Beispiel Kinsachkickers

Vier plus eins: Jugendtraining auf Abstand


Beim Jugendtraining der JFG Kinsachkickers werden die Übungen derzeit mit dem nötigen Abstand durchgeführt.

Beim Jugendtraining der JFG Kinsachkickers werden die Übungen derzeit mit dem nötigen Abstand durchgeführt.

Auch Jugend-Fußballtraining sieht zu Corona-Zeiten anders aus. Die individuelle Arbeit mit den Nachwuchskickern steht im Fokus. Wie das funktioniert, zeigt idowa am Beispiel der JFG Kinsachkickers.

"Steil" und "Klatsch", schallt es am Donnerstagnachmittag über den Trainingsplatz in der Bogenau. Rautenförmig sind mit Stangen vier verschiedene Positionen abgesteckt und vier junge Fußballer spielen sich die Bälle gegenseitig zu. Passen und klatschen lassen, immer wieder. In Kontakt kommen die vier Nachwuchsfußballer der JFG Kinsachkickers, dem Zusammenschluss aus TSV Bogen, TSV Oberalteich und ASV Steinach, bei der Übung nicht miteinander. Dürfen sie auch nicht, Corona sei Dank. Aktuell sieht auch das Fußballtraining anders aus als gewohnt. Training auf Abstand eben.

Bei der JFG sind sie allerdings froh, dass sie wenigstens in dieser Form wieder trainieren dürfen, wie Jugendtrainer Daniel Färber (23) sagt. Denn auch das war lange nicht erlaubt. Seit 11. Mai ist es das wieder - in Kleingruppen zu maximal fünf Personen. Heißt: Vier Spieler, ein Trainer. Hygieneregeln müssen eingehalten werden, schon am Eingang zum Sportplatz steht Desinfektionsmittel parat. "Wir wollten das wieder anbieten, weil es für die Spieler wichtig ist, wieder auf dem Platz zu stehen", sagt Färber.

Voller Terminplan

Sein Terminplan derzeit ist ziemlich voll. Um 15.30 Uhr kommt die erste Gruppe zum Training, um 19.15 Uhr die letzte. Eine Stunde Training pro Gruppe, danach eine Viertelstunde Pause, um die An- und Abreise ohne Berührungspunkte zu gewährleisten. Dienstag bis Freitag wird so trainiert, am Samstag gibt es ein gesondertes Torwarttraining. Nur am Sonntag und Montag steht Färber, der derzeit ein Studium in Sportmanagement macht, nicht auf dem Platz. Zweimal wöchentlich für eine Stunde kommen somit die einzelnen Fußballer der Kinsachkickers zum Trainieren.

"Anfangs war es schon ungewohnt mit den ganzen Schutzvorkehrungen", sagt Färber, der versucht, auch aktuell einen Wettbewerbscharakter im Training zu haben. "Aber der Spaß ist schnell wieder da gewesen." Das aktuelle Training könne ein Mannschaftstraining zwar nicht gänzlich kompensieren. Aber es bleibt Zeit, den Fokus anders zu legen, etwas auf die Technik durch häufige Wiederholungen und die volle Aufmerksamkeit des Trainers durch die kleine Gruppe.

"Soziale Komponente" wichtig

"Es geht um taktisches Verständnis und Technik, da sieht man duchaus schnell gute Fortschritte." Die so wichtige Ballkontaktzeit sei beim derzeitigen Trainingsablauf sehr hoch. Ganz wichtig ist laut Färber auch die "soziale Komponente", dass die Kinder wieder mit anderen in Kontakt kommen - wenn auch auf Distanz.

Noch in dieser Woche wird das Training in dieser Form fortgesetzt. "Danach werden wir auf die neuen Jahrgänge umsteigen", sagt Färber. Bei den Kinsachkickers rechnet man damit, dass die Saison im Jugendbereich abgebrochen wird. Dann geht es für die Nachwuchskicker darum, sich gegenseitig kennenzulernen, den Neuen die Eingewöhnung zu erleichtern und Grundlagen zu legen. Auch für externe Spieler, die zu den Kinsachkickers wollen, ist man dann offen und würde sie zu einem Training einladen.

Es bleiben aber viele Fragezeichen: Wann und unter welchen Voraussetzungen kann wieder gespielt werden? Da Antworten fehlen, sind Geduld und Flexibilität gefragt. "Unser Ziel ist, dass wir ab September bereit sind", sagt Färber.

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Die Gegenspieler der Nachwuchskicker sehen aktuell so aus.

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Daniel Färber ist als Trainer zusammen mit vier Jugendspielern pro Training auf dem Platz.

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Durch Formen wie Fußballtennis ist trotz Abstand für den nötigen Wettbewerbscharakter gesorgt.