Ein Sieg fehlt zum Stanley Cup

Tom Kühnhackl steht mit Pittsburgh kurz vor dem großen Triumph


Tom Kühnhackl (2. von links) und seinen Pittsburgh Penguins fehlt noch ein Sieg zum Gewinn des Stanley Cups.

Tom Kühnhackl (2. von links) und seinen Pittsburgh Penguins fehlt noch ein Sieg zum Gewinn des Stanley Cups.

Den Pittsburgh Penguins fehlt noch ein Sieg zum vierten Stanley-Cup-Erfolg. Bei den San Jose Sharks gewann das Team von Tom Kühnhackl Spiel vier der NHL-Finalserie. Den letzten Schritt können die Pens am Donnerstag daheim machen.

Der Name Kühnhackl steht für große deutsche Eishockey-Geschichte, schon am Donnerstag könnte ein weiteres glanzvolles Kapitel dazukommen. Tom Kühnhackl, der Sohn des deutschen Eishockeyspielers des Jahrhunderts Erich Kühnhackl, fehlt nur noch ein Sieg, um als dritter Deutscher Stanley-Cup-Sieger zu werden. Durch einen 3:1-Auswärtserfolg bei den San Jose Sharks am Montag (Ortszeit) liegen der Landshuter und seine Pittsburgh Penguins in der Endspielserie der nordamerikanischen Profiliga NHL 3:1 vorn.

Auf dem Weg zum vielleicht vorentscheidenden Sieg dachte Kühnhackl junior aber nicht an seinen berühmten Vater, sondern sendete Grüße an die Mutter daheim in Landshut. "Mami, servus, schönen Abend", sagte Kühnhackl in einem Live-Interview während der Drittelpause.

Bereits am Donnerstag (Ortszeit) können die Penguins mit einem Heimsieg zum vierten Mal den Stanley Cup gewinnen. Kühnhackl junior wäre nach Uwe Krupp (1996 und 2002) und Dennis Seidenberg (2011) erst der dritte Deutsche, der die weltweit begehrte Trophäe im Eishockey gewinnt. "Wir müssen wissen, dass wir unsere beste Leistung bringen müssen, um den vierten Sieg zu holen. Und die Sharks werden ihr Bestes geben", meinte Pittsburgh-Kapitän Sidney Crosby.

Doch die Aussichten für die Pens sind glänzend: In der Endspiel-Geschichte der NHL sind 31 von 32 Teams Meister geworden, die 3:1 vorn lagen. Pittsburgh hat nun gleich drei Chancen auf den Titel, will aber bereits die erste nutzen.

Gleich in seiner ersten NHL-Saison würde für Tom Kühnhackl damit gleich in doppelter Hinsicht etwas in Erfüllung gehen, was seinem berühmten Vater nie vergönnt war: Nach einem Einsatz in der weltweit stärksten Liga auch den Stanley Cup zu gewinnen. Erich Kühnhackl, der in Deutschland anerkannt beste Spieler der nationalen Eishockey-Geschichte, wechselte nie in die NHL.

Der Sprung über den Atlantik war Kühnhackl senior in den 80er Jahren suspekt. "Ich war da mal einen Monat in New York. Die hatten Interesse, aber ich bin dann lieber in Deutschland geblieben", erzählte Erich Kühnhackl einmal. Sein 24 Jahre alter Sohn war erst Anfang Januar aus dem Farmteam der Pens in die NHL hochgezogen worden und spielt seitdem Seite an Seite mit den Weltstars Crosby und Jewgeni Malkin. Am Montag verpasste Tom Kühnhackl in der 24. Minute mit einem Pfostenschuss seinen ersten Treffer in der Finalserie. "Wir haben den richtigen Weg gefunden, dem harten Forechecking der Sharks entgegenzutreten", meinte Tom Kühnhackl.

Überragender Mann am Montag war der Russe Malkin mit der Vorarbeit zum 1:0 durch Ian Cole (8. Minute) und seinem Treffer zum 2:0 (23.). Eric Fehr traf 122 Sekunden vor dem Ende zum Endstand für Pittsburgh.

San Jose hat die gesamte Serie noch nicht eine Sekunde geführt. Auch in Spiel vier gelang lediglich der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Melker Karlsson (49.). Der einzige Sieg gelang in Spiel drei in der Verlängerung (3:2). "Unsere Spieler sind von Beginn an fokussiert und versuchen, mit dem Anpfiff das Momentum zu haben. Jedes Mal, wenn du das erste Tor schießt, steigen deine Chancen", meinte Pens-Coach Mike Sullivan.

Sollte seine Mannschaft am Donnerstag gewinnen, würde ein Pittsburgher Sportteam erstmals seit dem 13. Oktober 1960 wieder daheim Meister werden. Damals holten die Baseballer der Pirates gegen die New York Yankees die World Series. Anschließend folgten durch Pirates (2), die Fooballer der Steelers (6) sowie die Penguins (3) insgesamt elf weitere Titel - doch alle wurden auswärts gewonnen.