Vor Liga-Kracher am Samstag
Dortmund am Ende vor Bayern? "Kein Beinbruch" für Niko Kovac
3. April 2019, 10:30 Uhr aktualisiert am 3. April 2019, 10:30 Uhr
Lange war der Kampf um die Meisterschaft nicht mehr so spannend wie in dieser Saison - der FC Bayern und Borussia Dortmund liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Für Trainer Niko Kovac wäre es jedoch kein "Beinbruch", sollte der Rekordmeister diesmal nicht die Schale gewinnen.
München - Niko Kovac sieht seinen Trainerjob beim FC Bayern auch im Falle einer Saison ohne deutsche Meisterschaft nicht als gefährdet an. "Ich glaube, Uli Hoeneß hatte gesagt, er könne auch gern mal auf einen Meistertitel verzichten. Wenn man das zugrunde legt, wäre das kein Beinbruch, wenn wir nicht Meister werden", sagte Kovac der "Sport Bild". Der Gewinn der Schale sei keine Selbstverständlichkeit, betonte der 47-Jährige.
"Unser Anspruch ist die Meisterschaft, dem stelle ich mich. Jeder, der hier Trainer wird, will und muss eigentlich Meister werden. Aber so einfach ist es nicht immer. Real Madrid ist nun nach drei Champions-League-Siegen ausgeschieden. Paris Saint-Germain trotz eines unglaublichen wirtschaftlichen Aufwandes auch. Es gibt diese Momente für einen Verein", sagte der Coach des deutschen Rekordmeisters vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Zweitligisten FC Heidenheim am Mittwochabend (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) und dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker).
Der BVB mache "diese Saison wirklich einen tollen Job, die Art und Weise, wie die Jungs kicken, gefällt mir", sagte Kovac, bekräftigte in dem Interview aber auch: "Wenn wir unsere Klasse abrufen, sind wir die beste Mannschaft Deutschlands und werden Meister."
Fehlende Spielidee beim FC Bayern? Das sagt Kovac
Kovac hat sich außerdem gegen den Vorwurf gewehrt, die Mannschaft habe unter seiner Regie keine klare Spielidee. Das entspräche "nicht der Wahrheit", so der Kroate: "Weil ich das System nicht ändere, heißt es, ich kann es nicht? Nein, das ist nicht korrekt."
Zu seiner erfolgreichen Zeit bei Eintracht Frankfurt sei er noch als "Taktik-Nerd" bezeichnet worden, erinnerte Kovac, "da ich sehr viele verschiedene Systeme spielen ließ". Bei den Bayern würden sich jedoch die Spieler mit dem einst von Louis van Gaal eingeführten System sehr wohl fühlen, "von daher besteht nicht die Notwendigkeit, großartig etwas Neues zu kreieren", meinte Kovac: "Damit hätte man die Mannschaft verwirrt und ihr die Sicherheit genommen".
Neues kreieren möchte Kovac auch nicht in der kommenden Saison - zumindest die Spielausrichtung und gespielten Formationen (4-2-3-1 und 4-1-4-1) sollen gleich bleiben. "Diese DNA wird Bestand haben, denn das ist der FC Bayern. So wird gescoutet und rekrutiert", sagte Kovac.
Lesen Sie auch: Serge Gnabry zweifelte an Aufholjagd des FC Bayern