Coutinho, Cuisance und Co.
FC Bayern: Neuzugänge des Rekordmeisters zünden bislang nicht
11. Dezember 2019, 16:42 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2019, 16:42 Uhr
Der FC Bayern hatte vor der Saison große Hoffnungen in seine neuen Spieler gesetzt. Doch die hohen Erwartungen wurden bisher enttäuscht - gerade bei Top-Transfer Philippe Coutinho.
München - Für den Angriff auf Europas Fußball-Thron verpflichtete der FC Bayern im Sommer sechs Spieler.
Besonders hoch waren die Erwartungen in den "kleinen Magier" Philippe Coutinho und Weltmeister Lucas Hernández - doch kurz vor Weihnachten haben sich die Hoffnungen des deutschen Rekordmeisters in seine neuen Stars längst noch nicht erfüllt. 80-Millionen-Rekordeinkauf Hernández fehlt seit Wochen verletzt, genauso wie Talent Jann-Fiete Arp - der Rest der Neuen saß am Samstag beim 1:2 der Bayern in Gladbach beim Anpfiff nur auf der Bank.
Coutinho, Benjamin Pavard und Michael Cuisance wurden von Trainer Hansi Flick nicht einmal eingewechselt. Ivan Perisic durfte nach 20 Minuten immerhin für den verletzten Corentin Tolisso ran. Als echte Verstärkung hat sich bisher keiner der Neuen erwiesen. Dabei hatte der ehemalige Präsident Uli Hoeneß die Transferpolitik von Sportdirektor Hasan Salihamidzic noch vor Wochen ausdrücklich gelobt. Dieser habe "einen guten Job gemacht".
FC Bayern: Coutinho kann Erwartungen bislang nicht erfüllen
Doch vor dem Gruppenfinale in der Champions League am Mittwochabend gegen Tottenham Hotspur (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) stellt sich die Lage anders dar. Vor allem vom Brasilianer Coutinho, der für 8,5 Millionen Euro vom FC Barcelona ausgeliehen wurde, hatten sich die Bayern wesentlich mehr versprochen. Doch der Spielgestalter hat bisher allenfalls ansatzweise sein Potenzial offenbart. Drei Tore und drei Assists in zwölf Bundesligaeinsätzen lautet seine magere Bilanz.
Dass die Münchner die vereinbarte Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro ziehen, erscheint angesichts der bisherigen Darbietungen von Coutinho eher unwahrscheinlich. Er fühle sich gut bei den Bayern, hatte er vor Wochen einmal gesagt, "wenn alles gut läuft, würde ich gerne bleiben". Doch gut läuft es noch lange nicht.
Rekord-Transfer Hernández mit Verletzungspech
Wie auch bei Hernández, der sich schnell verletzte und seitdem fehlt. Mit dem Franzosen von Atlético Madrid, der die anfällige Defensive des FC Bayern stabilisieren sollte, ist erst im neuen Jahr wieder zu rechnen.
Sein Landsmann Pavard, der für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach München wechselte, kam bislang über einige gute Ansätze nicht hinaus. Dass das Vertrauen in den Weltmeister nicht ganz so ausgeprägt scheint, verdeutlicht Flicks Maßnahme, in der Innenverteidigung auf Linksverteidiger David Alaba sowie Javi Martínez oder Jérôme Boateng zu setzen. Dabei stießen die beiden Routiniers zuletzt immer wieder an ihre Grenzen - auch in Gladbach. Pavard ist im Zentrum dennoch meist außen vor. Ebenso als solider Mitläufer ist der von Inter Mailand ausgeliehene Perisic einzuordnen.
Cuisance sammelt Spielpraxis bei FC Bayern II
Noch gar keine Rolle spielt der als großes Talent gepriesene Ex-Gladbacher Michael Cuisance. Sportdirektor Hasan Salihamidzic betonte zuletzt zwar mehrfach, dass der FC Bayern auf den 20-Jährigen bauen würde. Doch der Mittelfeldspieler sammelt zumeist Spielpraxis in der zweiten Mannschaft in der 3. Liga, aktuell ist er am Sprunggelenk verletzt.
Bei Arp war bis zu seinen Verletzungen festzustellen, dass der Rekordmeister einige Nummern zu groß für ihn ist. Wenigstens konnte sich der bereits im Januar für zehn Millionen Euro verpflichtete Alphonso Davies in den vergangenen Wochen in den Vordergrund spielen - aber ein einziger Top-Transfer ist zu wenig für die hohen Ansprüche des FC Bayern.
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