Zukunft des Österreichers weiter offen
Alaba spielt gegen Barça - sein zukünftiger Arbeitgeber?
14. August 2020, 13:14 Uhr aktualisiert am 14. August 2020, 13:14 Uhr
Die Bayern-Bosse um Karl-Heinz Rummenigge und David Alabas Berater Pini Zahavi wollen am Rande des Turniers in Lissabon weiter verhandeln. "Ob es ein finales Gespräch wird, weiß ich nicht."
München - Die Fußball-Welt trifft sich dieser Tage in Lissabon. Beim "Final8"-Turnier der Champions League, das einer Klub-Europameisterschaft ähnelt, tummeln sich neben den Vereinen und ihrem Tross auch Scouts und Berater. Schließlich wurde das Transferfenster des Sommers bis Anfang Oktober verlängert.
Und so werden die Bayern die Tage in Portugals Hauptstadt neben dem sportlichen Ziel Triumph in der Königsklasse auch für Gespräche und Vertragsverhandlungen nutzen. Bayerns Führungsetage um Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sowie Vorstand Jörg Wacker und Präsident Herbert Hainer flog am Dienstag um 11.20 Uhr nach Lissabon, reiste weiter zur Mannschaft ins Quartier "Penha Longa" in Sintra, rund 30 Kilometer vom Benfica-Stadion "Estádio da Luz" entfernt, in dem am Freitag (21 Uhr im AZ-Liveticker und bei Sky) das Viertelfinale gegen den FC Barcelona steigt.
Bayern will Alaba halten
Rummenigge hatte bestätigt, dass man in Lissabon erneut mit Berater Pini Zahavi (den 76-jährigen Israeli plagten zuletzt gesundheitliche Probleme), über Klient David Alaba und dessen offene Vertragssituation sprechen wird. "Ob es ein finales Gespräch wird, weiß ich nicht", sagte Rummenigge vor dem Abflug bei Sky und fügte hinzu: "Wir haben immer gesagt, dass Interesse daran haben, dass David bleibt. Ich glaube, David weiß auch, was Bayern München für ihn wert ist"
Der 28-Jährige ist bis 2021 gebunden und pokert hoch, was eine Ausdehnung des Arbeitspapiers betrifft. Vor allem bei der Frage des Gehalts liegen die Parteien noch auseinander. Ein zäher Poker - mit Durchbruch am Atlantik? Und das ausgerechnet rund um das Spiel gegen Barcelona, den Verein, der Alaba neben Real Madrid am meisten für ein neues Abenteuer reizt. Ein ganz besonderes Schaufenster. Alaba spielt vor - je besser, desto teurer für Barça, falls die Katalanen wirklich ernst machen wollen. Obwohl es um die Finanzen nicht besonders gut steht beim spanischen Vizemeister.
Für die Münchner ist Alabas Weiterbeschäftigung ein zentraler Punkt im Gerüst der künftigen Mannschaft. Während der Corona-bedingten Pause hatte man die Verträge von Trainer Hansi Flick sowie Thomas Müller und Alphonso Davies verlängert, Torhüter und Kapitän Manuel Neuer folgte. Nur Alaba und Spielmacher Thiago zögerten. Während der Spanier die Bayern verlassen wird, soll Alaba den Vereinsbossen unterdessen signalisiert haben, dass er sich gut vorstellen kann, zu bleiben. Was in erster Linie an Flick und zweitens an der verantwortungsvollen Aufgabe als Abwehrboss liegt.
FC Bayern: Flick lobt David Alaba
Der frühere Linksverteidiger ist die Entdeckung des Jahres im Bayern-Kosmos. "David Alaba spielt herausragend, Weltklasse", sagte Flick der "Sport Bild" und begründete dies so: "Es ist super, wie sich David ins Spiel einbringt, die Mannschaft nach vorne treibt, das Spiel aufbaut, in der Defensive seinen Mann steht." Doch auch die Chefrolle liegt Alaba, so der Trainer: "Er führt das Team, reißt es mit: im Spiel, beim Training, in der Kabine. David ist enorm wichtig für die Mannschaft und mich als Trainer." Aktuell bildet er die Innenverteidigung mit Jérôme Boateng, perspektivisch jedoch mit dem nun wieder fitten Niklas Süle.
"Bei Alaba bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir eine Lösung finden werden", sagte Rummenigge und Ehrenpräsident Uli Hoeneß meinte: "Bis jetzt habe ich noch keinen erlebt, der von uns weggegangen ist. Er wäre der erste." Na ja. Für die Gehaltsgespräche gab Hoeneß Alaba noch mit auf den Weg: "Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die letzte Million nicht so wichtig ist."
Hoeneß hat bei Alaba Hoffnung
Für den Österreicher sei ein Wechsel "finanziell vielleicht ein Fortschritt, aber in allen anderen Bereichen ein Rückschritt. Und nach meinem Gefühl haben zumindest die Vereine, wo er gerne hingehen würde, zum Glück bisher nicht angeklopft", so Hoeneß, "und deswegen habe ich die Hoffnung, dass er bleibt."
Auf der Ehrentribüne könnten Rummenigge & Co. den Barça-Verantwortlichen ja auch klarmachen, dass ihr Wunschspieler bei einem Wechsel diesen Sommer teuer werden würde - sehr teuer, zu teuer. Rund 60 bis 80 Millionen Euro.
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