Fußball

28 Stunden Fahrt für 90 Minuten Fußball: Christoph Heim und seine verrückte Leidenschaft


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Von Thomas Gärtner

Die beste Bratwurst gibt es beim 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei. Zu diesem Urteil kommt Christoph Heim, der schon fast alle Stadien der Fußballvereine aus der ersten und zweiten Bundesliga gesehen hat. Der 21-Jährige ist "Groundhopper". In seiner Freizeit reist er durch Deutschland, um sich Fußballspiele in möglichst vielen verschiedenen Stadien anzusehen.

In dieser Saison hat er bereits 20 Spiele gesehen und dafür rund 15.000 Kilometer zurückgelegt. Zum Saisonende geht für ihn ein Traum in Erfüllung: Er hat eine Karte für das DFB-Pokalfinale am 30. Mai im Olympiastadion in Berlin bekommen. Noch steht nicht fest, welche Mannschaften sich gegenüberstehen. Für Heim ist das zweitrangig. Es geht ihm vor allem um die Atmosphäre, die beim wichtigsten Spiel im deutschen Fußball herrscht. Das Olympiastadion mit seinen 77 166 Plätzen wird ausverkauft sein. Nur ein Teil der Eintrittskarten ist in den freien Verkauf gegangen.

Ein "Wunschfinale" hat Heim dennoch: Der FC Bayern München soll gegen den VfL Wolfsburg spielen, der aus Heims Sicht den schönsten Fußball spielt. Aber auch ein Finale gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld hätte, so der "Groundhopper", seinen Reiz. Den Besuch des DFB-Pokalfinales in Berlin verbindet der 21-Jährige mit einem Urlaub in der Bundeshauptstadt. Dass er sich so viel Zeit lässt, ist selten.

Im März reiste Heim ins Millerntorstadion in Hamburg, um das Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem FSV Frankfurt anzuschauen. Für Heim begann die Reise bereits einen Tag vor dem Spiel. Um 21.30 Uhr machte er sich von Landshut aus auf den Weg nach Regensburg, wo er in den Nachtzug stieg. Um 8 Uhr erreichte er Hamburg. Spielbeginn war um 13 Uhr, unmittelbar nach dem Abpfiff ging es zurück zum Bahnhof, wo gegen 18 Uhr der Zug abfuhr. Um 2 Uhr war Heim zurück. Hinter ihm lag eine 28-stündige Reise - nur um ein Fußballspiel zu sehen, das gerade einmal eineinhalb Stunden dauerte.

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Zur Erinnerung ein "Selfie" im Millerntorstadion: Christoph Heim bei seinem Besuch eines Heimspiels des FC St. Pauli in Hamburg.

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Das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli hat einen ganz eigenen Reiz, der auch durch den Umbau in den vergangenen Jahren nicht verloren ging. Christoph Heim war das Spiel des FC St. Pauli gegen den FSV Frankfurt sogar eine 28-stündige Reise wert. (Foto: Christoph Heim)

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Beim Spiel Belenenses Lissabon gegen Académico de Viseu FC im portugiesischen Ligapokal bot sich Christoph Heim ein für ihn besonderes eindrucksvoller Ausblick aus dem Estádio do Restelo.

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Der "Bratwurstcheck": In jedem Stadion testet "Groundhopper" Christoph Heim, wie die gut Bratwurst schmeckt.