Kampf um Stammplatz

Zahme Zehner: Gegen RB spricht mehr für Müller als für Coutinho


Mit dem Brasilianer Philippe Coutinho (links) verpflichtete der FC Bayern einen Weltstar - einen Spieler, der wie Thomas Müller seine größten Stärken auf der Zehnerposition hat.

Mit dem Brasilianer Philippe Coutinho (links) verpflichtete der FC Bayern einen Weltstar - einen Spieler, der wie Thomas Müller seine größten Stärken auf der Zehnerposition hat.

Von Guido Verstegen / Online

Thomas Müller und Neuzugang Coutinho duellieren sich beim FC Bayern um einen Stammplatz, der gegenseitige Respekt ist riesig. "Er hat den Start für mich sehr angenehm gemacht", sagt der Brasilianer.

München - Es ist ja wirklich nicht so, dass Thomas Müller (29) in der Länderspielpause gefaulenzt hätte. Von Bayern-Trainer Niko Kovac gab's für die daheim gebliebenen Profis zwar ein paar freie Tage - aber ganz ohne Training ging es nicht.

Müller etwa joggte zuhause auf dem Laufband, wie ein Foto auf seiner Instagram-Seite beweist. "Working on my calves", schrieb der Weltmeister dazu. Die Arbeit an seinen schmalen Waden (Müllers Hashtag: #spotznwadln) wird in diesem Leben allerdings nichts mehr bringen. Das weiß Müller natürlich selbst. Und deshalb postete er auch noch den vor Lachen weinenden Smiley zu dem Bild.

Thomas Müller: Mal wieder Konkurrenz auf der Zehn

Humor hat der Mann! Und so kommt man meistens leichter durchs Leben. Beim FC Bayern ist die Lage für Müller aktuell mal wieder knifflig. Wie so oft in den vergangenen Jahren, in denen sich Müller dann aber doch stets gegen die Konkurrenz behauptete.

Mit dem Brasilianer Philippe Coutinho (27) wurde ein Weltstar verpflichtet, ein Spieler, der wie Müller seine größten Stärken auf der Zehnerposition hat. Deshalb wird in den kommenden Wochen und Monaten - im Normalfall - auch nur einer der beiden in der Startformation stehen.

Philippe Coutinho: Körperlich noch nicht in Bestform

"Es wird im Laufe der Saison ganz viele verschiedene Aufstellungen geben", sagte Müller zuletzt nach dem 6:1-Erfolg gegen Mainz, bei dem Coutinho von Beginn an auflaufen durfte: "Natürlich will jeder spielen, das ist ja klar. Aber wir wünschen uns ja auch, dass wir Qualität von außen nachlegen können."

Gegen Mainz etwa konnte Coach Niko Kovac Müller nachlegen - und der bereitete in 25 Minuten Spielzeit noch zwei Treffer vor. Stark! Am Samstag beim Topspiel in Leipzig (18.30 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) würde es nicht überraschen, wenn Müller anstelle von Coutinho in der Startelf steht.

Der Brasilianer ist körperlich noch nicht in Bestform, zudem hat er mit seinem Nationalteam gerade eine strapaziöse USA-Reise hinter sich (2:2 im Test gegen Kolumbien, 0:1 gegen Peru, die erste Niederlage für Brasilien seit 17 Spielen). Coutinho überzeugte in beiden Partien, dürfte allerdings erschöpft in München eintreffen. Wohl die Chance für Müller.

Beim Lederhosen-Shooting hatten Müller (links) und Coutinho viel zu lachen.

Beim Lederhosen-Shooting hatten Müller (links) und Coutinho viel zu lachen.

Müller vs. Coutinho: Zahmer Zehner-Kampf

Bislang ist der Zehner-Kampf der Bayern ein zahmer, die Rivalen Coutinho und Müller gehen sehr respektvoll miteinander um. "Er hat mich toll aufgenommen", sagte Coutinho in der "Sport Bild" über Müller: "Er ist ein absolutes Idol in München und in Deutschland. Und ein Spieler, den jeder in der Welt kennt." Müller habe "so viele Titel gewonnen", schwärmte Coutinho weiter: "Es ist eine riesige Freude, mit ihm in einem Team zu sein. Und er hat den Start für mich sehr angenehm gemacht."

Zum Beispiel beim Lederhosen-Shooting, als sich die beiden freudig zuprosteten. Für Coutinho steht fest, dass er auch zusammen mit Müller auflaufen kann, "aber es ist Sache des Trainers, das zu entscheiden".

Dies wird ganz sicher nicht leicht. In der vergangenen Saison schaltete sich irgendwann sogar Müllers Ehefrau Lisa über die sozialen Netzwerke ein, als ihr Gatte nicht von Anfang an spielte. Müller selbst gibt sich entspannt - nicht nur daheim auf dem Laufband. Er denke, dass seine "Wichtigkeit auch intern bekannt ist", sagte Müller: "Ich werde weiter meinen Job machen."

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