Nebenmann, mit dem es in den restlichen Saisonspielen noch einige Verteidiger schwindlig zu spielen gilt: "Es macht wieder Spaß, wir sind alle nah beieinander und haben gute Möglichkeiten zu spielen."

Boyamba und die Blauen haben nach den beiden hoffnungsvollen, aber nicht siegreichen Auftritten freilich noch Verbesserungspotenzial. "Natürlich waren es nur zwei Punkte. Man muss schon sagen, dass wir vier hätten haben können, wenn nicht müssen", meinte der zweifache Torschütze, obwohl 1860 von den Fans gefeiert worden war. Mit Jacobaccis Vertrauen im Rücken und wiedererwachten Löwen stellt Boyamba klar: "Wenn wir so weitermachen, ist der erste Sieg nur eine Frage der Zeit."