Wunschzettel statt Glücksrad
So bestraft Leipzig-Trainer Nagelsmann seine Spieler
1. Dezember 2020, 15:15 Uhr aktualisiert am 1. Dezember 2020, 15:15 Uhr
RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hat beim Fußball-Bundesligisten ein neues Strafensystem eingeführt.
"Wir haben uns ein Geschenkesystem überlegt, das folgendermaßen funktioniert: Verstößt einer der Spieler gegen den Strafenkatalog und kommt beispielsweise zu spät zu einer Besprechung, muss er einen Wunschzettel ziehen. Auf den Wunschzetteln haben Mitarbeiter aus unserer Geschäftsstelle Wünsche bis zu einem gewissen Betrag notiert", sagte der 33-Jährige in einem Interview bei "Xing". Sein Vorgänger Ralf Rangnick hatte noch ein Rad genutzt, an dem Spieler zur Bestimmung der Strafe drehen mussten.
Nagelsmann selbst ziehe auch Wünsche. "Aber nicht als Strafe, sondern nach gewonnenen Spielen. Auf diese Weise stärken wir das innere Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein", sagte der Trainer. Kürzlich hätte eine Angestellte der Putzfirma einen Reisegutschein gewonnen und sei total gerührt gewesen: "So etwas ist schön."
Bei Disziplinlosigkeiten setzt Nagelsmann auch schon mal auf Liebesentzug, zeige "die kalte Schulter und bin nicht so zugänglich wie sonst. Das fühlt sich erst mal nicht gut an - weder für mich noch für den Spieler -, aber nach einer Weile sucht der betroffene Spieler dann in der Regel ein klärendes Gespräch."