Aktuell geht nichts voran
Pépé, Hudson-Odoi, Havertz: Der Transferstau des FC Bayern im Überblick
1. Juli 2019, 19:16 Uhr aktualisiert am 1. Juli 2019, 19:16 Uhr
Der FC Bayern kann auf dem Transfermarkt aktuell keinen Vollzug vermelden. Von Leroy Sané bis Callum Hudson-Odoi - bei welchen Spielern es hakt. Und wer wohl gar nicht in Frage kommt. Ein Überblick.
München - Das Handeln des FC Bayern auf dem Transfermarkt ist derzeit reichlich undurchsichtig. Oder vielmehr planlos? Bundesliga-Rivale Borussia Dortmund kauft munter ein. Die internationale Konkurrenz sowieso.
In München dagegen herrscht Transferstau! Und das, obwohl Präsident Uli Hoeneß im Frühjahr eine nie dagewesene Transferoffensive angekündigt hatte. Diese ist jedoch nach den frühzeitigen Verpflichtungen von Benjamin Pavard (vom VfB Stuttgart) und Lucas Hernández (Atlético Madrid) ins Stocken geraten.
Und das, obwohl die Bayern mit ihrem Interesse an potentiellen Neuzugängen ungewöhnlich offen hausierten. Bei wem es nicht vorangeht. Wer noch in Frage kommt. Und welches Werben ein Gerücht bleiben könnte - ein Überblick:
Leroy Sané, 23 Jahre, Manchester City
"Wir beschäftigen uns mit der Personalie", meinte Hoeneß im Mai. Doch das Binnenverhältnis zwischen dem Vereinspatron und dem Vorstandsboss würde haken, hätte Karl-Heinz Rummenigge nicht umgehend relativiert.
"Erst muss sich ein Spieler entscheiden, wo er seine Zukunft sieht", hatte Rummenigge daraufhin der "Sport Bild" gesagt. Und: Wie die englische "Sun" sowie die "Bild" übereinstimmend berichten, sieht der 23-jährige Außenangreifer seine Zukunft (vorerst) nicht beim FC Bayern.
Es wäre ein bitterer Rückschlag insbesondere für Hoeneß, der nie einen Hehl daraus macht, dass er sich deutsche Nationalspieler beim FC Bayern wünscht.
Ousmane Dembélé, 22, FC Barcelona
Die angebliche festgeschriebene Ablösesumme, die die spanische "Mundo Deportivo" in die Debatte um den ehemaligen BVB-Angreifer einbringt, ist schwindelerregend: 400 Millionen Euro soll diese betragen!
Der 22-jährige Franzose würde nach den Abgängen von Franck Ribéry und Arjen Robben perfekt ins Anforderungsprofil des deutschen Rekordmeisters passen. Nachdem sich Dembélé jedoch 2017 bei Borussia Dortmund regelrecht weggestreikt hatte, fiel er beim FC Barcelona wiederholt durch schlampige Einstellung auf.
Immerhin: Bei 46 Einsätzen in der spanischen Liga kam er in der vergangenen Saison auf elf Tore und zwölf Vorlagen. Die Qualität ist garantiert - aber für die Münchner überhaupt zu bezahlen?
Callum Hudson-Odoi, 18, FC Chelsea
Wie erfolgreich der Job von Hasan Salihamidzic bewertet wird, wird wohl explizit an der Personalie Callum Hudson-Odoi festgemacht werden. "Er hat sich in den Spieler verliebt, von der Qualität her", erzählte Rummenigge vom Schwärmen seines Sportdirektors - doch der Bosnier war schon im Winter mit seinen Avancen beim FC Chelsea gescheitert.
Die Londoner wehren sich beharrlich gegen das öffentliche Werben aus München. Aktuell stockt die Personalie komplett.
Kai Havertz, 20, Bayer Leverkusen
24 Tore, 19 Vorlagen, 90 Millionen Euro Marktwert - der Spielmacher ist das wohl größte Talent des deutschen Fußballs. Talente dieser Güte spielen seit Jahrzehnten fast ausnahmslos irgendwann in München. Doch auch mit Havertz wird es diesen Sommer wohl nichts.
"Ich hatte vor Wochen aus Interesse ein Gespräch mit Rudi Völler. Ich habe Rudi gefragt, wie Leverkusen mit Kai Havertz plant", erzählte Rummenigge kürzlich der "Sport Bild": "Er sagte mir: Es gibt in Leverkusen einen Beschluss mit dem Aufsichtsratschef, Herrn Werner Wenning, dass der Spieler auf jeden Fall in der nächsten Saison in Leverkusen spielt." Klare Ansage vom Werksklub!
Nicolas Pépé, 24, OSC Lille
Auffällig offensiv positionierten die Verantwortlichen des OSC Lille, in der Vorsaison Zweiter der Ligue 1, den französischen Angreifer auf dem Transfermarkt. "Es ist sicher, dass er geht. Er kommt in eine Preiskategorie, die wir nicht mehr zahlen können", hatte Lille-Boss Gérard Lopez bei "Telefoot" erklärt.
Sportdirektor Luís Campos legte nach: "Ich könnte ihn mir gut bei einem Team vorstellen, das in Rot spielt..." Und Trainer Christophe Galtier meinte ebenfalls bei "Telefoot": "Ich weiß, dass ein großer Klub aus Deutschland seine beiden Außenbahnspieler im Sommer verliert. Es ist einer der größten Vereine der Welt und ich bin sicher, dass er in diesem Klub eine gute Rolle spielen könnte."
Rot und Deutschland, damit kann ja eigentlich nur der FC Bayern gemeint sein - oder? Aber: Gewechselt ist Pépé bislang nicht!
Joao Cancelo, 25, Juventus Turin
Laut "Tuttosport" stehen die Bayern mit Rechtsaußen Cancelo in Kontakt. Die Ablösesumme für den 25-Jährigen beträgt demnach bis zu 60 Millionen Euro.
Doch auch Manchester City soll sich für den Portugiesen interessieren. Auch bei ihm heißt es: Ausgang völlig ungewiss! Stand jetzt.
Gareth Bale, 29, Real Madrid
Schließlich ist da noch das Gerücht um Gareth Bale. Kolportiert 101 Millionen Euro soll Real Madrid 2013 für den Angreifer ausgegeben haben - doch der 29-Jährige kam nie richtig in Spanien an.
Obwohl er im Champions-League-Finale 2018 einen Doppelpack erzielte, ein Tor davon per sehenswertem Seitfallzieher. Real-Coach Zinédine Zidane soll aber nicht mehr mit dem Waliser planen, heißt es. Jetzt will ihn der FC Bayern ausleihen, schreibt zumindest die englische "Sun".
Doch sein Berater, Jonathan Barnett, erklärte dem amerikanischen Sportsender "ESPN", etwaige Berichte seien "Müll". Dementis gibt es in der Transferphase zwar viele - und doch wäre eine Bale-Leihe wohl die größte Überraschung.
Lesen Sie hier: Transferstau - Hasan Salihamidzic, die Zeit drängt!
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