Jugend forscht beim TSV 1860
Meister-Löwe Fredi Heiß blickt mit Bauchschmerzen auf die neue Saison
4. August 2020, 6:05 Uhr aktualisiert am 4. August 2020, 6:05 Uhr
Meister-Löwe Fredi Heiß blickt mit Bauchschmerzen auf die neue Saison seiner Sechzger. Vor allem der Abgang von Leistungsträgern wie Tim Rieder bereitet ihm große Sorgen.
München - Die Löwen-Jugend forscht. 22,6 Jahre im Schnitt sind die Löwen alt, die am Montag ihren ersten Aufgalopp auf Giesings Höhen hatten. Oder vielmehr jung. Neben erfahrenen Recken wie Anführer Sascha Mölders, Abwehr-Raubein Dennis Erdmann oder dem zuverlässigen Abräumer Daniel Wein sind glatte zehn Junglöwen mit von der Partie, die insgesamt genau null Einsätze in der Dritten Liga verzeichnen. Die Namen György Szekely, Ahanna Agbowo oder Lorenz Knöferl sind vielen 1860-Anhängern noch kein Begriff. Chance oder Risiko?
Meisterlöwe Fredi Heiß' Vorfreude ist aus zwei unterschiedlichen Gründen getrübt, der 79-Jährige zeigt sich vor Sechzigs dritter Drittligaspielzeit skeptisch - doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Heiß im Gespräch mit der Abendzeitung über...
...seine Vorfreude auf die Saison 2020/21: "Meine Vorfreude war schon mal größer. Ich denke, da geht es meinen Meisterlöwen-Kollegen ähnlich. Zum Einen findet der Auftakt aufgrund der Lage mit Corona unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Sechzig musste ja sogar die Präsentation der Heim-Trikots absagen. Man kriegt aber auch so nicht viel mit. Außerdem schaut es mal wieder so aus, als würde man sich auf die Jugend verlassen - oder eher verlassen müssen, weil der Etat nichts anderes hergibt. Viele Aufstiegshelden sind weg und es ist ein Wahnsinn, dass du einen Leistungsträger wie Tim Rieder nicht halten kannst, obwohl er gerne bleiben würde. Da kann man nicht gerade mit großer Euphorie in die neue Saison gehen."
Heiß: "Mölders und seine Schülertruppe"
...den jüngsten Löwen-Kader aller Zeiten: "Es sind ja schon letzte Saison viele Jugendspieler auf den Platz geworfen worden. Jetzt sind es noch viel mehr geworden. Ich muss gestehen: Ich kenne die Neuen alle nicht wirklich. Sascha Mölders und seine Schülertruppe, könnte man sagen. Sechzig hatte schon immer große Talente, aber wie gut die Jungs sind, müssen sie erst beweisen. Einen gestandenen Spieler als Neuzugang wird es wohl nicht mehr geben, obwohl Sechzig so einen schon noch gebrauchen könnte. Es braucht ja auch immer eine gute Mischung. Da wird der Gegner in Zukunft körperlich und von der Erfahrung her wohl oft im Vorteil sein. Sechzig wird da schon aufpassen müssen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht."
...die Rolle von Trainer Michael Köllner: "Er ist für uns der richtige Trainer, das hat er in der abgelaufenen Saison gezeigt. Doch auch er wird es nicht leicht haben. Das Mannschaftsgefüge ist nicht mehr dasselbe. Er hat aber schon gezeigt, dass er es mit dem Nachwuchs kann. Er muss schauen, den ein oder anderen Spieler schnell zu entwickeln, vielleicht haben wir ja Glück und es schlägt einer richtig ein. Verstecken darf sich jedenfalls keiner. Junge Spieler brauchen Selbstvertrauen, das kann er ihnen einimpfen. Für die Fans wird es wichtig sein, eine gewisse Begeisterung zu spüren - zu sehen, dass da etwas entsteht. Auch die Meisterlöwen werden sich im Grünwalder blicken lassen und rausgehen, wenn Zuschauer wieder zugelassen werden, das ist doch klar. Wollen wir hoffen, dass wir uns keine Sorgen machen müssen."
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