Verletzung im Spiel gegen Augsburg
FC Bayern zittert um den King: So ist der Stand bei Kingsley Coman
17. Februar 2019, 21:25 Uhr aktualisiert am 17. Februar 2019, 21:25 Uhr
FC Bayern-Star Kingsley Coman verletzt sich im Spiel gegen Augsburg, am Sonntag kann er nur dosiert trainieren. Reicht's für Liverpool? "Mit ihm haben wir eine ganz andere Dynamik", sagt Niko Kovac.
München - Am Sonntagvormittag fehlte Kingsley Coman im Mannschaftstraining, drehte lediglich ein paar Lauf-Runden mit Reha-Trainer Peter Schlösser, machte am Ende noch einige Übungen mit dem Ball. Passen, stoppen, passen. Sehr dosiertes Programm. Entwarnung? Eine Vorsichtsmaßnahme, ja. Nur nichts riskieren vor der Reise am Montag nach Liverpool, die Coman laut Klubangaben definitiv mitmacht. Der Franzose ließ den lädierten linken Fuß gestern intensiv pflegen. Dennoch: Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
Geht Kingsley Comans Verletzungs-Drama weiter?
Am Freitagabend war der 22-Jährige nach einem Zweikampf mit Augsburgs Kevin Danso in der Schlussphase mit dem linken Fuß umgeknickt, musste lange an der Seitenlinie behandelt und dann in die Kabine gebracht werden. Über dem 3:2 des Meisters lag ein dunkler Schatten, eine Nacht voller Sorgen folgte. Würde Bayerns Bester, gegen Augsburg mit zwei Toren und einer Vorlage unaufhaltsam, ausgerechnet im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Liverpool (21 Uhr, Sky live) ausfallen? Vielleicht sogar länger? Würde Comans persönliches Drama in Sachen Verletzungen weitergehen?
Am ersten Spieltag hatte er sich einen Syndesmosebandriss im linken Knöchel zugezogen, konnte erst Anfang Dezember sein Comeback geben. "Wenn Kingsley am Sprunggelenk behandelt wird, jagt es uns immer einen Schauer über den Rücken", meinte Verteidiger Mats Hummels.
Viele Bayern verletzt - ist Kingsley Coman in Liverpool dabei?
Am Samstagmittag vermeldete der FC Bayern: "Nach einer eingehenden Untersuchung durch die medizinische Abteilung am Samstagvormittag gab es aber zum Glück Entwarnung, der Franzose ist damit (…) am Dienstag eine Option." Nichts Genaues weiß man also nicht zur tatsächlichen Verletzung. Vom gefürchteten Bänderriss blieben Coman und die Bayern verschont. Noch am Freitag hatte Trainer Niko Kovac ziemlich blass um die Nase vermutet: "Es ist wieder eine Bänder-Geschichte. Er hat Schmerzen. Es sieht nicht gut aus."
Noch ist nicht zu 100 Prozent gesichert, dass Coman am Dienstag die linke Außenbahn besetzen kann. Ohne ihn hätten die Bayern ein echtes Problem: Schließlich wird auch Arjen Robben (35) wegen seiner anhaltenden Oberschenkelprobleme nicht mitreisen können. Neben Serge Gnabry (23), gegen Augsburg nicht in Form, bleibt nur Franck Ribéry (35), der jedoch aktuell keine echte Option für die Startelf wäre. Nach seinem Muskelfaserriss im Trainingslager in Doha konnte der Franzose bislang bei drei Einwechslungen hintereinander nicht wirklich überzeugen und sich aufdrängen.
Coman: Herausragender Spieler, doch was bei noch einer Verletzung?
Ein Ausfall von Coman wäre, so Kovac, "ärgerlich". Maßlos untertrieben. Der Trainer weiter: "Mit ihm haben wir eine ganz andere Dynamik, haben wir eine ganz andere Spiel-Perzeption. Er hat uns gefehlt in der Zeit, in der er verletzt war. Deswegen würde ich mir wünschen, dass er gesund bleibt und dass er uns am Dienstag zur Verfügung steht." Für Hummels ist Coman, in der Mannschaft nur "King" gerufen, ein "herausragender Spieler". Denn: "Immer, wenn er fit ist, kann er einen Riesenunterschied machen." Und wenn er verletzt ist, viele, viele Gedanken.
Vor Wochen hatte Coman in der französischen TV-Sendung "Telefoot" über ein mögliches Karriereende gesprochen: "Wenn ich eine dritte Operation brauche, glaube ich nicht, dass ich es machen würde. Wenn ich mich wieder verletzen würde... genug ist genug." Er werde dann "ein anderes Leben führen". Kurz darauf relativierte er diese Aussagen wieder.
Dennoch: Bei Bayern hat man diese Nachdenklichkeit Comans genau im Auge. Umso größer der Schock und die Sorgen, wenn er sich wie in Augsburg erneut verletzt.
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