Hinrunden-Zeugnis
Die Offensivreihe der Bayern: Abteilung Attacke!
29. Dezember 2018, 8:00 Uhr aktualisiert am 29. Dezember 2018, 8:06 Uhr
Robert Lewandowski - und sonst? Die Angreifer des FC Bayern haben eine wechselhafte Hinrunde hinter sich, die Abhängigkeit vom polnischen Superstar ist groß. Wer gut war, wer mäßig: Die AZ-Zeugnisse.
München - Bayern, deine Ballermänner: Auch in dieser Hinrunde schossen die Angreifer der Münchner wieder scharf, 59 Tore stehen für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac nach 26 Partien in der Statistik. Macht 2,3 Treffer pro Spiel. Das ist nur minimal schwächer als in der Vorsaison: Da waren es zum gleichen Zeitpunkt 60 Tore.
Wer in Bayerns Abteilung Attacke brillierte - und wer sich steigern muss: Der dritte Teil der AZ-Zeugnisse.
Robert Lewandowski: Note 1
"In unserer heutigen Welt läuft alles sehr schnell und manchmal muss man auf die Stopp-Taste drücken." Das sagte der Pole im Weihnachts-Interview auf der Bayern-Homepage .In der Hinrunde galt das für Lewy nicht, er traf aus allen Lagen, in jedem Wettbewerb: Zehnmal in der Liga, achtmal in der Champions League, einmal im Pokal, dreimal im Supercup. Insgesamt also 22 Mal in 24 Partien (dazu fünf Vorlagen). "Er ist für uns schon eine Art Lebensversicherung", sagte Coach Kovac, der Lewandowski vor der Saison in Gesprächen vom Bleiben überzeugte. Hat sich gelohnt!
Thomas Müller: Note 3
WM-Frust? War beim Müller-Thomas zu Saisonbeginn nicht zu spüren. Der 29-Jährige spielte und traf - doch dann geriet er wie viele seiner Kollegen in eine schwere Formkrise. Erst zum Hinrundenende konnte Müller - in seiner Lieblingsrolle als hängende Spitze - wieder überzeugen. Elf Torbeteiligungen in 25 Partien sind okay, aber da geht noch mehr.
Frank Ribéry: Note 3
Der Fan-Liebling hat noch nicht genug. "Natürlisch" würde er gern bei Bayern verlängern, sagte Ribéry. Doch "sehr wahrscheinlich" (Uli Hoeneß) wird es die letzte Saison des 35-Jährigen bei den Münchnern sein. Die abschließenden Hinrundenspiele gegen Leipzig (Siegtor) und Frankfurt (zwei Treffer) entschied der Franzose beinahe im Alleingang, insgesamt waren seine Leistungen aber schwankend.
Arjen Robben: Note 3
Das gilt auch für den Niederländer, der seinen Bayern-Abschied nach dieser Spielzeit bereits verkündet hat. "Es waren zehn wundervolle Jahre", sagte Robben, der in manchen Partien, etwa beim 5:1 gegen Benfica mit zwei Treffern, begeisterte, öfter aber auch mal abtauchte. Und mit Verletzungen zu tun hatte: Wegen Oberschenkelproblemen war die Hinrunde vorzeitig beendet.
Sandro Wagner: Note 4
Ganz schwieriges Halbjahr für den Sturmtank. Wagner kam nur auf 264 Minuten Spielzeit, er traf lediglich im DFB-Pokal gegen Regionalligist Rödinghausen. Kovac gibt ihm anders als Vorgänger Jupp Heynckes kaum Chancen. Wechseln will Wagner trotzdem nicht.
Kingsley Coman: Note 3
Die WM verpasste er - und dann verletzte er sich am ersten Spieltag gleich wieder schwer: Syndesmosebandriss, Pause bis Dezember, Gedanken ans Karriereende. Doch Coman kämpfte sich zurück. Wenn er fit war, spielte er gut. Und in der AZ kündigte er an, Ribéry und Robben beerben zu wollen. "Natürlich ist es ein Traum von mir, eines Tages so wichtig für Bayern zu werden", sagte er.
Serge Gnabry: Note 2
Der Neuzugang (war an Hoffenheim ausgeliehen) zählt zu den Gewinnern der Hinrunde. Vier Tore und vier Vorlagen gelangen dem 23-Jährigen, der mit seiner Unbekümmertheit und Spielintelligenz beeindruckte. Bitter: Kurz vor Hinrundenende zog sich Gnabry einen Muskelfaserriss zu.