2:2 gegen Wiesbaden
Kothers Treffer lässt SSV Jahn Regensburg hoffen
24. Mai 2024, 23:07 Uhr
Die Hoffnung des SSV Jahn auf den Zweitliga-Aufstieg lebt nach einem 2:2 (1:0) im Relegations-Hinspiel gegen Wehen Wiesbaden. Spätestens, als die Hans-Jakob-Tribüne im Jahnstadion die Mannen von Trainer Joe Enochs mit schallenden "SSV"-Rufen und einem riesigen Spruchband empfing, kam für die Relegationspartie zwischen der Jahnelf und dem SV Wehen echte Stimmung auf. Die Fans waren fest entschlossen, die - nach der Niederlage gegen Saarbrücken gedämpfte - Euphorie wiederherzustellen.
"Alles reinwerfen, Jahnelf!", forderten die Fans auf ihrem Banner. Auch Trainer Enochs hatte die Mannschaft unter der Woche aufgefordert, sich "am Riemen zu reißen". Vor 13.378 Fans gaben sich die Regensburger früh Mühe, dies in die Tat umzusetzen. Nach vier Minuten wurde Faber schön auf der rechten Seite in Szene gesetzt. Auf Höhe des Sechzehners versuchte er sich an einer Flanke, die Wehen-Keeper Stritzel gerade noch vor Ganaus und Kother abfangen konnte.
Gebhardt stark gegen Goppel
Von den Gästen war lange wenig zu sehen. Sie beschränkten sich auf Konterversuche und lange Bälle, die meist etwa 20 Meter vor dem Regensburger Tor abgefangen wurden. Und nach gut einer halben Stunde gab es Grund zum Jubel für die Rothosen. Nach einem Klärungsversuch der Wiesbadener gewann Kother in zentraler Position den Ball und steckte auf Ganaus durch. Der behielt vor Stritzler die Nerven und schob zum 1:0 für die Hausherren ein (27.). Die Gäste konnten weiterhin wenig Druck in der Offensive erzeugen. Erst ein Fehler der Jahnelf lud den SVWW zu einem Konter ein, jedoch konnte Jahn-Keeper Gebhardt spektakulär gegen Goppel klären, ehe der Schiedsrichter wegen Abseits abpfiff (33.).
Wehen Wiesbaden wechselte zur zweiten Hälfte dreifach, brachte unter anderem Hyun-ju Lee für mehr Offensivkraft. Diese angriffslustigere Einstellung zeigte sich schnell, als Agrafiotis nach einer Flanke am Fünfmeterraum zum Kopfball kam, der aber weit daneben ging (49.).
Partie in fünf Minuten gedreht
Knapp 20 Minuten später der Schock für die Jahnfans: Wiesbaden attackierte über die linke Seite und brach bis zum Fünfmeterraum durch, Breunig blockte den Abschluss, doch in der Folge schaffte es der SSV nicht, die Kugel zu klären, sodass diese bei Heußer landete, der aus kurzer Distanz ausgleichen konnte (66.). Nur fünf Minuten später folgte der nächste Nackenschlag. Der SSV war eigentlich gerade im Begriff, zu kontern, als ein ungenauer Pass zu einer Balleroberung der Gäste auf der linken Außenbahn führte. Den folgenden Schuss aus der Distanz klärte Gebhardt nur nach vorne und im Durcheinander landete das Leder beim gerade eingewechselten Iredale, der mit dem Rücken zum Tor eher zufällig per Hacke traf (71.). "Zwei unnötige Gegentore", wie Kother nach Spielende sagte.
Der Jahn reagierte wütend und erzwang mehrere Ecken. Doch sowohl Kothers Volley (75.) als auch Breunigs und Ballas Kopfbälle (76.) brachten nicht den Ausgleich. Die Jahnelf ließ sich aber nicht hängen und belohnte sich: Viet fand Kother auf der linken Seite, der täuschte einen ersten Schuss an und vollendete dann wuchtig zum Ausgleich (79.). Letztendlich belohnten sich die Regensburger aber nicht für eine, im Vergleich zum letzten Ligaspiel, verbesserte Leistung. Dank Kothers Ausgleich hat der SSV Jahn allerdings die Chance, selbst mit einem knappen Sieg im Rückspiel noch in die 2. Bundesliga aufzusteigen.
Regensburg - Wiesbaden 2:2 (1:0)
Jahn Regensburg: Gebhardt - Ziegele, Ballas, L. Breunig, Schönfelder - Geipl, Bulic - Faber (84. Hein), Viet, Kother (90.+3 Meyer) - Ganaus.
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel - Angha (46. Mockenhaupt), Mathisen, Vukotic - Goppel (82. Carstens), Fechner, Bennetts (46. La. Günther) - Heußer, Kovacevic (46. H.-j. Lee) - Agrafiotis (70. Iredale), Prtajin.
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart) - Zuschauer: 13.378 - Tore: 1:0 Ganaus (27.), 1:1 Heußer (66.), 1:2 Iredale (71.), 2:2 Kother (79.) - Gelb: Ballas (1), L. Breunig (1) / Bennetts (1), Angha (1), Mockenhaupt (1), H.-j. Lee (1).