Fußball

Stützpunktlandschaft in Regensburg umstrukturiert


Von pm

Neuer Stützpunkt in Regensburg ersetzt die vormaligen Stützpunkte in Kareth-Lappersdorf und Burgweinting.

Die Stadt Regensburg und der Deutsche Fußball-Bund haben bereits im Sommer eine enge Partnerschaft im Rahmen der DFB-Nachwuchsförderung beschlossen. Nach intensiven Gesprächen im Vorfeld einigte man sich auf eine zunächst auf ein Jahr angelegte Zusammenarbeit. Die Stadt Regensburg darf sich damit in der zum Herbst beginnenden neuen Saison als einer von lediglich 64 Partnern in ganz Bayern offiziell mit dem Gütesiegel "DFB-Stützpunkt" schmücken.

Die vertrauensvollen Gespräche hatten zunächst DFB-Stützpunktkoordinator Johannes Ederer und Johann Nuber, Leiter des Sportamts Regensburg, begonnen. Nötig geworden war der Austausch nach einer DFB-internen Evaluierung und der Umstrukturierung der Stützpunktlandschaft im Einzugsgebiet Ostbayern. Bei den beiden Gesprächsrunden in Regensburg konnte der 29-jährige A-Lizenzinhaber neben Sportamtsleiter Johann Nuber auch den für die Liegenschaften zuständigen Franziskus Rupp sowie die anderen beteiligten Interessensvertreter überzeugen.

Training an der Guericke-Straße

Der Deutsche Fußballbund wird demnach in der Saison 2018/2019 die städtischen Liegenschaften an der "Bezirkssportanlage an der Guerickestraße" anmieten und immer Montags von 17 bis 20 Uhr ein Fördertraining für talentierte Spielerinnen und Spieler aus dem Regensburger Stadtgebiet für die Jahrgänge 2004 bis 2007 anbieten. "Die Partnerschaft ist zunächst von beiden Seiten aus auf ein Jahr begrenzt. Bei gegenseitigem Einverständnis und vertrauensvoller Zusammenarbeit können wir uns wie an allen anderen Standorten ebenfalls eine langfristige Partnerschaft vorstellen. Dies ist auch das erklärte Ziel beider Seiten.", erklärte Ederer.

Schließlich sei die Entscheidung zum Standortwechsel erst nach reiflicher Überlegung gefallen. Dem neuen Stützpunkt Regensburg fallen die beiden vormaligen und langjährigen Regensburger Stützpunkte Kareth-Lappersdorf und Burgweinting zum Opfer. "An beiden Standorten wurde bis zuletzt hervorragende Arbeit geleistet und auch die Zusammenarbeit mit den beiden Trägervereinen TSV Kareth-Lappersdorf und SV Burgweinting war vorbildlich. Wir möchten auch an dieser Stelle noch einmal beiden Vereinen für die langjährige und gute Zusammenarbeit danken und werden weiterhin in vielen anderen Bereichen als Kooperationspartner dienen", dankte Ederer den beiden Vereinen. Dennoch sei der Schritt unausweichlich gewesen, wie Ostbayerns Stützpunktkoordinator erklärte: "Hinter der Umstrukturierung stecken in erster Linie sportliche Aspekte. Der Aufstieg des SSV Jahn Regensburg, der im Mai 2016 als Leistungszentrum zertifiziert wurde, ist erfreulich, macht sich aber auch in der Nachwuchsförderung in und um Regensburg bemerkbar." Mit dem neuen Stützpunkt Regensburg möchte man nicht nur die Qualität weiter konzentrieren, sondern durch die Stadt Regensburg als Partner auch die Neutralität gegenüber den Vereinen im Einzugsgebiet wahren.

