Sechs Wochen Vorbereitung
Löwen legen los: Die To do-Liste des TSV 1860 zum Trainingsstart
3. August 2020, 6:00 Uhr aktualisiert am 3. August 2020, 6:17 Uhr
Der TSV 1860 nimmt die Vorbereitung auf die neue Drittligasaison auf. Die AZ erklärt, was die Sechziger dabei nun alles zu erledigen haben.
München - Folgender Ausspruch könnte glatt zum neuen Motto der Löwen werden: "Besser spät als nie." Erst einen Tag vor dem Trainingsauftakt der neuen Drittliga-Saison vermeldete der TSV 1860: Endlich geht es wieder los.
"Die Vorfreude wächst täglich, und morgen ist es endlich soweit. Die Profimannschaft der Münchner Löwen wird am 3. August 2020 die Vorbereitung auf die neue Saison 2020/2021 aufnehmen", schrieben die Sechzger am Sonntag in einer Pressemitteilung, die lang ersehnte Auskünfte über den Rahmen-Terminkalender des TSV mit sich brachte.
Die AZ zeigt, was die Sechzger in den kommenden Wochen erledigen müssen:
Spieler fit machen und Junglöwen heranführen: Montag Leistungstests, Dienstag Trainings-Premiere, Mittwoch Eröffnungs-PK mit Köllner und Gorenzel - das ist der Plan. Vor dem Drittliga-Auftakt (18. bis 21. September) bleiben Chefcoach Köllner sechs Wochen, um die konditionellen, taktischen und spielerischen Grundlagen zu legen.
Auch die Trainingslager-Daten (26. - 31.8. in Windischgarsten) bestätigten die Giesinger. Das erste Pflichtspiel der neuen Spielzeit, das Totopokal-Finale gegen Viktoria Aschaffenburg oder die Würzburger Kickers, steigt bekanntlich bereits am 4. oder 5. September. Nun stehen auch die ersten beiden Testspiele fest: Am Samstag, 15. August, trifft der TSV auf Regionalligist SpVgg Bayreuth, eine Woche später steht ein Wiedersehen mit Zweitligist SSV Jahn Regensburg an, Sechzigs Relegationsgegner der Abstiegssaison 2016/17.
Köllner muss die Nachwuchsspieler in die Mannschaft integrieren
Köllner, den Gorenzel als "Spielerentwickler" charakterisierte, steht nun vor der Herausforderung, eine überwiegend als Nachwuchsspielern bestehende Mannschaft ins Rollen zu bringen. Wie der TSV am Freitagabend vermeldete, steht mit Torwart György Szekely (25), Mittelfeldspieler Ahanna Agbowo (18) und Stürmer Matthew Durrans (21) das nächste Junglöwen-Trio vor der Beförderung zu den Profis. Damit dürfte der vorläufige 23-Mann-Kader feststehen. Altersdurchschnitt: 22,6 Jahre. Das Projekt um Alpha-Löwe Sascha Mölders und die jungen Wilden ist Chance und Risiko zugleich, denn jedes noch so gute Talent unterliegt Leistungsschwankungen, die es aufzufangen gilt.
Neulöwe(n) integrieren und Zuschauer-Lösungen schaffen: Stand jetzt steht auf Sechzigs Transferliste weiter nur ein Name unter der Rubrik "externe Zugänge": Erik Tallig. Es liegt nun an Köllner, den Ex-Chemnitzer zentral in Sechzigs junge Elf einzubauen.
Für viele FC-Fans war der Wechsel des heimatverbundenen 20-Jährigen eine Überraschung. Nun gilt es für Köllner und nicht zuletzt Tallig selbst, seine starken Leistungen der Vorsaison zu bestätigen und zu zeigen, dass er bei einem Traditionsklub funktioniert. Weitere Neuverpflichtungen sind Stand jetzt nicht drin, aber im Falle einer Etaterhöhung auch nicht ausgeschlossen. In allen Mannschaftsteilen außer dem Tor könnte die Köllner-Elf durchaus Verstärkung gebrauchen. Dafür hat Gorenzel heuer aufgrund der Corona-Krise Zeit bis 5. Oktober.
Weitere Vertärkungen wären notwendig
Eine Aufgabe, die Neu-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer zufällt. "Aufgrund der immer noch bestehenden Pandemie-Lage wegen des Covid-19-Virus und der daraus resultierenden Erfordernissen ist es uns momentan und wahrscheinlich auch in den ersten Trainingswochen leider noch nicht möglich, öffentliche Trainingseinheiten oder Testspiele mit Zuschauern abzuhalten", schreibt der Sechzig über die unveränderten Corona-Maßnahmen. Nur das Löwen-Stüberl und der Fanshop sind wie gewohnt geöffnet.
Bleibt abzuwarten, wann die Anhängerschaft wieder einen Klub zum Anfassen hat: Das Duell mit dem Jahn wolle 1860 im kostenlosen Live-Stream zeigen und für die Präsentation des Heimtrikots von Neu-Ausrüster Nike nutzen.
Hinter einer Rückkehr der Fans ins Grünwalder steht ebenso ein Fragezeichen wie bei Sechzigs Dauerkartenverkauf: Nach dem Vorbild von Konkurrent Hansa Rostock könnte man flexible Möglichkeiten bieten, um den Fans den Kauf von Geistertickets genauso zu ermöglichen wie eine (Teil-)Rückerstattung, sollten die treuen Anhänger noch länger ausgesperrt bleiben.
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