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Bayerns Plan ohne Musiala: Zwei Stars rücken jetzt in den Fokus

Der Dortmund-Gipfel am 1. April kommt sehr wahrscheinlich zu früh für den Youngster Jamal Musiala. Thomas Müller und Leroy Sané sind nun besonders gefordert.


Leroy Sané und Thomas Müller sollen Jamal Musiala ersetzen.

Leroy Sané und Thomas Müller sollen Jamal Musiala ersetzen.

Von Maximilian Koch

München, Allianz Arena, der 1. April um 18.30 Uhr: Wird hier der Kampf um die Meisterschaft entschieden? Wird der FC Bayern erstmals seit 2012 wieder entthront?

Lothar Matthäus jedenfalls hält dieses Szenario in der ersten Partie nach der Länderspiel-Pause für möglich. "Wenn Dortmund durch einen Sieg vier Punkte davonzieht, werden sie Meister", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Wegen des Bayern-Patzers am Wochenende in Leverkusen (1:2) hat der BVB mit einem Zähler Vorsprung die Tabellenführung übernommen, das Momentum spricht ohnehin für Dortmund, denn: In den vergangenen zehn Partien hat das Team von Trainer Edin Terzic zehn Punkte auf Bayern gutgemacht. Eine meisterliche Form.

Die Frage ist: Zieht der BVB tatsächlich durch in den verbleibenden neun Spielen? Matthäus ist sich da noch nicht ganz sicher. "Es war in der Vergangenheit meistens so, dass Dortmund wacklige Knie hatte - und Bayern genau dann zur Höchstform auflief. Bayern ist für mich der Favorit, und ich glaube, sie gewinnen. Sollte es so kommen, holen sie auch den Titel." Abwarten. So inkonstant wie in dieser Saison hat man die Münchner lange nicht gesehen.

Personell gibt es auf Bayern-Seite zwei große Fragezeichen vor dem Dortmund-Gipfel. Mittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting, der in 26 Pflichtspielen dieser Saison an 21 Toren direkt beteiligt war, fällt aufgrund von Rückenproblemen weiter aus. Der 33-Jährige sagte auch die Länderspiele mit Kamerun ab.

In München kämpfen Ärzte und Physios nun darum, dass Choupo bis zum 1. April topfit wird. Das Leverkusen-Spiel hat gezeigt, wie abhängig Bayern von dem Angreifer ist.

Und ebenso von Jamal Musiala (20). Das Mittelfeldjuwel wurde von Nagelsmann in Leverkusen in der ersten Halbzeit wegen muskulärer Probleme geschont, ehe er dann doch 45 Minuten zum Einsatz kam. Einen Tag später teilten der DFB und der FC Bayern mit, dass sich Musiala einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Heißt: mindestens zwei bis drei Wochen Pause.

Musiala fällt für die Länderspiele gegen Peru am Samstag und Belgien am Dienstag aus. Und sehr wahrscheinlich auch gegen Dortmund. Ein herber Rückschlag für Bayern, Musiala ist mit seiner Dynamik und Dribbelstärke längst unverzichtbar. In dieser Bundesliga-Saison hat Musiala in 24 Partien elf Tore erzielt und weitere neun Treffer vorbereitet. Nun muss Nagelsmann wohl vorerst ohne ihn auskommen. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City am 11. April soll Musiala aber definitiv wieder dabei sein.

Wer ersetzt nun den Unersetzlichen? Plan A der Münchner sieht so aus, dass Thomas Müller (33) und Leroy Sané (27), die beide nicht von Hansi Flick für das DFB-Team nominiert wurden, gemeinsam auf der Zehnerposition agieren, abgesichert von Joshua Kimmich (28) und Leon Goretzka (28), flankiert von Alphonso Davies (22) und Kingsley Coman (26.). Ganz vorne soll Choupo-Moting stürmen, sofern der Heilungsprozess wie gewünscht verläuft.

Alternativ könnte Serge Gnabry (27) statt Sané starten. Doch anders als bei Flick liegt der Angreifer im internen Bayern-Ranking hinter Sané - und auch klar hinter Müller.