Gieler, Böhm und Kleinknecht als neues Trainertrio vorgestellt

Beim Neuaufbau des Stützpunktes, von dem Ederer fordert, dass er "zu einem Motor für die Vereinsarbeit im Regensburger Stadtgebiet und Umland wird", baut der 29-Jährige auf ein eingespieltes und fachkompetentes Trainerteam, in dem jeder Beteiligte festgelegte Aufgaben federführend übernimmt. Christoph Gieler, vormals am SP Burgweinting angestellt, wird neben den originären Stützpunkttraineraufgaben vor allem für administrative Aufgaben der Ansprechpartner sein. Der in Großberg wohnende IT-Experte verfügt über die DFB-Elite-Jugend-Lizenz, auf die auch der zweite Trainer im Team, Sebastian Böhm, zurückgreifen kann. Böhm wohnt in Kehlheim und war zuvor am SP Kareth-Lappersdorf tätig. Durch sein enormes Engagement wird er den Bereich des Scoutings federführend übernehmen und die Zusammenarbeit mit den Vereinen in den Vordergrund rücken.

Dritter im Bunde ist mit Andre Kleinknecht ein Newcomer in der DFB-Stützpunktkonzeption, der mit seinen 32 Jahren schon auf einige Trainererfahrung zurückblicken kann. Nachdem er beim SV Burgweinting erste Erfahrungen sammelte, stand er in den vergangenen sieben Jahren beim SSV Jahn Regenburg in der Verantwortung, zuletzt neben seiner Trainertätigkeit in der U14 sogar als Bereichsleiter für die Altersklassen U12-U15. Kleinknecht soll seine Erfahrungen aus dem Profi-LZ sowie durch den Erwerb der A-Lizenz vor allem in der Trainingssteuerung mit einbringen.

Günter Brandl unterstützt Neuaufbau des Stützpunktes

Ein besonderer Coup ist Ederer mit der Verpflichtung von Günter Brandl gelungen. Der 56-Jährige ist nicht nur einer der wenigen Inhaber der Fußball-Lehrer-Lizenz in Ostbayern, der höchsten Ausbildungsstufe für Trainer, sondern kann auch auf einen langjährigen Erfahrungsschatz im Jugend- und Seniorenbereich zurückblicken. Als Regionalauswahltrainer und ehemaliger Stützpunkttrainer kennt Brandl zudem das Nachwuchsfördersystem des DFB von seiner ersten Stunde an und in allen Facetten. Brandl wird zwar in erster Linie weiterhin als Regionalauswahltrainer in Ostbayern fungieren, aber dennoch so gut wie möglich am neuen Stützpunkt Regensburg vor Ort sein und die hiesigen Talente fördern. "Günter ist ohne jeden Zweifel einer der kompetentesten Trainer in Ostbayern und besitzt zudem in der Talentakquise ein hervorragendes Auge. Dazu ist er sehr geradlinig und zuverlässig und macht die Spieler schlichtweg besser. Daher bin ich sehr froh und stolz, dass er uns bei der Aufgabe der Etablierung eines leistungsstarken Stützpunktes in Regensburg tatkräftig unterstützt", zeigte sich Ederer dankbar. Neben den Stützpunkttrainern werden mit Sascha Möller und Lukas Baumer zwei weitere Trainer das Stützpunkttraining als Zusatztrainer regelmäßig begleiten und vor allem die individuelle Förderung der Spitzentalente in den Vordergrund stellen.

Über die Änderungen und die künftige Vorgehensweise wurden die beteiligten Spielerinnen, Spieler und deren Eltern bereits informiert. Auch die Profivereine, mit denen die Stützpunkttrainer und Koordinator einen engen Austausch pflegen, begrüßten den Schritt hin zu einer noch intensiveren Förderung am Standort Regensburg. Letztlich sollen von diesem Schritt alle Beteiligten - Spieler, Amateur- und Profivereine wie auch der Verband - profitieren. Ziel sei es, die Spieler aus dem Einzugsgebiet zusätzlich zum Vereinstraining intensiv zu fördern und den Vereinen aus der Region eine Anlaufstelle zur Weiterbildung zu bieten. Beim ersten Leistungsvergleich der noch jungen Saison konnte der Stützpunkt Regensburg gleich überzeugen und mit tollen Leistungen aufwarten.