6:3 gegen Meister Berlin

Tigers siegen spektakulär


Seinen Hattrick im Spiel gegen die Eisbären Berlin perfekt macht Straubings Travis St. Denis (l.) mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 5:3 im letzten Drittel. Am Ende heißt es 6:3 für die Straubinger, die damit mit einem Erfolgserlebnis in die Deutschland-Cup-Pause gehen.

Seinen Hattrick im Spiel gegen die Eisbären Berlin perfekt macht Straubings Travis St. Denis (l.) mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 5:3 im letzten Drittel. Am Ende heißt es 6:3 für die Straubinger, die damit mit einem Erfolgserlebnis in die Deutschland-Cup-Pause gehen.

Von Stefan Wasmer

Spektakel im Auftaktdrittel, gewackelt im zweiten Abschnitt, souverän im dritten Durchgang - so lässt sich die Heimpartie gegen die Eisbären Berlin aus Sicht der Straubing Tigers zusammenfassen. Letztlich bezwang das Team von Head Coach Tom Pokel den amtierenden deutschen Meister mit 6:3 (4:2, 0:1, 2:0) und sicherte sich damit den fünften Sieg aus den jüngsten sechs Spielen sowie den vierten Dreier vor heimischem Publikum in Serie. Im Mittelpunkt des Geschehens bei den Tigers: Travis St. Denis, der seinen zweiten DEL-Hattrick erzielte, und Mike Connolly, der mit einem Doppelpack an Karl Stewart vorbeizog und nun mit 85 Treffern der zweiterfolgreichste Straubinger DEL-Torschütze ist.

Fünf Tore innerhalb der ersten zehn Spielminuten - einen derart spektakulären Start wie am Sonntag hat selbst der Straubinger Pulverturm in den vergangenen Jahren nicht häufig erlebt! Die Besucher aus Berlin nutzten das erste Powerplay der Begegnung, bekamen es dabei aber auch leichtgemacht von den Tigers, die in Unterzahl jede Zuordnung vermissen und Goalie Florian Bugl allein gegen zwei Angreifer ließen - Yannick Veilleux legte quer auf Alexandre Grenier, der ohne größere Schwierigkeiten zum 1:0 einschießen durfte (3.).

Das wirkte allerdings wie ein Weckruf für die in den ersten Wechseln der Partie etwas schläfrig daherkommenden Straubinger. Zunächst setzte Travis St. Denis den Puck aus dem Slot zum 1:1 unter die Latte, nachdem Mark Zengerle seinen Reihenkollegen mit einem brillanten Rückhandpass bedient hatte (5.), und exakt 90 Sekunden später schaltete Mike Connolly nach einem geblockten Schuss von Verteidiger Mario Zimmermann am schnellsten und traf aus der Drehung mit seiner Rückhand zum 2:1 (6.) - so schnell war das Match gedreht.

Akeson/Connolly wie zu besten Zeiten

Die Eisbären benötigten für ihre Antwort allerdings auch keine zwei Minuten. Bugl konnte einen abgefälschten Schuss von Marco Nowak nicht kontrollieren, Nationalstürmer Leo Pföderl staubte zum 2:2 ab (8.). Wiederum keine 120 Sekunden später war jedoch auch dieser Zwischenstand schon wieder Geschichte, als Jason Akeson im Powerplay einen Abschluss antäuschte, die Scheibe stattdessen aber an den zweiten Pfosten zu Connolly spielte und seinem kanadischen Landsmann damit einen frühen Doppelpack ermöglichte (10.). Dieses 3:2 erinnerte an die besten Tage des Straubinger Angriffsduos.

Erst danach machte das fleißige Toreschießen eine kurze Pause, mit offenem Visier wurde das Duell indes weiterhin geführt. Insbesondere die Tigers spielten konsequent, mit viel Zug zum gegnerischen Gehäuse und hohem Tempo nach vorne. Es war also folgerichtig, dass den Gäubodenstädtern, die ohne ihren erkrankten Kapitän Sandro Schönberger auskommen mussten, der letzte Treffer des Auftaktdrittels und damit der erste Zwei-Tore-Vorsprung des Nachmittags gehörte. Wieder waren - diesmal in Überzahl - Zengerle und St. Denis am Werk, den Querpass Zengerles durch den Slot versenkte St. Denis per Direktabnahme vom rechten Bullykreis zum 4:2 (19.).

Nach diesem wilden Schlagabtausch waren beide Mannschaften im zweiten Abschnitt wenig überraschend erst einmal darauf bedacht, kontrollierter und mit etwas weniger Risiko als noch im ersten Durchgang zu agieren. Angesichts des Rückstands waren die Eisbären jedoch gezwungen, früher oder später die Schlagzahl zu erhöhen, und mit zunehmender Dauer des zweiten Drittels wurden die Schützlinge von Cheftrainer Serge Aubin tatsächlich immer dominanter, während bei den Tigers offensiv nicht mehr allzu viel passierte. Bugl bekam nun reichlich Arbeit - und erledigte diese einmal mehr mit Bravour. In der 37. Spielminute war der 20-Jährige allerdings vollkommen machtlos, als er Frank Hördlers Rakete von der blauen Linie kaum sehen konnte und zum 3:4 aus Berliner Sicht passieren lassen musste. Damit war die Bühne für einen spannenden dritten Durchgang bereitet.

Die Ambitionen der Eisbären auf ein Comeback erhielten im Schlussabschnitt aber einen schnellen Dämpfer: Taylor Leier scheiterte zwar zunächst noch an Gäste-Keeper Tobias Ancicka, doch St. Denis stand erneut goldrichtig und verwertete den Rebound zum 5:3 (44.) - sein zweiter DEL-Hattrick beim 74. Einsatz. Endgültig auf der Siegerstraße waren St. Denis & Co. dann in der 51. Minute, als sich Luke Adam auf der linken Angriffsseite ein Herz fasste und den Puck wuchtig zum 6:3 in das kurze Eck drosch.

Mit einem guten Gefühl in die Pause

Weil die Tigers die Eisbären mittlerweile auch in der eigenen Zone gut im Griff und die Hauptstädter nichts mehr zuzusetzen hatten, geriet der Straubinger Dreier in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr. Es waren die Punkte 13, 14 sowie 15 aus den jüngsten sechs Matches für die Straubing Tigers, die folglich mit einem sehr guten Gefühl in die Länderspiel-Pause gehen dürfen.