Trennung vom Trainer

FC Bayern: Rummenigge gibt zu - Beim Ancelotti-Aus musste ich weinen


Sind noch immer gut befreundet: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Carlo Ancelotti.

Sind noch immer gut befreundet: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Carlo Ancelotti.

Von Michael Schleicher / Online

Auf einer Veranstaltung in Italien hat Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erzählt, wie emotional das Aus von Ex-Trainer Carlo Ancelotti ablief. Der sonst so souveräne Vorstandschef vergoss sogar Tränen.

München - Das Kapitel Carlo Ancelotti beim FC Bayern, es war beileibe nicht das erfolgreichste in der Geschichte des deutschen Rekordmeisters. Der Italiener holte mit den Münchnern zwar die Meisterschaft, im DFB-Pokal und der Champions League ging der Klub in der Saison 2016/17 allerdings leer aus.

In Ancelottis zweiter Saison kam es dann zum endgültigen Bruch: Ausschlaggebender Punkt war die blamable 0:3-Vorstellung in der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Es sollte sein letztes Spiel als Bayern-Trainer sein. Kurze Zeit nach der Niederlage trennten sich die Münchner vom mittlerweile 60-Jährigen.

Carlo Ancelotti (r.) und Sportdirektor Hasan Salihamidzic beim Champions-League-Spiel in Paris.

Carlo Ancelotti (r.) und Sportdirektor Hasan Salihamidzic beim Champions-League-Spiel in Paris.

Rummenigge schätzt Ancelottis "unglaubliche Ruhe"

Auf einer Veranstaltung der "Gazzetta dello Sport" in Trient hat Rummenigge nun erzählt, wie emotional das Ende von Ancelotti ablief. "Ich erinnere mich, dass ich beinahe geweint habe, als ich ihm mitteilen musste, dass seine Zeit in München vorbei ist", so der Bayern-Boss. "Doch er hat das verstanden, stand vom Stuhl auf, umarmte mich und sagte: 'Alles klar. Du bist nicht mehr mein Chef, aber bleibst mein Freund.' Danach musste ich weinen, weil ich das nicht erwartet hatte. Ich dachte, dass er ein wenig wütend wäre, weil er gehen musste. Aber damit zeigte er auch, dass er eine große Persönlichkeit hat."

Noch immer ist Rummenigge mit Ancelotti befreundet, schätzt seine "unglaubliche Ruhe" als Trainer. "Ich habe viele Trainer in meiner Laufbahn erlebt. Sie alle waren mehr oder weniger gut, was die Taktik und den Charakter betrifft. Aber Carlo blieb immer ruhig. Auch in schweren Momenten verlor er nie seine Ruhe." Der Vorstandschef lässt durchklingen, bei der Ancelotti-Entlassung möglicherweise etwas vorschnell gehandelt zu haben. "Vielleicht hätten wir ein wenig länger warten müssen", so Rummenigge.

Zur Saison 2018/19 heuerte Ancelotti dann wieder in seiner Heimat an und wurde Trainer beim SSC Neapel. In seiner ersten Spielzeit wurde er am Ende Zweiter, aktuell steht er auf Tabellenplatz vier.

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