BVB gegen FC Bayern

Niko Kovac erinnert sich an Extremsituationen: "Druck auf dem Kessel"


Von Bernhard Lackner

Vor dem Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund spricht Bayern-Trainer Niko Kovac über den vermeintlichen Druck, der auf ihm lastet. Der Kroate wiegelt auf AZ-Nachfrage ab und erzählt von Beispielen, die ihn abgehärtet haben.

München - Niko Kovac lächelte charmant, als er am Freitagmittag den voll besetzten Medienraum des FC Bayern an der Säbener Straße betrat und den anwesenden Journalisten zuzwinkerte.

Keine Anspannung bei Niko Kovac

Von Anspannung ob des Bundesliga-Krachers gegen Borussia Dortmund an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) war auf der Spieltags-Pressekonferenz wenig zu sehen, vielmehr gab sich der Bayern-Coach demonstrativ zuversichtlich und gelassen. (Alle Infos zum Bundesliga-Klassiker finden Sie in unserem Newsblog)

Vier Punkte beträgt der Rückstand vor der Partie beim Tabellenführer, bei einer Niederlage wären es deren sieben. Kovac geht mit der momentanen, für ihn sehr druckvollen Situation nach außen jedoch immer souveräner um. So wirkt es zumindest. "Ich spüre keinen Druck", erklärte der Kroate auf Nachfrage der AZ auf die Bedeutung des Spiels - und verwies auf vermeintlich schwierigere Situationen in seiner Trainerkarriere. (Hier können Sie den Ticker zur Pressekonferenz nachlesen)

"Die Relegation, die ich mit Frankfurt oder Kroatien gespielt habe - da ist richtig Druck auf dem Kessel. Es geht um den Verband oder für den Klub um viel Geld, ob es in die 2. Liga geht, um Reputation. Das morgen ist ein Spiel, das wir genießen werden", erklärte Kovac und sagte an die AZ gewandt: "Wenn ich sage, 'ich spüre Druck', würden Sie den Druck minimieren? Sie können weiter fragen, ob ich Druck habe, und ich werde antworten, dass ich keinen Druck habe."

Kovac: Müssen BVB-Schwächen "mit Lupe suchen"

Vielmehr wolle er positiv in die Partie gehen, auch wenn er den BVB momentan im Vorteil sieht, erklärte der 47-Jährige weiter. "Ich habe ja schon gesagt, dass Dortmund für mich der Favorit ist. Sie sind Tabellenführer, haben vier Punkte Vorsprung. Wir sind im Moment diejenigen, die Dortmund jagen müssen". Er teilt damit die Meinung seines Präsidenten Uli Hoeneß.

Wirkliche Schwächen hat der Kroate bei der Mannschaft von Lucien Favre nicht entdeckt, wie er auf AZ-Nachfrage weiter schilderte: "Der BVB hat im Moment sehr viele Stärken, wenig Schwächen. Da gibt es Kleinigkeiten, aber die sind so klein, dass wir sie mit der Lupe suchen müssen." Bleibt am Samstag abzuwarten, ob er sie findet. Und wie der Druck ihn wirklich beeinflusst.