Mit dem TSV 1860 aufgestiegen
Ex-Löwe Mohamad Awata: Die dramatische Geschichte hinter seiner Rückkehr
8. Februar 2019, 13:32 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2019, 13:32 Uhr
Mohamad Awata stürmt künftig für den SV Heimstetten in der Regionalliga Bayern. Der Ex-Löwe hat aufregende Monate hinter sich - und war auf die Hilfe des TSV 1860 angewiesen.
München/Heimstetten - Die Quote von Mohamad Awata in der Meistersaison des TSV 1860 ist einmalig: Awata kam in der vergangenen Spielzeit zwei Mal für die Profis der Löwen in der Regionalliga Bayern zum Einsatz, schoss dabei in insgesamt 26 Minuten ein Tor, bereitete zwei weitere Treffer vor und holte sich mit seinem Torjubel auch noch eine Gelbe Karte ab.
Mohamad Awata traf für den TSV 1860
So geschehen am 11. Mai, beim 4:1 bei der SpVgg Bayreuth, als der heute 25-jährige Stürmer vor die volle Fankurve der Sechzger eilte - rund 2.500 Anhänger waren in Franken dabei - und sich sein Trikot vom Körper riss und auf den Boden warf, um vor dem Block zu beten. Jetzt ist "Mo", wie ihn die 1860-Fans und ehemalige Mitspieler wie Kumpel Christian Köppel rufen, zurück in München. Er stürmt künftig wieder in der Regionalliga Bayern, aber diesmal für den Abstiegskandidaten SV Heimstetten.
"Er hat am Mittwoch letzte Woche unterschrieben, einen Tag vor Ende der Wechselfrist. Ich weiß ja nicht, was das für ein Riesen-Transfer ist, aber so sind sie halt, die Löwen", meint SVH-Abteilungsleiter Michael Matejka im Gespräch mit der AZ und erklärt, dass Awata einen Vertrag bis zum Ende der Saison unterschrieben habe.
Mohamad Awata zurück in München
Die Rückkehr geschah auf den letzten Drücker. "Er hat sich am 29. Januar, einen Tag vor Vertragsunterschrift, über seinen ehemaligen Mitspieler Fabio Sabbagh (früher beim TSV 1860 II, d. Red.) bei uns gemeldet. Auch ein Betreuer von Sechzig hat uns angetragen, dass er einen Verein sucht", erzählt Matejka. "Die Trainer haben es positiv gesehen, dann haben wir ihn kurzfristig verpflichtet." Awata hatte davor ein Express-Probetraining absolviert - mit Erfolg.
Seine Geschichte ist ohnehin bemerkenswert, von Rückschlägen gezeichnet, und immer wieder mit neuer Hoffnung angereichert. Nach dem Aufstieg der Giesinger ging es für ihn mangels Perspektive zu Al-Jazeera nach Jordanien.
"Er wollte sich dort in der Profiliga anbieten, hat dann aber anscheinend nicht das Geld bekommen, das ihm versprochen worden war. Er ist nicht bezahlt worden, das ist mein Kenntnisstand. Dann hat er seine Zelte in Jordanien wieder abgebrochen und ist zurück nach Deutschland gekommen", schildert Matejka. Awata galt einst als Fanliebling, war enorm angesehen in der 1860-Mannschaft, zu der er Anfang 2017 als Flüchtling aus Syrien gestoßen war.
Mohamad Awata: Seine bewegende Geschichte
Awata sei ein ganz aufgeweckter junger Kerl, sehr sympathisch und topfit, meint der Heimstettener Fußball-Boss und sagt mit einem Schmunzeln: "Sonst hätten wir ihn auch nicht verpflichtet."
Nun soll der Ex-Löwe also seine Tore im roten Dress der Münchner Vorstädter schießen. Heimstetten ist mit 19 Punkten Tabellenletzter - und schafft doch noch den Ligaverbleib? Es wäre die nächste spannende Episode im Fußballer-Leben des Mo Awata.
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